21. Dezember

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An diesem Dienstag hat Robin wieder Frühdienst. Ihre Morgenroutine klappert sie, wie jeden morgen ab. Sie steht auf und ihr ihr erster Griff geht zu der Kaffeetasse, die sie immer nimmt, um den ersten Kaffee des Tages zu trinken. Es geht in die Joggingklamotten und auf die alltägliche Runde, bei der sie dieses Mal Nevio nicht begegnet. Vielleicht hatte er heute einen anderen Dienst, als sie. Sie macht sich auf den Weg zur Arbeit und freut sich, denn in drei Tagen ist Weihnachten. Nur noch drei Mal schlafen. Auch wenn sie an Weihnachten arbeiten muss, so freut sie sich trotzdem auf das Fest.

Um sieben Uhr ist sie auf der Wache und siebzehn Minuten danach kommt der erste Einsatz in die Zentrale. Es kam zu einem Dachstuhlbrand. Beim Eintreffen von Robins Fahrzeug, sowie ihren Kollegen, steht der Anbau des Wohnhauses schon im Vollbrand. Robin ist an diesem Morgen besonders aufgeregt, weil sie das erste Mal das Einsatzfahrzeug fahren darf. Sie hatte neben der Ausbildung extra noch die Erweiterung des Führerscheines gemacht, damit sie die Eisatzfahrzeuge fahren darf. Als Kind wollte sie immer schon Krankenwagenfahrerin werden, um über rote Ampeln fahren zu dürfen. Nun hatte sie sich diesen Traum erfüllt, indem sie Feuerwehrfrau geworden ist und eben die Einsatzfahrzeuge auch fahren darf. Sie freute sich richtig auf den Arbeitstag, weil es heute der erste Tag ist, an dem sie selbst das Einsatzfahrzeug fährt. Sie hatte ja gerade erst angefangen, bei dem Betrieb zu arbeiten, auch wenn sie hier schon einige Male ausgeholfen und in ihrer Jugend bei der freiwilligen Feuerwehr war. Die Hausbewohner hatten sich schon vor dem Eintreffen der Feuerwehr in Sicherheit bringen können. Es wird sofort mit der Brandbekämpfung begonnen, welche sich über mehrere Stunden bis in die Mittagszeit schiebt. Erst dann können Robin und ihre Kollegen das "Feuer aus" melden und mit den Nachlöscharbeiten beginnen. Sie müssen auch den Energiedienstleiter rufen, der vor Ort die Hochleitung über dem Brandobjekt überprüft und wieder in Schuss bringt.

Um 12 ist der Einsatz schließlich beendet und kurz danach, als sie gerade auf der Wache ankommen, geht es schon wieder zum nächsten Einsatz weiter. Sie müssen auf die Autobahn, weil ein PKW dort im Vollbrand stehen soll. Beim Eintreffen steht der PKW schon im Vollbrand, aber der Fahrer konnte das Fahrzeug rechtzeitig von alleine verlassen. Sie löschen den Brand mittels einem C-Rohr Druckluftschaum und einem Trupp unter schwerem Atemschutz, wodurch der Brand schnell unter Kontrolle gebracht werden. Die anderen Feuerwehrleute, darunter auch Robin, sperren die Autobahn komplett und müssen die aufgebrachten Autofahrer beruhigen. Ein Mann, der aus einem der Autos ausgestiegen war, pöbelt schon die ganze Zeit herum.

"Was soll das hier schon wieder?", schreit er herum.

"Wir müssen die Straße sperren, weil dort hinten Löscharbeiten stattfinden. Sie können gerne einen anderen Weg nehmen" , erklärt Robin dem Mann.

"Wie soll ich denn hier wegkommen?!" , schreit er sie an.

"Beruhigen Sie sich bitte. Mir wäre es auch lieber, wenn das Auto nicht brennen würde und sie durchkämen. Meine Kollegen machen nur ihre Arbeit"

"Die sollten ihre Arbeit besser schneller machen" , pöbelt er weiterhin herum. Robin gibt es auf. Solche Menschen waren ihr schon damals bei ihren Praktikas aufgefallen. Denen konnte man es einfach nicht recht machen. Am liebsten solle alles in zwei Sekunden wieder vorbei sein, aber so funktioniert Feuer nun mal nicht. Nachdem die Löscharbeiten zum Großteil fortgeschritten sind und nur noch die Nachlöscharbeiten stattfinden, kann eine Spur wieder freigegeben werden. Der Mann fährt, immer noch pöbelnd weiter.

Nachdem dieser Einsatz beendet ist, müssen sie schon wieder weiter. Gegen 14 Uhr werden sie zu einem Zimmerbrand mit Personen in Gefahr gerufen. Beim Eintreffen von Robins Fahrzeug schlagen auf der Rückseite bereits offene Flammen aus den Fenstern im zweiten Obergeschoss.

Die Alarmstufe wird sofort erhöht, da man von dem schlimmsten Fall ausgehen muss, den Flammenüberschlag auf den Dachstuhl. Es werden noch weitere Einsatzkräfte an die Einsatzstelle gerufen. Die beiden Personen konnten bereits von der Polizei aus dem brennenden Gebäude gerettet werden. So können sich die Feuerwehrleute auf die Brandbekämpfung konzentrieren. Einer der Trupps stellt einen Sicherungstrupp dar, der auf Bereitschaft geht, ein weiterer Trupp geht zur Brandbekämpfung direkt ins Brandobjekt vor. Gleichzeitig wird eine Wasserversorgung für die Drehleiter erstellt.

Feurige WeihnachtenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt