☆ River ☆
20:476Den kleinen Wettbewerb habe ich haushoch verloren. Vielleicht hätte ich nicht erwähnen sollen, dass der Verlierer das Mittagessen kochen muss. Voller Verzweiflung stehe ich nun in der Küche und raufe mir die Haare, da ich keinen Plan habe, was ich kochen soll ohne Dakota zu vergraulen. Sie steht auf der anderen Seite des Tresens und sieht mich fragend an.
»Was ist los, Jennings? Du siehst aus, als bekommst du jeden Moment eine Panikattacke.«
»Quatsch«, wiegele ich ab und wende mich dem Kühlschrank zu, um so zu tun, als würde ich nach den richtigen Zutaten suchen.
»Was kredenzt du uns denn Leckeres? Mir knurrt schon der Magen.«
Gute Frage, nächste bitte.
»Worauf hast du denn Appetit?«, erkundige ich mich und fasse die Schinkenwürfel ins Auge. Die kann ich sicher gut gebrauchen.
»Wie wäre es mit einem Auflauf?«
Auflauf? Ach du ...
Von Aufläufen habe ich etwa so viel Ahnung wie die Kardashians von Astrophysik. Ob ich schnell ein Rezept googlen kann, ohne das sie etwas davon mitbekommt?
»Ich werde sehen, was sich machen lässt«, gebe ich zurück. »Willst du mir jetzt die ganze Zeit über die Schulter schauen?«
»Klar, ich muss doch sicherstellen, dass du unser Mittagessen nicht versaust.«
Die Kühlschranktür zuknallend wende ich mich zu ihr um. »Wenn du mir so wenig vertraust, solltest du vielleicht lieber selbst kochen.«
»Vergiss es, River. Du kennst ja den Spruch: Wettschulden sind Ehrenschulden.«
Natürlich kenne ich den und ich drücke mich ja auch nicht, oder?
Genervt schnaube ich, stütze die Hände auf die Arbeitsplatte und starre sie an. »Du willst dich doch nur über mich lustig machen«, beschuldige ich sie und beuge mich ein wenig nach vorn. »Wenn du es genau wissen willst, ich kann nicht kochen. Jetzt zufrieden? Also sag mir lieber, wie man einen Auflauf macht, sonst frage ich Dr. Google oder mache nur ein Omelette.«
Dakota blinzelt und sieht kurz irritiert zu mir auf, dann verziehen sich ihre Lippen zu einem spöttischen Lächeln. »Du hast also eine Wette vorgeschlagen, die du so oder so nicht gewinnen konntest? O River, das ist sogar für deine Verhältnisse erbärmlich.« Sie hebt einen Arm und tätschelt meinen Kopf. »Na gut, ich verrate dir ein einfaches Rezept, dass sogar du hinbekommen solltest.« Lässig setzt sie sich auf einen der Hocker vor dem Tresen und überschlägt die Beine. »Bereit?«
»Was passiert, wenn ich nein sage?«
»Dann hole ich das Nudelholz hervor und treibe dich an.«
Ergeben seufze ich auf. »Na dann los...«
Dakota rattert das Rezept herunter, dass mir nur so die Ohren schlackern. Mehrmals muss ich nachfragen, um ja nichts zu vergessen oder falsch zu machen. Sie amüsiert sich natürlich köstlich auf meine Kosten und ruft sogar Raven über Facetime an, damit sie auch live miterleben kann, wie ich mich, bekleidet mit einer lächerlichen Schürze, auf der Vorsicht! Mann kocht. Such schon mal den Flyer für den Lieferdienst steht, abmühe. Logisch, dass meine Schwester immer wieder ihren Senf dazu gibt. Nur mein Schwager in spe steht mir moralisch bei, denn er ist genauso wenig ein Sternekoch wie ich.
Am Ende sitzen wir uns an dem kleinen Tisch vor dem Fenster gegenüber und ich muss zugeben, dass der Kartoffelauflauf mit Schinkenwürfel, Gemüse und viel Käse echt lecker ist. Hatte ich nicht erwartet.
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Snowed In With The Sin
Cerita PendekDakota ist nach Aspen gekommen, um die Feiertage in aller Ruhe zu genießen und das vergangene Jahr mit all dem Stress und den herben Verlusten zu verarbeiten. Doch kaum ist sie nach einem grauenvollen Flug in dem Skiort angekommen, da erfährt sie, d...