»Unsere Sehnsucht geht nach der Stille, aus der die Ewigkeit uns ihre Arme entgegenstreckt«
- Hans ThomaWarm und schwer fällt der Regen auf mich nieder. Auf seinem Weg gen Boden reißt er Blut wie Tränen gleichermaßen mit sich, spült sie mit dicken Tropfen hinfort von meinem schmerzenden Körper. Nicht aber die Schuld, die ich auf mich geladen habe. Und nicht den brennenden Schatten, der mein Herz zu verschlingen droht. Überall auf der Ebene trinkt das weiche Gras Edens gierig das Rot vergeudeter Leben. War es all das wert gewesen? Bekannte Gesichter ziehen an mir vorbei. Schemenhaft. Sie jubeln, feiern, rufen meinen Namen. Sagen, wir hätten gesiegt. Worte, nur Schall und Rauch. Und während sich vor uns die Tore zum Paradies langsam und verheißungsvoll öffnen, verschränke ich meine Finger in ihren und küsse sie. Wohl wissend, dass uns der größte Kampf noch bevor steht.
Doch vielleicht sollte ich weiter ausholen. Vielleicht sollte ich meine Geschichte dort beginnen, wo sie ihren Anfang nahm. Ich hatte nach der Freiheit gesucht. Nach Glück. Nach einer Zukunft. Und gefunden hatte ich am Ende nur Blut und tiefste Verzweiflung. Viel habe ich gesehen auf meiner Reise. Habe Tränen vergossen. Um das was ich war und um das, was ich sein wollte. Um verpasste Chancen, verflüchtigte Momente und verlorene Freunde. Um die Freude am Leben. Aber es gab auch gute Tage, Tage voll Licht und Wärme. Ich habe gelacht, gesungen und getanzt. Und ich habe geliebt. Ja, am meisten ist dies wohl eine Geschichte der Liebe. Sie beflügelte mich, trug mich hoch hinaus, immer näher hin zur Sonne. Und dann ließ sie mich stürzen. Hinein in die Finsternis. Sie ließ mich mit gebrochenen Schwingen zu Boden fallen, auf das ich unter mir eine ganze Welt begraben sollte. Also lauscht meinen Worten, lasst euch von ihnen tragen, wie ein Blatt im stürmischen Wind. Hinein in eine Welt, die zu retten mein Wille war und die ich in einen Krieg gestürzt habe, der uns noch alle verschlingen wird.
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Paradise Lost - Das verlorene Paradies
Fantasy∆ Warm und schwer fällt der Regen auf mich nieder. Auf seinem Weg gen Boden reißt er Blut wie Tränen gleichermaßen mit sich, spült sie mit dicken Tropfen hinfort von meinem schmerzenden Körper. Nicht aber die Schuld, die ich auf mich geladen habe. U...