2. Kapitel

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Die Glocke beendete den Unterricht für den heutigen Tag.
"Oh Gott endlich."
Ich streckte mich bis mir alle Knochen knackten.

Schnell sortierte ich mein Schulzeug in die Tasche und erhob mich.
Auf die Tür zu schlendernd sah ich bereits graues Haar aufblitzen und erblickte kurz darauf Sugawara am Fenster.
"Hey Sugar."
Er lachte.

"Nenn mich nicht so."
Ich kicherte und kniff ihm in die Wange.
"Aber warum denn nicht? Wenn du einfach so süß wie Zucker bist kann ich doch nichts dafür."

Ich zwinkerte und er erötete.
Lachend lief ich los während er immer noch am Fenster stand.
"Kommst du nun oder müssen die Jungs heute auf dich verzichten?"

Lachend holte er schnellen Schrittes auf und gab mir einen kleinen Klaps auf den Hinterkopf woraufhin ich ihm lachend in die Seite stieß.

Weiter herum blödelnd gingen wir zur Turnhalle woraufhin er sich in die Umkleide verabschiedete und ich mich direkt in die Halle begab.

"(L/N)-saaaan!"
Hinata sprang hoch und landete vor mir.
Ich grinste.
"Hallo Hinata."
Ich wuschelte ihm durch die Haare und lief an ihm vorbei.

"Woohhhaaaa hast du das gesehen Schlappiyama? (L/N)-san hat mir durch die Haare gewuschelt!"
"Oi nenn mich nicht so!"
Mit diesen Worten schlug Kageyama Hinata eine runter.

Ich schüttelte den Kopf.
Die beiden waren schon zwei Holköpfe.
Liebbenswerte Holköpfe, aber dennoch Holköpfe.
"(L/N)!"
Ich drehte den Kopf.
"Daichi! Hey wo warst du? Suga und ich mussten heute alleine laufen."
Er lächelte.

"Entschuldige ich hatte noch eine Hausaufgabe die ich abgeben musste, wir wollten dich aber nicht warten lassen."
Ich nickte verstehend.

"Suga ist grad in die Umkleide müsste also auch gleich hier auftauchen."
Nun war Daichi an der Reihe zu nicken, während ich meinen Blick durch die Halle gleiten ließ.

"Kiyoko-san! Du siehst auch heute wieder bezaubernd aus!"
Ich kicherte als ich Tanka mit einem vergötternden Blick sah. Besagter galt selbstverständlich ihrer Managerin Kiyoko Shimizu. Besagte lief allerdings ohne eine Regung an ihm vorbei, was ihn jedoch nicht störte.

"Verrückt."
Ich nickte auf Daichi's gemurmelten Satz.
"Allerdings."
Suga schritt nun quer durch die Halle auf uns zu nachdem er alle mit einem lautem 'Hallo!' begrüßte.

Gerade als er ankam schlug die Hallentür auf.
Erschrocken sah ich wie Herr Takeda hineinstürmte und stolperte.
Kurz darauf machte sein Gesicht Bekanntschaft mit dem Boden.
"Herr Takeda! Alles in Ordnung?"
Besorgt eielten Daichi und Sugawara zu ihm hin. Ich folgte.

Unser Lehrer nickte.
"Ja ja alles in Ordnung ich bin nur einfach ein bisschen tollpatschig."
Verlegen rieb er sich den Hinterkopf und stand auf.

"Offensichtlich."
Amüsiert sah ich dem ganzen zu bis ich für diesen Satz erneut den Ellenbogen Suga's spürte.
Ich zischte kurz und warf ihm einen bösen Blick zu den er tadelnd erwiderte.
Daichi unterbrach uns.

"Sensei, warum sind sie denn eigentlich hier?"
Verwirrt sah Herr Takeda uns an.
"Huh? Achja genau! Ich- ich habe einen Trainer für euch gefunden!"

Meine Augen weiteten sich und für einen Moment herrschte Stille in der Halle.
Dann traute Ennoshita sich die Stille zu unterbrechen.

"Meinen Sie das ernst?"
Herr Takeda nickte heftig mit dem Kopf, ich befürchtete schon fast es würde gleich knack machen.

"Ja. Er heißt Ukai."
Drei unserer Jungs stolperten zurück, darunter auch Ennoshita sein Gesicht schien aufeinmal ganz blass.

"Die...die Trainerlegende Ukai?"
Ennoshita's Stimme zitterte bei der Frage,doch gleich darauf schüttelte Herr Takeda den Kopf.
"Nein nein. Ich meine seinen Enkel. Keishin Ukai."

Man hörte in der gesamten Halle erleichterndes ausatmen.
Dann verbeugte Daichi sich.
"Vielen Dank Sensei!"
Herr Takeda schüttelte nervös die Hände.

