4. Schneegestöber

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Weihnachten ist doch bekanntlich die schönste Zeit des Jahres. Man verbringt Zeit mit seinen Liebsten und hat eine fröhlich eund glückliche Zeit.

Jeder liebt Weihnachten, außer man ist der Grinch persönlich.
Und genau der bin ich.

Ich konnte Weihnachten nicht ausstehen. Überall diese glücklichen Menschen mit ihren tollen Familien, wie sie lachend durch die Straßen liefen und ihren Kindern dabei zusahen, wie sie im Schnee spielten.

Wahrscheinlich konnte ich diese Zeit im Jahr nur nicht ausstehen, weil ich genau das alles nicht hatte, was all die anderen glücklichen Menschen dort draußen besaßen.

Ich hatte weder Familie, noch andere Leute die etwas mit mir zu tun haben wollten, um mit ihnen Weihnachten zu feiern.
Vor nämlich ungefähr drei Jahren lernte ich einen wunderbaren Mann kennen und verliebte mich ihn. Er war einfach perfekt für mich. Wir kamen recht schnell zusammen und wussten, wir sind für einander bestimmt. Doch aus unergründlich Dingen, verabscheute meine Familie ihn und brach den Kontakt mit mir ab.
Jegliche meiner Freunde meinten ebenfalls, er würde mir nicht gut tun und ich hätte mich ja zum schlechten geändert, dabei war ich zum ersten mal ein meinem Leben so unendlich glücklich.
Wir ignorierten also meine Freunde und meine Familie und konzentrierten uns nur auf uns selbst.

Ein Jahr später, im Sommerurlaub auf Hawaii hat er mir dann endlich einen romantischen Antrag, bei Sonnenuntergang, am Strand gemacht.
Frisch verlobt wie wir waren, haben wir uns dann entschiede, direkt nach unsere Ankunft zu Hause, uns einen Golden Retriever zu holen. Dieden haben wir dann auf den Namen Lucky getauft.
Er war unsere kleiner Sonnenschein, den vorallem mein Verlobter wir über alles liebte.

Doch dann, vier Monate später, genau an Heilig Abend bekam ich, den wahrscheinlich schlimmsten Anruf meines Lebens. Mein Verlobter hatte, auf Grund des vielen Glatteises, einen Autounfall und sei noch am Unfallsort, wegen einer schweren Gehirnerschütterung, verstorben.

Und genau in diesem Moment, brach meine gesamte Welt zusammen.
Ich hatte meine erste große Liebe verloren.
Er war einfach Weg. Tod. Würde nie wieder zu mir und Lucky zurück kehren.

Noch direkt am Telefon, als das Krankenhaus mir von seinem Tod berichtete, brach ich auf dem Wohnzimmerboden zusammen. Ich weinte und schreite, bis meine Stimme versagte und mir der Hals höllisch weh tat. Es war mir aber egal. Alles war mir egal. Ich schrie also jeglichen Schmerz aus mir heraus.

Die Welt hat in diesem Augenblick, für mich, aufgehört zu drehen und es fühlte sich an, als hätte man mir, brutal, die Hälfte meiner Seele aus dem Körper gerissen. Es waren höllisch Schmerzen die auf mein Herz und meinen Körper einwirkten und dafür sorgten das ich kaum noch Luft bekam. Denn genau so fühlte es sich auch an, als würde mir jemand den Hals zuschnürren, sodass ich keinen Sauerstoff mehr bekam und bitterlich an meiner eigenen Trauer ersticken musste.

Es war, wie als wäre in diesem Moment auch ein Teil von mir gestorben.

Seit jenem verhängnisvollenTag an, hasste ich Weihnachten und verband einfach keine positiven Gedanken mehr mit diesem furchtbaren Feiertag.

Die Beschreibung des Grinch's passte also perfekt mit mir überein. Ich lebe allein, hasse Weihnachten und hab einen süßen Hund, der alles ist, was mir geblieben ist.

Auch nach dem Tod meines Verlobten, wollten meine Eltern weiterhin nichts mehr mit mir zu tun haben, da sie es mir ja eh schon immer gesagt hätten, dass mir dieser Mann nur schmerzen bereiten würde.

Heute allerdings, genauso wie damals, ist es mir egal, was meine Familie von mir hält. Sollen sie doch denken was sie wollen. Ich hatte sowieso schon alles verloren.

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