12. Ein großer Plan

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Tatsächlich war James' Strafarbeit dieses Mal viel schlimmer, als das Aufräumen mit Professor Larsen. Er musste eine Woche lang jeden Abend Filch dabei helfen, zu putze. Dazu kam noch, dass er bisher nur drei Abende in Hogwarts gehabt hatte, an denen er nicht hatte nachsitzen müssen. 

„Er quält mich und es macht ihm auch noch Spaß", jammerte James, als er am zweiten Abend nach über drei Stunden zurückkam. 

„Hättest du dich nicht provozieren lassen, wäre das nicht passiert", sagte Lily. 

James blickte sie böse an. „Immerhin kann ich fliegen, deine Füße haben ja die ganze Stunde nicht den Boden verlassen." 

Das war leider wahr,. So gut Lily in allen anderen Fächern war, Fliegen lag ihr überhaupt nicht. 

James wandte sich an Sirius: „Wir müssen irgendwie Rache nehmen." 

Jetzt schaltete Remus sich doch ein: „Findest du wirklich, dass das eine gute Idee ist, wenn du jemals nicht mehr nachsitzen willst?" 

„Oh ja, ich finde, dass das eine sehr gute Idee ist", gab James bissig zurück und wandte sich wieder an Sirius. 

Die vielen Stunden mit Filch schienen ihm doch zu schaffen zu machen. Remus seufzte und las weiter in seinem Buch für Verwandlung. Erstens las er gerne die Kommentare am Rand und zweitens hatte er sich vorgenommen, so gut wie möglich in Verwandlung zu werden, damit Professor McGonagall merkte, dass er doch zu etwas zu gebrauchen war und ihn nicht mehr mit diesem Blick musterte. Vermutlich machte es doch einen Unterschied, dass er ein Werwolf war.


Als Remus am nächsten Morgen zum Frühstück in die Große Halle ging, sah er, dass Filch einen Verband an der Hand hatte. 

„Beißende Türklinke", sagte James zufrieden, „ebenfalls ein Klassiker, funktioniert aber trotzdem immer." 

Remus verkniff sich einen Kommentar. Zum Glück schien es nicht so, als könnte jemand beweisen, dass James verantwortlich war, somit kam er wohl wenigstens um weiteres Nachsitzen herum. 

Sein erstes Wochenende in Hogwarts verbrachte Remus damit, seine Hausaufgaben zu erledigen, für Verwandlung zu üben und mit Lily und Florence über das Schulgelände zu spazieren und am See in der Sonne zu liegen. Es war schön und Remus genoss jede Minute, die er in Hogwarts verbringen durfte. Erst am Sonntagabend, als James von seiner letzten Strafarbeit mit Filch zurückkam, schienen Remus die Schwierigkeiten, aber auch die Abenteuer wieder einzuholen. 

Als er in den Schlafsaal kam, bot sich ihm ein sehr ungewohntes Bild, James und Sirius brüteten über einigen Büchern. Sirius schien normalerweise nicht mal eins anzufassen. Peter saß auf seinem Bett und sah den beiden mit großen Augen zu. 

„Was macht ihr denn da?", fragte Remus. 

„Nichts", sagte James und schob die Bücher beiseite. 

Remus hatte aber bereits gesehen, dass es sich um Zauberkunstbücher handelte. „Das wird ein Streich, oder?" 

„Wir wollen etwas richtig Großes machen", verkündete Sirius.

„Etwas woran man sich erinnert", sagte James. 

Remus zog die Augenbrauen hoch. „Nach einer Woche in Hogwarts?" 

James und Sirius sahen sich an. „Ja", sagten beide gleichzeitig. 

Remus wusste hinterher selbst nicht mehr, wie es dazu gekommen war, dass er sich zu den Beiden auf den Boden setzte und ebenfalls begann Bücher nach einer Idee zu durchforsten. Leider war es gar nicht so einfach, etwas zu finden, denn wenn man erst seit einer Woche zaubern lernt, hat man eben nur begrenzte Möglichkeiten. Peter schnappte sich auch ein Buch und half mit. Er war James und Sirius seit dem ersten Tag mehr oder weniger hinterhergelaufen. 

Die Rumtreiber in Hogwarts - Das erste JahrWo Geschichten leben. Entdecke jetzt