31

1.8K 107 23
                                    

FELIX//

Endlich war Freitag und somit stand das Wochenende vor der Tür. Ich freu mich ganz besonders auf heute, da ich heute vor habe mit Hyunjin auszugehen.
Das er auf Changbin eifersüchtig ist wusste ich. Ich hab mir jedoch nichts weiter dabei gedacht, denn Changbin und ich wir verstehen und wirklich gut. Natürlich nur auf Freundschaftlicher Basis.
Hyunjin wird sich bestimmt wieder beruhigen wenn er sich an die Anwesenheit des Schwarzhaarigen gewöhnt.

Eigentlich wollte ich heute mit Hyunjin zusammen nach Hause gehen aber dadurch das seine Klasse die letzten beiden Stunden frei hatte ist er natürlich früher gegangen. Dann werde ich einfach bei ihm zuhause vorbei gehen. Das ist nicht wirklich ein weiter Umweg.

„Bitte rette mich!" quengelt Jisung neben mir.
„Du wirst die zwei Tage schon überleben." muss ich kichern als ich seinen Gesichtsausdruck sehe. Changbin, welcher neben uns platz gefunden hat, sieht ziemlich verwirrt aus.

„Wovor musst du denn gerettet werden?" fragt er Jisung, welcher seinen Kopf auf die Tischplatte gelegt hatte.
„Meine Oma hat am Wochenende Geburtstag und natürlich muss sie in Gwangju wohnen, weshalb wir über Nacht bleiben müssen." beschwert sich mein bester Freund bei unserem Neuling.
„Und was ist daran jetzt schlimm?" Changbin legt Verständnislose den Kopf zur Seite.
Jisung stöhnt gefrustet auf, lehnt sich dabei in seinem Stuhl zurück.
„Das Schlimme an dieser ganzen Situation ist das ich mich dann den ganzen Tag mit meinen Cousinen rumschlagen muss." erkläre Jisung sein eigentliches Problem.

„Also ich finde deine Cousinen süß."
„Ja klar findest du sie süß! Dich mögen sie ja auch!"
„Ach komm jetzt tu nicht so als würden sie dich hassen."
„Nein hassen tun sie mich nicht aber mich an die Spitze meiner Geduld bringen!" während Jisung sich weiterhin über seine kleinen Cousinen beschwert müssen Changbin und ich anfangen zu lachen.
Jisung übertreibt manchmal gerne.

Wenige Minuten später war der Unterricht dann nun auch endlich vorbei und wir konnten nach Hause gehen. Ich musste mich leider alleine auf den Weg machen, da sowohl Jisung als auch Chanbin in der anderen Richtung wohnen.
Fröhlich lächelnd mache ich mich auf den Weg zu meinem Freund. Ich hab Hyunjin in den letzten Tagen nicht wirklich viel Aufmerksamkeit geschenkt, was mir auch wirklich leid tut, weshalb ich es nun wieder gutmachen möchte, indem ich das gesamte Wochenende mit ihm verbringe. Ich hoffe er freut sich.

Bei Hyunjin angekommen betätigte ich die Klingel und warte lächelnd bis er mir die Tür öffnet. Das Auto seiner Eltern steht nicht vor der Tür weshalb ich davon ausgehe das sie noch nicht zuhause sind. Also würden Hyunjin und ich alleine sein.
Endlich öffnet sich die Haustür. Hyunjin scheint sehr überrascht zu sein mich zu sehen.

„Was willst du denn hier?" sichtlich verwirrt darüber mich zu sehen bliebt er einfach stehen ohne mich ins Haus zu lassen.
„Brauche ich etwa einen Grund um meinen Freund zu besuchen?" frage ich ihn belustigt. Hyunjin jedoch scheint alles andere als begeistert zu sein.

„Darf ich rein kommen?" auffordernd sehe ich ihn an.
„Wenn es denn sein muss." damit lief er einfach davon und lies mich alleine. Verwirrt und auch ein wenig besorgt schließe ich die Tür hinter mir und folge Hyunjin ins Wohnzimmer.

„Was ist mit dir?" Ich setzte mich neben meinen Freund und warte auf eine Antwort. Doch nachdem für eine längere Zeit keine Reaktion von ihm kam fragte ich erneut.
Genervt seufzt Hyunjin auf, verdreht seine Augen und steht auf um in die Küche zu gehen.
Ich ging ihm hinterher um ihn zur Rede zu stellen.

„Hyunjin?!"
„Was?!!!" blitzschnell dreht er sich zu mir und sieht mich wütend an. Erschrocken ging ich zwei Schritte zurück.

„Was willst du hier Felix? Wieso kommst du zu mir nachdem du mich eine ganze Woche nicht beachtet hast?!" seine Stimme ist tief und das macht mir echt Angst.
„Ich wollte dich nicht absichtlich ignor-"
„Nein stimmt du warst ja viel zu sehr damit beschäftigt Changbin schöne Augen zu machen!" knurrte er mich dunkel an. Er lies mich nicht ausreden aber das er mir unterstellt ich hätte mit Changbin geflirtet geht mal gar nicht.

„Ich war nur nett zu ihm!" verteidige ich mich.
„Ach so nennt sich das jetzt? Du hast an ihm geklebt wie Kaugummi!" Hyunjin fing mittlerweile an mich anzuschreien.
„Das stimmt doch überhaupt nicht!"
„Ach nein? Lass mich mal überlegen. Du warst jede Pause mit ihm zusammen, hast wahrscheinlich noch nach der Schule mit ihm Zeit verbracht, du hast dich, als wir im Freizeitpark waren, nicht für einen Moment von ihm weg bewegt. Du hast dich lieber mit ihm unterhalten statt mir einmal etwas Beachtung zu schenken! ALSO SAG MIR NICHT DAS WÜRDE NICHT STIMMEN!!" Hyunjin schrie mich an weshalb ich stark zusammen zucke.
Ich wusste nicht was ich sagen sollte um ihn zu beruhigen oder um Hyunjin vom Gegenteil zu überzeugen.

„Aber ich liebe dich und nicht Ihn!" versuchte ich es ruhig. Doch anscheinend bewirkte ich damit genau das Gegenteil.
„Wenn du mich wirklich lieben würdest hättest du mich nicht einfach so links liegen gelassen!" kalt und emotionslos sieht Hyunjin mich an was mir einen eiskalten Schauer über den gesamten Körper jagt. Tränen sammeln sich in meinen Augen. Ich mag die Richtung nicht in welche sich dieses Gespräch entwickelt.

„Hyunjin ich liebe dich... bitte." verzweifelt versuche ich das er mich ansieht. Er soll mich wieder mit diesen wunderschönen leuchtenden Augen ansehen die ich so sehr liebe.
„Ich glaube dir nicht."

Ich fing an zu weinen, während mein gegenüber mich nur aus kalten Augen anstarrt. Meine Brust zieht sich schmerzhaft zusammen. Mein Herz sticht schmerzhaft in der Brust und ich habe das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen.

„Ich wollte das alles nicht! Bitte verzeih mir!" ich ging auf Hyunjin zu und krallte mich in seinem Shirt fest.
Es kann nicht schon vorbei sein.
Das kann nicht alles gewesen sein.
Aus verweinten Augen sehe ich zu ihm auf und kann einen gewissen Schmerz auch in seinen Augen erkennen.

„Es ist besser wenn du jetzt gehst." er versucht mich an meinen Schulter von sich weg zu drücken doch ich wehre mich dagegen. Ich werde ihn nicht los lassen.
„Es tut mir so schrecklich leid!" weine ich gegen seine Brust. Ich kann ihn schlucken hören, doch trotzdem drückt er mich weiterhin von sich weg.

Hyunjin schiebt mich vor sich her bis wir an der Haustür stehen. Er öffnet sie und schiebt mich mit einem 'mach's gut Felix' nach draußen.
Ich lies mich gegen die Tür fallen und haue gegen sie.
Doch egal was ich versuche Hyunjin macht mir die Tür nicht wieder auf also blieb mir nichts anderes übrig als zu gehen.

Nur wo soll ich hin?
Nach Hause werde ich ganz bestimmt nicht gehen.
Chan ist nicht zuhause.
Minho kenne ich dafür nicht gut genug.
Seungmin und Jeongin sind irgendwo auf Klassenfahrt und Jisung ist auf dem Weg zu seiner Großmutter.
Mir bleibt nur eine einzige Möglichkeit.
Ob diese vorteilhaft für meine jetzige Situation ist wird sich noch zeigen.




———————————

Liebe auf Umwegen // Minsung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt