16. Dezember

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An diesem Donnerstagmorgen wacht Robin in ihrem eigenen Bett auf, aber am liebsten würde sie jetzt neben Nevio liegen. Ihr erster Gedanke gilt ihm. An diesem Tag würden beide wieder zur normalen Zeit arbeiten müssen, ebenso wie morgen. Auf den morgigen Tag freut Robin sich allerdings schon riesig. Sie hat immer noch keine Ahnung, wohin Nevio sie entführen will. Bisher waren seine Ausflüge aber immer toll gewesen. Sie steht, wie jeden morgen auf und macht sich zuerst einen Kaffee in der Küche, bevor sie aus dem Haus geht und ihre Runde joggen geht, bei der sie Nevio wieder einmal trifft. Die beiden begrüßen sich inzwischen mit einer Umarmung. Zu einem Begrüßungskuss reicht es noch nicht aus. Die beiden hatten noch nicht darüber geredet, wie sie zueinander stehen und ob sie sich als Paar bezeichnen würden. Sie hatten sich bisher nur ein paar Mal geküsst. Geschlafen haben die beiden auch noch nicht miteinander, obwohl sie kurz davor waren. Robin ist allerdings froh, dass sie es noch nicht getan haben. Es ist irgendwie das richtige Gefühl gewesen.

Sie kommt wieder zurück, geht duschen, föhnt sich die Haare und macht sich auf den Weg zur Bahn. Auf dem Weg dorthin holt sie sich ein Franzbrötchen. Sie braucht an diesem Morgen etwas süßes. In der Bahn begegnet sie Nevio nicht noch einmal. Sie beschließt, Jelka anzurufen und sie zu fragen, ob sie für sie einspringen kann.

"Hey, ich bins" , begrüßt Robin ihre Freundin, die sofort ans Telefon geht.

"Wir haben uns viel zu lange schon nicht mehr gesehen. Hast du heute Abend Lust auf einen Mädelsabend?", fragt Robin in das Telefon. Sie kann ihre Freunde nicht anrufen, nur weil sie will, dass sie ihr einen Gefallen tun. Und es stimmt. Die beiden haben sich im Dezember bis jetzt viel zu wenig gesehen. Sie würden alle Harry Potter Filme niemals bis Heiligabend schaffen, obwohl das Tradition ist, seit Kindertagen.

"Was soll ich mitbringen?", fragt Jelka.

"Ich freu mich. Und ich brauche noch einen Gefallen" , sagt Robin nun kleinlaut.

"Womit kann ich dir helfen"?, fragt Jelka.

"Kannst du am Sonntag für mich einspringen und gemeinsam mit den Kindern basteln?", fragt sie vorsichtig.

"Was ist passiert?!", fragt Jelka aufgeregt. "Du liebst diesen Job. Du hast ihn seit dem Abi niemals ausfallen lassen. Außer einmal, als du Fieber hattest"

"Nichts schlimmes. Wirklich. Nevio will mich über das Wochenende entführen"

"Entführen? Hört sich aber nicht so schön an"

"Er will einen Ausflug mit mir machen"

"Und wohin?"

"Weiß ich nicht"

"Geheimnisvoller Typ" , sagt Jelka am anderen Ende der Leitung. Robin kann ihr Grinsen förmlich sehen.

"Ich muss jetzt Schluss machen. Wir sehen uns heute Abend" , sagt Robin, als sie an der Wache angekommen ist und die Tür öffnet, um ihre Kollegen zu begrüßen. Die ersten paar Stunden des Tages haben sie Ruhe und können ihren Freizeitbeschäftigungen nachgehen. Robin liest in einem Buch.

Schließlich kommt nach drei Stunden der erste Notruf in die zentrale. Ein Haus brennt, in Vollbrand. Sie machen sich auf den Weg und beginnen sofort mit den Löscharbeiten. Ein Mann kommt angerannt, während sie das Haus löschen und rennt in das Haus hinein.

"Sind Sie wahnsinnig?", ruft Robin und rennt hinterher. Sie hat wenigstens den Schutzanzug, der Mann hat bloß einen Pullover an.

Der Mann kommt kurz vor Robin wieder aus dem Haus hinaus, an seiner Hand hat er einen Hund.

"Mein Hund war da drinnen. Ich kann den doch nicht einfach da drinnen lassen"

"Lassen Sie sich bitte da untersuchen" , sagt Robin und zeigt auf den Rettungswagen. Der Mann geht mit seinem Hund zu dem Rettungswagen. Wenigstens lässt er sich das sagen. Wahrscheinlich hätte sie genauso gehandelt, wenn ihr Haustier in dem brennenden Haus gewesen wäre. Robin beginnt wieder mit den Löscharbeiten. Was ein Morgen. Sie bekommen den Brand nach einigen Stunden gelöscht, aber das meiste des Hauses ist dabei zerstört wurden.

Feurige WeihnachtenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt