Kapitel 9 (der Aufsteiger)

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>> Nach wenigen Sekunden spürte ich die warme Flüssigkeit meine Hand entlang rinnen und einen erschöpften Hinata in meinen Armen.
Ich griff in seine Haare und zog so, dass er mir kopfüber ins Gesicht schauen musste. Ich blickte zu seinen flatternden Lidern und gab fast tonlos von mir:
„hab ich dir doch gesagt." <<

(KLEINE VORWARNUNG : Ich schreibe jetzt nicht mehr in der Vergnagenheitsform, sondern in der Gegegnwart. Ist anfangs vlt seltsam, aber ist sowohl für den Leser, als auch für den Schreiber simpler )
__ ich stelle mir Minato so vor, wie den typen im Bild, maybe hilft das ja jemandem ;) _______

Es dauert eine Weile, bis Hinata wieder zu Atem kommt. Keiner von uns wagt sich zu bewegen, bis er plötzlich das Schweigen bricht:
„Kageyama ich möchte bitte mit dir sprechen." beginnt er zögerlich.
Ich versteife mich sofort. Er hat mich mit diesen einfachen Worten wieder in die Realität zurück katapultiert.
Seine Worte laßen Minatos wieder aufleben.
'ich dachte, wir beide könnten noch mal reden. Wegen heute Mittag und auch wegen damals. Ich- ich werde mich bessern um gut genug für dich zu sein! Das verspreche ich.'
Gott ich bin so ein Idiot.
Es kommt mir vor, als wäre das alles Tage her; als hätte ich nicht vor einer Stunde mit Yuna rumgemacht, um mich von Hinata abzulenken.
„Spar dir das." sage ich; immer noch im neutralen Ton.
Ich schiebe ihn von mir, verlasse das Bett und sammel meine wild verstreute Kleidung ein. Ich bin schon am Anfang der Treppe angelangt, als ich mich doch noch mal umdrehte. Hinata schaut mich mit einem ebenfalls eiskalten Ausdruck in den Augen an und es ist nichts von den Geschehnissen, die sich hier noch vor wenigen Minuten abgespielt haben, zu erkennen.
„Ich erwarte nicht, dass du für irgendetwas Verständnis hast, aber wenn du genauso nach mir lechzt, wie ich nach dir, dann wirf mich gefälligst hinterher nicht wie Dreck weg. Dafür kennen wir beide die Wahrheit. Ich wollte dir lediglich klar machen, dass-„
Ich schnaube verächtlich.
„.... schon klar Hinata. Du wolltest mir nur sagen, dass es sich hier um eine einmalige Sache handelt. Keine Sorge, das war es für mich auch." damit drehe ich mich um und verschwinde in meinem Zimmer.

