Kapitel 43

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Ich schlug die Augen auf und blickte in blaugraue, strahlende Augen. "Hey" hauchte ich. "Hallo Schlafmütze" sagte Sirius leise. Ich lag eindeutig neben ihn in seinem Bett. "Wie komm ich hier her? Was ist nach dem Duell passiert?" fragte ich. Er lächelte "Du erinnerst dich also" ich nickte. "Naja, es war so" fing er an "Mich hatte ja der Sectumsempra von diesem Typen getroffen und danach war ich weg. Das nächste, woran ich mich erinnern kann ist, wie ich aufgewacht bin. Ich lag auf dem Rasen, du lagst neben mir und hast wohl geschlafen. Lily, Remus und James hatten sich über mich gebeugt. Ich habe sie gefragt was passiert ist und warum ich nicht blute. Sie meinten, du hättest mich geheilt und wärst danach eingeschlafen. Wir haben beschlossen, nicht gleich in den Krankenflügel zu bringen, sondern erstmal hier her, um zu gucken, wie es dir geht." "Mir gehts gut. Dir?" fragte ich und Sirius Blick wurde eindringlicher. "Nichts" sagte er und entblößte seine Schulter, an der er getroffen wurde. Es war wirklich nicht mal der kleinste Kratzer zu sehen. "Allie, ich hab echt keine Ahnung, wie du das gemacht hast. Ich mein, das war ein Fluch!" Als Verglich zog er mein T-Shirt hoch, bis man meine Narbe sah, die ich vom Sctrumsempra damals davongetragen hatte. Hässlich zog sie sich waagerecht über meinen Bauch. Sanft fuhr Sirius sie nach "Das ist unfair. Das du so eine schlimme Narbe bekommst und meine einfach wegheilst, als wäre nie was gewesen". "Ach was" sagte ich und zog mein T-Shirt wieder runter "Hab ich gern gemacht". Sirius wollte noch irgendwas sagen, aber ich brachte ihn mit einem innigen Kuss zum Schweigen.

"Was ist eigentlich mit Johnson passiert?" fragte ich Lily, als wir zum Frühstück in die große Halle liefen. "Kaum das Sirius getroffen wurde, hat der sich verzogen" sagte sie. "Und das lassen die Rumtreiber einfach so zu?" fragte ich sie ungläubig. Das war ja gar nicht ihre Art... Doch Lilys lächeln verriet mir, dass sie das auch nicht vorhatten. "Als Sirius dich gestern schon durchs Schloss getragen hat, haben sie angefangen Rachepläne zu schmieden. Einer fieser als der andere". "Das passt schon eher zu ihnen" sagte ich und wir wollten gerade in die Halle gehen, als Mark uns den Weg versperrte. "Lass uns durch, Johnson" sagte Lily mit eingefrorener Stimme. "Nur eine Sekunde" sagte er zu ihr, dann wandte er sich mir zu "Wie siehst aus, Allie? Rein theoretisch hab ich das Duell gewonnen..." Auf meine Ohrfeige war er nicht gefasst "Dann müsste ich ja mit deinem komischen Freund ausgehen, der Sirius hinterlistig und unfair fast umgebracht hätte! Verzieh dich, du Arschloch, und tritt mir nie wieder unter die Augen, sonst kann ich für nicht's garantieren." Bedrohlich trat er einen Schritt auf mich zu und wollte mir gerade drohen, als eine vor Verachtung triefende, männliche Stimme hinter ihm sagte "Du hast die Lady gehört, Johnson. Lass sie in Ruhe!" Mark erstarrte und Sirius schob ihn einfach zur Seite, damit wir in die Halle konnten. Er ließ Lily vorbei und schob mich schützend hinter sich "Und wenn du sie noch einmal nur schief ansiehst, bist du tot. Dafür werde ich sorgen. Sie gehört mir, so wie ich ihr gehöre. Also verschwinde". Dann drehte sich Sirius zu mir um "Komm Allie, wir gehen" und wir ließen den völlig verdutzten Mark Johnson stehen.

"Also, lasst hören. Was habt ihr euch ausgedacht?" fagte ich, während ich Milch in mein Müsli schüttete. Die Rumtreiber schauten sich vielsagend an. "Du weißt ja, dass Johnson Sirius verletzt hat" fing Remus an und ich nickte misstrauisch. "Trotzdem sind wir ja nicht so fies und verletzten ihn. Die Grundregel: bei unseren Streichen kommt keiner zu folgenschweren Schaden" sagte James und ich nickte wieder. "Wir wollen aber trotzdem was gemeines machen.... ich mein, er hat mich verletzt und dich belästigt" sagte Sirius "Aber keiner kann so gemein sein wie..." er machte eine theatralische Pause und Lily und ich schauten ihn fragend an. "Lehrer" sagte Remus schlicht. "Lehrer?!" fragten Lily und ich wie aus einem Mund. "Ja, und deshalb brauchen wir eure Hilfe" sagte James. "Moment" meinte Lily argwöhnisch "Wirkt sich das irgendwie auf unsere Noten aus?" Wir alle verdrehten die Augen. "Nein, und jetzt hört zu..."

