Die Drachenjägerin

15

Als wir auf Berk ankamen, standen ein Paar Wikinger auf dem Platz vor der großen Halle, unter denen war auch das Stammesoberhaupt. Der Vater von Hicks, der mich nicht ausstehen kann. Glaube ich zumindest.
《Lyra, ich will dir meine Freunde vorstellen.》 sagte Hicks erfreut. 《Das sind die Zwillinge, Raffnuss und Taffnuss, das ist meine Freundin Astrid.》 Er deutete immer auf den Wikinger den er meinte. Raff und Taff waren zwar dumm, aber lustig.
Und Astrid, das habe ich schon bemerkt, ist die perfekte Wikingerin die man sich nur wünschen kann. Hicks ist schon süß, muss ich zugeben, aber ich bin nicht die, die eine Beziehung haben will, zumindest im Moment nicht. Ich habe viel zu viel um die Ohren.
《Das ist Rotzbacke und das ist Fischbein. Wir sind die Drachenreiter!》 rief er.
Die Zwillinge schlugen ihre Köpfe gegeneinander.
Ich war nicht gerade glücklich, da mein Vater und mein früherer bester Freund den ich kenne seit ich 3 war, vielleicht tot sind.
Vielleicht wurden sie auch gerettet, aber ich weiß es nicht.
Ich hätte sie retten müssen.
《Ist bei dir alles gut?》 fragte Fischbein.
《Oh, ja... Ich glaube ich will gerade alleine sein.》 antwortete ich mit einem traurigen Ton in meiner Stimme.
《Was ist denn mit der los?》 fragte einer der Zwillinge.
《Weiß ich nicht.》 antwortete Hicks.
Ich ging in den Wald und lief herum. Ich hatte nichts dabei um mich zu verteidigen, falls etwas sein sollte. Ich setzte mich an einen Baum und legte meine Hände auf meinen Kopf.
So viel schoss mir durch den Kopf. Was mein Vater zu mir sagte, dass er mehr für mich getan hatte als ich dachte. Was meinte er damit? Er verbirgt etwas. Hektor, den ich vermisste.
Er war ein guter Freund, auch wenn er mich meistens immer nur beschützt hat, war er mein bester Freund. Was soll ich jetzt tun? Die Drachen sind auch noch so nett zu mir, obwohl ich ihnen so viel schlimmes angetan hatte.
Ich habe deswegen Schuldgefühle.
Wenn ich mich jetzt umbringen würde, würde es keiner merken...
Aber, Hicks wäre traurig...
Ich will keinen mehr verletzen, und doch tue ich es...

Das blonde Mädchen kam auf ihrem Nadder vorbeigeflogen.
《Hey, was machst du hier?》 fragte sie.
《Ich versuche einen klaren Kopf zu bekommen..》
Sie guckte mich verwirrt an.
《Von was?》
《Sagen wir es mal so, in letzter Zeit ist so einiges bei mir vorgefallen..》 antwortete ich.
《Oh, darf ich erfahren was?》
《Nein, ich will eigentlich nur alleine sein》 meinte ich.
《Komm schon, vielleicht kann ich dir helfen!》 schlug sie vor. Sie stieg von ihrem Nadder ab und setzte sich zu mir.
Ich wusste dass sie nicht abhauen würde und so schlimm war es auch nicht ihr von meinen Problemen zu erzählen.
《Ok, du hast gewonnen. Also, bevor ich von euch gefangen wurde, hatte ich einen Streit mit meinem besten Freund. Ich kannte ihn schon seit ich 3 war.》 begann ich zu erzählen.
《Er hat dir viel bedeutet, oder?》
《Ja, das kannst du laut sagen.
Dann als ich bei euch war, kam keiner um mich zu retten, nicht mal mein eigener Vater! Ich bin es wahrscheinlich einfach nicht Wert..》
《Hey, sag sowas nicht.》
《Es ist aber wahr!》 flüsterte ich.
《Nein, Lyra. Du bist es wert!
Ich kenne dich zwar erst seit kurzem, doch du scheinst ein cooles Mädchen zu sein.》 meinte sie.
《Danke.》
《Ist sonst noch was passiert?》fragte sie.
《Ja, auf dem Schiff, da meinte mein Vater dass er mehr für mich getan hätte, als ich wüsste. Und mein bester Freund, hat sich entschuldigt, aber ich.. Ich war einfach nicht bereit für das was er gesagt hat. Ich war einfach noch wütend auf ihn, doch jetzt bereue ich, was ich gesagt habe.》 erzählte ich.
《Oh, keine Sorge. Du musst nur durchhalten. Es wird noch besser!
Weißt du was ich mache wenn ich mich schlecht fühle?》
《Was denn?》
《Äxte werfen!》
Sie gab mir meine Säbel.
《Du kriegst sie aber nur, wenn du dich nicht nochmal erstichst.》
sagte sie.
《Keine Sorge, das nächste Mal werde ich von der Klippe springen!》 sagte ich ironisch.
Wir lachten beide. Meine Sorgen lösten sich in Luft auf!
Nach ein Paar Stunden im Wald, in denen wir Säbel und Äxte gegen die Bäume geworfen hatten, gingen wir zurück auf den Marktplatz.

Wir sahen die anderen und kamen lachend zu ihnen.
《Ihr versteht euch aber gut!》 ertönte Hicks Stimme. Er lächelte.
《Lyra braucht aber ein Haus, in dem sie bleiben kann.》 sagte Hicks.
《Sie kann zu mir, es wundert dich vielleicht, aber bei mir ist noch ein Bett frei!》 sagte Rotzbacke.
《Sorry, aber meine Schwester macht sich so breit, da hat ja nicht mal mehr ein Fussel Platz!》 lästerte Taffnuss.
《Hey, das stimmt gar nicht! Morgensternchens Bereich nimmt doch alles ein!》schrie Raffnuss.
《Lyra, keine Sorge, du kannst zu mir.》 schlug Astrid vor.
Ich nickte und lächelte.
《Na dann, gehen wir zurück zur Drachenklippe!》 rief Hicks.
Alle stiegen auf ihre Drachen.
Ich durfte mit Astrid fliegen.
Zusammen flogen wir zur Drachenklippe.