"Nein, nein! Nicht doch."
Skeptisch sah ich unseren Lehrer an.
"Sensei sagen sie mal... Wie kamen sie eigentlich dazu? Also wie haben sie einen Trainer gefunden? Wie konnten sie ihn überreden?"
Verlegen lächelnd sah er mich an.
"Ihn zu finden war nicht schwer. Und das überreden... Naja ich bin gut auf meinen Knien."

Meine Augen weiteten sich und Tanaka spuckte das Wasser aus, welches er eigentlich gerade trinken wollte.
Herr Takeda war für einen Moment verwirrt doch dann schien ihm sein Fehler aufzufallen.
Hektisch gestikulierte er mit seinen Armen und Händen.

"Nein, nein so meine ich das nicht!
Ich meine im bitten! Ich habe ihn drum gebeten."
Sugawara legte sich eine Hand an die Stirn.
"Schon in Ordnung Sensei, wir wissen was sie meinen. Wir danken Ihnen für ihre Mühe."

Ein nicken von Seiten unseres Lehrers folgte, er sah sehr erleichtert aus.
"In Ordnung. Ich geh dann wieder, ihr trefft ihn übrigens nächste Woche Montag beim Nachmittags Training."
Wir nickten und er ging.

Suga sah mich an.
"Musst du ihn immer so in Verlegenheit bringen (L/N)?"
Ich nickte.
"Ja."
Sugawara schüttelte ratlos den Kopf und Tanaka fing an zu lachen.

Daichi unterbach uns erneut indem er in die Hände klatschte.
"Na dann kommt schon Leute. Trainieren wir und zeigen dem neuen Coach was wir können!"

Alle riefen zustimmend durch die Turnhalle und begaben sich zurück an ihr unterbrochenes Vorgehen.
Lächelnd begab ich mich zu Tanaka.
Ich würde ihm zu spielen.

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Mein Atem hinterließ leichte Atemwölkchen in der Luft.
Wir hatten mittlerweile Mitte September und es war ziemlich kalt geworden.
Sugawara kam gerade aus der Umkleide und gesellte sich zu mir.

"Entschuldige jetzt ist es wieder zu spät zum lernen."
Ich nickte auf seine Aussage hin.
"Ja das Training ging wieder relativ lange."
Er summte zustimmend.

"Möchtest du dann morgen zu mir kommen? Das Training kann ich ausfallen lassen."
Ich schüttelte den Kopf.
"Nein das sollst du nicht. Es ist wichtig das ihr trainiert. Außerdem kann ich morgen nicht."

Er sah mich an.
"Du hast bereits was vor? Wie kommt denn das?"
Ich lachte leicht.
"Ich muss morgen wieder zur Kontrolle."
Er sah in den Himmel.
"Dann sehen wir uns den ganzen Tag nicht?"
"Hm."

"Ich bring dich noch nach Hause."
Ich lächelte.
"Dankeschön."

Wie versprochen begleitete er mich nach Hause.
Ich verabschiedete mich mit einer Umarmung von ihm und betrat dann meine Wohnung.
Sie war leer. Und das war gut so.

Meine Eltern wohnen auch in Miyagi aber ich bestand auf eine eigene Wohnung.
Ich mochte zu viel Trubel nicht, ich war lieber allein, nur für mich.

Ich entledigte mich meiner Jacke sowie Schuhen und brachte meinen Rucksack in mein Zimmer.
Danach begab ich mich in's Badezimmer.
Ich ließ Wasser in meine Wanne einlaufen und gab ein entspannendes Schaumbad hinzu.

Schlussendlich konnte ich mich wohlig Seufzend in das Warme Wasser gleiten lassen.
Meinen Kopf legte ich in den Nacken, lehnte ihn somit an den Wannenrand, und dachte dach.
Der heiße Dampf vernebelte mir zwar die Sicht doch mein Kopf und meine Gedankengänge blieben Glasklar.

Dürfte ich weiterhin mit den Jungs trainieren, wenn sie einen Trainer haben?
Bei dem alten Ukai durfte ich es nicht.
Ich war kein richtiges Mitglied des Clubs.

Würde es bei seinem Enkel genauso sein?
Ich hoffe nicht.
Selbstverständlich freute ich mich für die Jungs. Ich hoffte das sie wieder zurück zu ihrer alten Größe fanden, allerdings hoffte ich auch das es mit mir geschah.

Ich wollte dabei sein, ich wollte ihnen helfen.
Ich wollte hautnah mitbekommen wie sie sich hoch an die Spitze kämpften.
Aber wollten sie das überhaupt?

Ich schloss die Augen.
Darüber nach zu denken beachte jetzt nichts.
Ich würde es schliesslich nächste Woche erfahren.
Ich leerte meine Gedanken, sperrte alles weg und genoss das heiße Dampfbad.

Die Liebe die du mir schenktest~Sugawara x Y/NWo Geschichten leben. Entdecke jetzt