Am nächsten Morgen bin ich vor ihm wach. Ich gehe eine Runde laufen und als ich wieder da bin, kommt Hinata gerade aus dem Bad. Wir schauen uns stumm an, bis er den Blickkontakt abbricht und seine Sporttasche packen geht. Ich verschwinde im Badezimmer und nach einer kurzen kalten Dusche ,und wieder frisch im Anzug gekleidet, stehe ich nun mit Hinata im Aufzug um ihn zum Training zu begleiten. Dort angekommen stelle ich mich wieder neben Gray und wir verfolgen das Trainingsspiel. Hinata spricht kaum und klatscht auch nicht grinsend mit seinen Teamkameraden ab, wenn ein Spielzug gut klappt. Was vielleicht auch daran liegt, dass er heute echt beschissen spielt. Das Zusammenspiel mit Minato ist am schlimmsten. Minatos Bälle sind zweifelsfrei perfekt, doch Hinata schlägt zu unkontrolliert und auch nicht angepasst an Minatos Zuspiel. Klar, es ist die Aufgabe des Zuspielers den Ball so zu spielen, dass die Angreifen das Beste aus ihnen rausholen können, doch das ist ziemlich schwierig wenn man das Verhalten von den Angreifern nicht lesen kann. Minato scheint das ganz anders wahrzunehmen. Aus seinenen Pässen ist eindeutig zu erkennen, wie genervt er ist. Sie werden immer ruppiger und schneller. Selbst in Hinatas Bestform, wäre es für ihn schwierig geworden diese Bälle zu schlagen. Wenn sie nicht funktionierten, litt das ganze Team massiv darunter. Das Selbe musste ich damals mit Hinata lernen. Nur das ich im Gegensatz zu Minato gelernt habe, ihn und sein Verhalten richtig zu deuten und dann für ihn da zu sein, wenn er mich brauchte.
Oh, Matchball!
Bokuto macht den Aufschlag und Zahnpasta-Lächeln nimmt ihn solide an.
Der Ball fliegt perfekt über Minatos Kopf und Hinata läuft von der Seite an und...
der Ball geht komplett daneben. Das habe ich von Anfang an gesehen. Minato ist zu angespannt gewesen und seine Bewegungen nicht geschmeidig genug. Bei Hinata fehlte die übliche Euphorie die er es zu verdanken hatte, dass er hier sein durfte.
Minato packt Hinata beim Kragen und knurrt ihn an. Ich gehe sofort dazwischen und packe Minato von hinten. Er versuche sich aus meinem Griff zu befreien, doch vergebens.
„Jetzt krieg dich mal wieder ein Freundchen." sage ich sachlich.
„Ach meinst du." knurrt Minato „Ich habe gehört, dass der König auf solche Sätze nicht so gut reagiert hat. Amüsant zu sehen, dass er jetzt mit genauso überhebliche Auusagen um sich schmeißt."
Ich erstarre in meiner Bewegung und Minato entzieht sich meinem Klammergriff.
„Was hast du da gerade gesagt"
Normalerweise reagiere ich nicht mehr so empfindlich auf solche Bemerkungen, aber abgesehen von der Tatsache, dass mich schon lange niemand mehr so genannt hat, machen mir die momentanen Rückblicke in meine Schulzeit echt zu schaffen.
„Ich glaube du hast mich schon richtig verstanden. An deiner Stelle würde ich hier nicht so große Töne spucken, Freundchen." antwortet mir Minato mit einem dreckigen Grinsen.
Ich habe nichts gesagt was ihn hätte reizen können.
Ich habe nicht mit einer Spur mit meinen Fähigkeiten geprahlt und doch werde ich sie jetzt unter Beweis stellen. Damit dieses Großmaul endlich seine Klappe hält und aufhört mich als Konkurenten zu betrachten. Im Thema Volleyball wird er da momentan verlieren. Wer bei Hinata am meisten punkten würde, versuche ich gar nicht erst zu erraten. Ich habe das Gefühl, dass ich die Antwort bereits kenne. Und das befeuert mich weiter in meinem Übermut. Ich streife mir das Sacko ab und krempel in schnellen Bewegungen die Hemdärmel nach oben. Fast hätte ich Hinatas Blick nicht gesehen. Meine Muskeln zeichnen sich gut unter dem eng geschnittenem Hemd ab und ich bin froh heute keine Krawatte zu tragen, denn bei dem Gedanken, was in Hinatas Kopf vor sich gehen könnte, wenn er an gestern Nacht denkt, schnürt es mir die Luft ab.
„Du willst, dass der König für dich spielt. Heute hast du Glück, ich werde deinem Wunsch nachkommen." sage ich mit dem selben überheblichen Ton.
Dieses Arschloch bringt mich langsam richtig in Rage.
Während ich mich auf die Position des Zuspielers zubewege, dehne ich meine Arme ein wenig. Diesmal verkneife ich es mir nach Hinatas Blicken zu suchen. Das ganze Team hat mittlerweile das Feld verlassen. Einige sind schon zur Umkleide, den Bokuto hat ja schließlich vor wenigen Minuten den Sieg erzielt. Es sind jedoch noch genug dar, die sehen werden wie ich Minato in Grund und Boden stampfen werde.
Was rede ich da?
Ich habe schon seit Monaten aufgehört mich mit anderen auf diese Weise zu vergleichen!
Mir wird ein wenig mulmig.
Ich bin nicht aufgewärmt.
Hinata ist in keiner guten Verfassung.
Wir hatten Streit.
Wie soll das bitte klappen?
Ich bin mir über meinen nächsten schritt unsicher. Soll ich-
„Bist du so weit?" höre ich es laut in der Halle wiederschallen.
Ich drehe mich um. Hinata steht da, fertig zum loslaufen und schaut mich finster an.
Ich finde seinen Blick und nicke leicht.
Bokuto wirft mir den Ball zu und danach geschieht alles wie in Zeitlupe.
Ich spiele den Ball mit einer solchen Leichtigkeit und all meine vorherigen Sorgen sind wie weg gefegt. Es ist der Aufsteiger der unsere Gegner früher vor den Kopf gestoßen hat. Wenn man die Techniken bedenkt, die das Team beherscht, ist dieser Zug beinahe lächerlich, doch ich spüre, das er Hinata genauso viel bedeutet wie mir. Er war der Anfang für all die darauffolgenden Dinge, die uns beide miteinander verbindet. Im Grunde genommen war der Aufsteiger unser Anfang. Wir haben so viel Zeit miteinander verbracht um die Technik zu perfektionieren, dass sich in der Zeit etwas anderes entwickelt hat.
Mein Gedankenfluss wird von dem lauten Aufprall des Balls auf der anderen Seite des Felds gestoppt.
Als Hinata wieder auf dem Boden ankommt, treffen sich unsere Blicke. Keiner von uns ist überrascht das es geklappt hat. Erst die Jubelschreie des Teams erinnern mich daran, was hier gerade abgelaufen ist. Doch auf Minatos Reaktion achte ich jetzt nicht mehr. Ich bin viel mehr mit meiner eigenen beschäftigt. Was durch diesen einzelnen Spielzug wieder hochgeholt wurde ist unbeschreiblich. Ich bin der erste der den Blick abwendet. Ich gehe zurück zu Gray, ziehe mein Sakko wieder an und positioniere mich wieder neben ihm. Ich spüre seinen anerkennenden, aber auch fragenden Blick. Es ist ein beschissenes Gefühl, wenn man denkt, man kennt jemanden, nur um dann herauszufinden wie viel einem der andere verschwiegen hat. Doch genauso wie der, dem ich diese Erfahrung zu verdanken habe, schweige ich. Das Team zieht ab und auch Hinata löst sich aus seiner Starre und geht seine Tasche holen, während ich mit zitternden Händen und mit den immer noch alten unbeantworteten Fragen zurückbleibe.



Leutteeeee es ist eine fette Enschuldigung angebracht.
Außer, dass ich einfach keine Motivation hatte, hab ich wirklich keine Ausrede.
Die Story ist schon längst zu Ende ausgearbeitet und ich würde euch jedes mal schon gerne den Plot verraten.
Ich hoffe, dass es jetzt noch nicht zu spät ist und ihr trotzdem wieder so fleißig mitlesen werdet.
Versprechen, dass ich jetzt regelmäßig poste werde ich nicht, aber ich gebe mir auf jeden Fall viel Mühe.
P.s die Idee mit dem gemeinsamen Spielzug ist übrigens von einem Leser gekommen. Danke auch für die anderen ganzen Vorschläge; ich gebe mir mühe sie mit ein zu bringen ;)
Eure Nao

Lang ist's her - Haikyuu/Kagehina Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt