~Kp 68~

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Frohes Neues Jahr, meine lieben Freunde <3

Die Sonne versteckte sich wie in den letzten Tagen auch schon hinter einer dichten Schicht an hellgrauen Wolken, als Dream, Sapnap und ich vollbepackt mit Essen, Decken, Waffen und der Träne der Königin auf unseren Pferden saßen und kurz davor waren die Reise anzutreten, die Dream sich schon so unbeschreiblich herbeisehnte. Die Minen, die uns von den Vanitas Mitgliedern entgegenblickten, waren unterschiedlicher Art und trotzdem hatten alle bei den Vorbereitungen geholfen und wünschten uns nun auch alles Glück auf der Welt, dass man sich wünschen konnte.

Wind fuhr durch mein mittlerweile schon lang gewordenes Haar, als ich mich schließlich von einer winkenden Niki lächelnd abwandte, um Dream und Sapnap zu folgen, fühlte ich mich plötzlich in der Zeit zurückversetzt, als wir drei von der Höhle zu dem Vanitaslager aufgebrochen waren. Jetzt daran zurückzudenken, fühlte sie wie eine Ewigkeit an und ich konnte nur einmal wieder darüber staunen, wie sehr sich mein Leben erneut gedreht hatte. Wie sehr wieder alles auf den Kopf gestellt worden war und wie alles einmal schlecht und einmal gut gewesen war.

Doch nun blickte ich wieder einem neuen Abschnitt entgegen und diesmal fundierte ein bodenständiger wahrhaftiger Mut und eine unerschütterliche Zuversicht in mir, wie ich es bei den Aufbrüchen davor noch nie erlebt hatte. Wahrscheinlich wurde ich langsam wirklich zum Abenteurer.

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Wir waren nun schon einige Tage unterwegs, hatten mit aufgezogenen Kapuzen kleine Dörfer passiert, waren durch einen verlassenen Wald geritten und hatten uns über eine wackelige Brücke, die sich gerade noch an den Ufern eines reißenden Flusses hielt, langsam unseren Weg gebahnt. Das Wetter hatte gut gehalten, obwohl wir nicht mit Sonnenschein begleitet wurden, sondern mit teils tiefhängenden Wolken und Nebelschwaden, die sich auch jetzt um die Bäume um uns schlangen, hatte es nicht einmal geregnet, was sehr gut war, denn niemand wollte mit feuchter Kleidung in die hohen Kälten des Nordbergs reisen.

Mit einem Seufzen rutschte ich kurz auf dem Sattel hin und her, die schwere Brustplatte, die wir alle zum Schutz trugen, auf meine Schultern drückend, um vergeblich nach einer Position zu suchen, bei der mein Hintern nicht sofort vor Schmerz aufschrie, bevor mein Blick auf Dream und Sapnap, die ihre Pferde nebeneinander gelenkt hatten und sich lachend über etwas unterhielten, fiel und gepaart mit dem durch die Wolken verdunkelten Glanz des schwachen Mondlichtes, das den Nebel um uns wie ein silbernes sich schlängelndes Band wirken ließ, erschienen die beiden fast wie Gespenster. Ein mulmiges Gefühl keimte in mir auf und schnell trieb ich mein Pferd vorwärts, damit ich mich den beiden ebenfalls anschließen konnte und sofort vernahm ich ihr Gespräch.

"Ich denke, wir sollten nicht mehr weiterreiten"

"Aber Sapnap, wir müssen zu der Lichtung mit dem kleinen Bach. Dort ist der beste Platz, um unser Lager aufzuschlagen."

Worum geht es?, schaltete ich mich ein, da ich ebenfalls ein Recht darauf hatte meine Meinung abzugeben.

"Sapnap ist müde und er meint ihm tut alles weh. Er will sofort Absteigen und das Nachtlager aufschlagen, aber es wäre besser, wenn wir weiterreiten würden. Die Lichtung ist nicht mehr weit. Vielleicht noch eine halbe Stunde, wenn wir Traben.", antwortete mit Dream, seine Kapuze tief in sein Gesicht gezogen, um der nächtlichen Kälte etwas zu entkommen.

Sapnap neben ihm stöhnte laut auf, bevor er sich beschwerte: "Traben macht doch alles nur noch schlimmer!"

Ungewollte schlich sich ein Lächeln auf meine Lippen, als ich entgegnete: "Komm Sapnap, sei nicht so ein Baby. Nur mehr eine halbe Stunde, das wirst du doch aushalten"

Die Träne der Königin// DNFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt