Forever is a long time

- 4 -

"Fahr doch nicht so schnell um die Kurven bitte." - "Ich fahr doch nur 120." Nur 120. NUR! Nico hat ein richtig geiles Auto. Ein Audi R5 in Mattgrau. Der hat auch bestimmt viel PS, aber muss er deshalb so rasen? Mein Herz schlägt schnell. Das ist so gefährlich. "Nico ich meins ernst. Fahr bitte nicht so schnell. I-Ich hab Angst.", sagte ich leise. Sofort verlangsamte sich der Wagen & er fuhr rechts ran. Er machte den Wagen aus und drehte sich zu mir. Sanft legte er seine Hand auf meinen Oberschenkel. "Tut mir leid.", flüsterte er. Ich nickte abweisend. "Laura." Langsam drehte ich meinen Kopf zu ihm.
Ich habe ihm bestimmt 10 mal gesagt er soll nicht so schnell fahren. "Ist schon gut. Fahr bitte einfach anständig weiter." Innerlich mache ich 3 Kreuze wenn ich heil Zuhause ankomme. Er nickte, startete das Auto wieder und fuhr weiter. Wir blieben ruhig und erzählten uns nichtsmehr. Dennoch war die Stille angenehm. Ich fühlte mich, trotz seiner riskanten Fahrweise, wohl. Geborgen. Einfach gut. Nachdem er mir heute morgen am Frühstückstisch seine andere Seite offenbart hat, haben wir uns direkt auf den Weg gemacht. Hunger habe ich keinen, zumindest nicht auf was essbares. Mein Ex-Freund meinte schon immer, so liebevoll wie ich auch wirke, war man einmal mit mir in der Kiste, so hat man ein ganz anderes Bild von mir. Ich schäme mich nicht, es ist menschlich, sexuelle Phantasien zu haben. Die einen weniger schmutzig, die anderen mehr. Als ich Nico's Auto gesehen habe, habe ich mich als erstes gefragt, wie es wohl wäre ihm einen zu blasen, während auf dem Fahrersitz sitzt. Ihm eine Freude zu bereiten, an die er immer denken muss wenn er losfährt.

***

Um Gottes Willen ich platze. Es war lecker, ziemlich lecker, aber jetzt bin ich wirklich satt. Nico hat mich zu einem wirklich tollen Restaurant außerhalb der Stadt gebracht. Es liegt an einem See & wirkt von außen schon total gemütlich. "Hat's geschmeckt?", fragte er. Ich nickte. "War sehr gut. Aber ich bin jetzt satt. Noch ein bissen & ich platze.", lachte ich. Nico schmunzelte. "Was hälst du davon, ich bezahle & danach machen wir einen kleinen Verdauungsspaziergang um den See?" - "Ja das wäre schön. Ich gehe noch eben auf die Toilette in der Zwischenzeit." Er nickte und stand auf. Ich tat es ihm gleich & ging zu den Toiletten. Ich kramte mein Handy aus der Tasche um die Nachrichten mal zu checken. Mara fragte ob wir uns heute Abend eine Pizza & Rotwein gönnen. 'Vielleicht gönne ich mir heute Abend was besseres.', dachte ich. Ich antwortete ihr schnell, erneuerte mein Make-up & trat dann wieder hinaus. Nico wartete bereits und hatte eine Tüte mit Brot in der Hand. "Wenn wir schon nichtsmehr packen, können wir das ja an die Enten verfüttern." Ich grinste und stimmte ihm zu. Draußen nahm er einfach meine Hand und führte mich um den See rum. Wir gingen zu einem Steg und setzten uns darauf. "Wo sind denn jetzt die Enten die wir füttern wollten?" - "Gute Frage. Die Frau drinnen meinte, sie seien hier." Wir lachten und legten uns zurück. Das Wetter war herrlich. Die Sonne schien und eine leichte frische Brise hing in der Luft. "Woran denkst du?", fragte Nico. "An nichts. Und du?" Ich guckte zu ihm rüber und sah ihn frech grinsend auf den See gucken. "An nichts bestimmtes." - "Da sagt mir dein Blick aber etwas anderes." Jetzt schaute er auch zu mir rüber. "Was sagt er dir denn?" - "Du hast an schmutzige Dinge denkst." Sein Grinsen wurde größer, aber er guckte wieder auf den See. Eine Zeitlang blieb es still und keiner sagte was. "Ich habe mir vorgestellt, wie es wäre, dich hier und jetzt zu vernaschen." Ein Kichern kam aus meinem Mund. Ich richtete mich auf und schlug mir gespielt geschockt die Hand vor den Mund. "Solch verbotene Dinge stellst du dir vor?" - "Ich stelle sie mir nicht nur vor, ich übe sie auch aus."