Kapitel 1

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„Es wird Zeit, dass du auf diese Schule geht Avalon!", genau diese Worte hallen noch in meinem Kopf nach, während ich die Decke meines Zimmers anstarre und nicht weiß, was ich von dem halten soll. Mein Vater hat mich angeschrien mit einem Blick in den Augen, den ich bis jetzt noch nicht deuten kann, während meine Mutter einfach nur apathisch aus dem Fenster geblickt hat und es gar nicht erst versucht hatte mich in irgendeiner Weise zu trösten oder mich zu unterstützen. Bei dem Gedanken an meine Mutter fühle ich wieder das Brennen in meinen Augen und schließe sie. Ein richtiger Tornado an Gedanken tobt momentan in mir und ich weiß nicht, wie ich diesen wieder beruhigen kann, ich weiß auch nicht, was ich machen soll, wo ich überhaupt hin muss, Verzweiflung breitet sich in mir aus. Ich habe das Gefühl vor einem Abgrund zu stehen und es ist keiner da der mich auffängt oder versucht mich zu halten. Nein, es fühlt sich mehr so an als würden die Menschen, die eigentlich die sein sollten, welche mich aufhalten oder festhalten, mich immer mehr und mehr in den Abgrund drängen, dass ich schon drohe zu fallen. Bei diesem Gedanken habe ich, dass Gefühl keine Luft mehr zu bekommen da es sich anfühlt als würde ein tonnenschwerer Stein auf meinem Brustkorb liegen ein Stein, der sich aus Verzweiflung, Hass, Angst und dem Gefühl von Hilflosigkeit zu einem Klumpen gebildet hat. Mit einem Kopfschütteln versuche ich mich und meine Gedanken zu stoppen, doch es bringt nichts, somit ist die einzige Möglichkeit, die mir noch bleibt, meine Sportsachen anzuziehen und Laufen zu gehen. Wie es meine Therapeutin gesagt hat, wenn es nicht mehr geht und das Gefühl kommt in einem Strudel in ein Loch gezogen zu werden, soll ich mich auspowern und es dann nochmals versuchen mit klaren, strukturierten Gedanken an die Sache heranzugehen. Mit der Stimme meiner Therapeutin Maya im Ohr, springe ich von meinem Bett auf wobei ich mich kurz halten muss, da mich für einen Moment schwarz vor Augen wird. Als sich dieses Gefühl legt, gehe ich zu meinem Kleiderschrank und schaue, welche Sachen ich heute anziehen werde. Mit einem Blick aus dem Fenster, welcher mir zeigt, dass es bereit kühler sein muss, da sich die Blätter alle Orange gefärbt haben jedoch die Sonne scheint, entscheide ich mich für eine kurze schwarze Sporthose und zu einem weißen Kapuzenpullover. Als ich fertig bin, betrachte ich mich im Spiegel und drehe mich zu allen Seiten, den so wie fast jedes Mädchen mit 17 Jahren bin ich natürlich gar nicht zufrieden mit meiner Figur, im Gegenteil ich hasse sie sogar. Aufgrund meiner Psychischen Labile gibt es an „dunkleren" Tagen nämlich nicht was mich zum Essen bringen kann und da sich eben diese Tage häufen bin ich dünn geworden. Von meinen Beinen bis hin zu meinen Oberarmen hat man das Gefühl, dass ich nur noch aus einem Skelett bestehe, mein einziger Vorteil ist, dass ich durch meine regelmäßigen Sporteinheiten, Muskeln aufgebaut habe, die sich nun abzeichnen jedoch sind es auch nicht so viele wie ich gerne hätte damit ich wenigstens etwas normaler aussehen würde. Das Einzige, was ich halbwegs an mir mochte, war mein Gesicht und meine Haare. Mein Gesicht war eher rundlich was mit niedlich aussehen ließ, mit schönen vollen Lippen und einer kleinen Stupsnase und großen dunkelblauen Augen mit leichten bernsteinfarbenen Punkten darin. Diese Augen waren voll langen Dunklen Wimpern umrandet und vollen Augenbrauen. Dieses Gesicht wurde von langen, kastanienbraunen Haaren umrundet, dessen Wellen mir fasst bis zur Taille reichten. Wie immer versuche ich mein Spiegelbild anzulächeln, um zu sehen, wie ich aussehen würde, wenn ich glücklich wäre. Wie immer gefiel mir dieser Anblick und als ich merkte wie meine Gedanken mich weiter in die Tiefe zogen, raffte ich mich zusammen und zog noch schnell meine Sportschuhe an und schon ging es mit ohrenbetäubender Musik los. Meine Eltern, welche mich aufhalten wollten, ignorierte ich, schloss die Tür hinter mir und rannte los. Meine Eltern und ich wohnten etwas abseits von der restlichen Stadt Nähe eines Waldes, was für mich sehr angenehm war, denn dieser Wald war für mich schon seit ich ein kleines Kind war ein Zufluchtsort vor der Welt, welche mich nicht zu verstehen schien. 


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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 14, 2024 ⏰

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