Nach dem Frühstück erhoben ich und Lily uns grinsend. Der Plan war genial und wir würden unseren Teil sofort in die Tat umsetzten. Während die Jungs die Halle verließen, um ihren Teil vorzubereiten, schlenderten Lily und ich unauffällig Richtung Mark Johnson und seiner Freunde. Lily wisperte mir grinsend zu "Die Jungs haben recht, keiner kann gemeiner sein als Lehrer" Ich nickte lächelnd. Dann trennten sich auch Lily und meine Wege. Lily ging einen kleinen Umweg, um sich von hinten Mark näheren zu können, ich ging schnurstracks auf ihn zu und sagte laut "Mark, wir müssen reden". Dieser schaute mich überrascht an, zuckte aber mit den Schaltern, ließ seine Freunde stehen und folgte mir ein paar Meter aus der Halle, wo uns kein anderer sehen konnte. "Wie konntest du nur, ich bin immer noch total enttäuscht von dir! Ich mein, so eine hinterlistige Nummer, dass war echt nicht fair. Und von dir hätte ich das schon gar nicht erwartet! Ich habe dir wirklich vertraut! Ich dachte, wir wären Freunde, und jetzt dass..." Ich plapperte einfach drauf los, um ihn abzulenken. Lily, die sich von hinten näherte, hatte sich zwar James unsichtbar machenden Umhang ausgeliehen, aber trotzdem versuchte ich ihn so gut wie möglich abzulenken. Während ich ihm pausenlos Vorwürfe machte, sah ich aus den Augenwinkeln, wie Lily eine Flüssigkeit in seine Tasche schüttete und dann schnell wieder verschwand. Ich beendete meinen Vortrag mit "Du bist so ein Arsch, Johnson. Lass mich einfach in Ruhe!" Dann wirbelte ich herum und traf mich ein paar Gänge weiter wieder mit Lily. Wir klatschten uns ab. Den Rest mussten jetzt die Jungs erledigen.

Remus Sicht:

Während Lily und Allie Johnson bequatschten und ihen Teil des Planes ausführten, brachten wir uns auch in Stellung. James und Sirius waren unterwegs, um die Türen, der Räume, in denen wir als nächstes Unterricht hatten, mit einem Timer zu verzaubern, damit sie ab Unterrichtsbeginn nur noch von innen zu öffnen waren. Ich grinste in mich hinein. Eigendlich war ich nicht so der Fan von hinterlistigen Plänen, ich finde es gibt für alles eine andere Lösung, aber Johnson hat es echt verdient. Ich schaute auf meine Uhr. In zehn Minuten fängt der Unterricht an. Ah, da kommt er ja schon, ohne Freunde, die ja schon vorausgegangen waren. Ich hielt den Kürbissaft bereit, den ich vom Frühstück hatte mitgehen lassen. "Oh Johnson, kann ich dich kurz sprechen?" fragte ich höflich. Der genannte stöhnte auf "Nicht du auch noch, Lupin. Eure keine Freundin hat mich eben schon angemotzt...". "Ach echt?" ich tat auf unschuldig "Also bei mir ist es wegen den Aufgaben...". Mark verdrehte die Augen "Von mir aus... aber beeil dich, wir haben gleich Unterricht." Ich lächelte dankbar "Also, wegen dem Uhu den man in eine Suppenschüssel verwandeln muss, war da der Zauberspruch... huch" 'Aus Versehen' hatte ich Johnson den ganzen Kürbissaft überschüttet. "Oh gott, dass tut mir jetzt aber leid..." fing ich entschuldigend an. "Toll, so kann ich nicht in den Unterricht! Danke, Lupin!" fauchte er stocksauer und rauschte um die Ecke, um sich noch schnell umzuziehen. Ich lächelte. Es verläuft alles nach Plan.

Allie's Sicht:

Wir trafen uns letztendlich alle im Klassenzimmer, in dem wir Verwandlung bei Professor McGonagall. Die Jungs saßen schon auf ihren Plätzen, als Lily und ich das Zimmer betraten. Wir setzten uns in die Reihe vor sie und holten unsere Bücher, Pergamentblätter und Federkiele aus unseren Taschen. Kaum hatten wir das getan, flog uns ein Zettel von den Jungs zu. Sie hatten darauf ihren teil des Plans aufgeschrieben.

'Tür mit Zahlenschloss versehen und Johnson aufgehalten -> er kommt zu spät'

Lily und ich Schrieben darunter unsere Teilplan

'Johnsons gesammte Hausaufgaben und Aufschriebe mit tintenlöchendem Trank zerstört -> Strafarbeiten und seeehr viel Nachsitzen ;)'

und schickten den Zettel wieder zurück. Die Jungs lasen, nickten und grinsten. In diesem Moment betrat Professor McGonagall den Raum und der Unterricht begann.

Es war gut die Hälfte der Stunde um, als Johnson hals über Kopf in den Raum stürzte. Missbilligend sah McGonagall ihn an "Haben sie eine vernünftige Entschuldigung?" fragte sie herablassend. "Die... die Tür! Sie ließ sich nicht öffnen!". "Ich sagte 'eine Vernünftige', Mr. Johnson" meinte sie trocken "Dafür bekommen sie eine Stunde Nachsitzen kommenden Donnerstag. Doppelt so lange wie sie verpasst haben. Stimmen sie dem zu?". "Ja, Professor" sagte er etwas kleinlaut. "Na gut" meinte McGonagall "Dann zeigen sie mal, dass sie doch etwas gelernt haben und verwandeln sie durch den Zauberspruch, den sie in der Hausaufgabe erlernen haben, diese Schlange in einen Kerzenständer mit Kerzen". Während Johnson in seiner Tasche wühlte, sah man förmlich, wie sich Panik auf seinem Gesicht ausbreitete. Lily und ich grinsten uns an. Unser Streich war gelungen.

Von Magie und LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt