14. Von Entdeckungen und Sorgen

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Es gab vergangene Nacht erneute Angriffe auf Muggel. In einem Vorort von London sollen maskierte Zauberer einer Muggelfamilie aufgelauert und diese in der Luft schweben lassen haben. Durch einen glücklichen Zufall beobachtete Bernie Watkins diesen Vorfall und informierte augenblicklich die Auroren. Bevor diese jedoch eintreffen konnten, disapparierten die maskierten Angreifer und es gibt momentan keine Spur von ihnen. Jedoch wird vermutet, dass auch sie Anhänger des sogenannten Lord Voldemort sind. Seit längerem finden tätliche Angriffe in seinem Namen statt und er soll mittlerweile eine größere Zahl von Anhängern um sich geschart haben. Auch das Verschwinden von Amanda Walsh, worüber der Tagesprophet vorige Woche berichtet hatte, wird mit ihm in Verbindung gebracht. Watkins äußerte sich dem Tagespropheten gegenüber nach dem Angriff auf die Muggelfamilie wie folgt: „Eine Schande ist das, ich frage mich wie ein Zauberer so etwas tun kann." Zusätzlich wird berichtet, dass immer mehr dunkle Kreaturen wie Riesen oder Werwölfe zu Voldemort überlaufen. Mehr zum Thema auf Seite 7.

Remus legte den Tagespropheten, die Tageszeitung unter Zauberern, der mit Lyalls Brief gekommen war, zur Seite. Lyall schickte Remus mit seinen Briefen immer eine Ausgabe mit. „Weißt du Remus, es ist wichtig, zu wissen, was um einen herum passiert."

Lord Voldemort war schon seit Längerem ein Thema in der Zeitung. „Soweit ich weiß, ist er allerdings schon wesentlich länger aktiv. All die Leute, die ihm folgen, er muss schon seit Jahren rekrutieren, er scheint sich nur erst jetzt entschieden zu haben, in die Offensive zu gehen", hatte Lyall gesagt. 

„Warum tut er das denn? All diese grausamen Dinge?", hatte Remus gefragt. 

„Weißt du, es gibt Zauberer, die sind der Meinung, Muggel seien nicht so viel Wert wie sie." 

„Aber das ergibt doch überhaupt gar keinen Sinn." 

Jedenfalls wurde nun des Öfteren von Angriffen, sowohl auf Zauberer als auch auf Muggel berichtet und es kam vor, dass Leute spurlos verschwanden. 

„Man muss doch etwas dagegen machen können", hatte Remus zu Lyall gesagt. 

„Die Auroren machen auch etwas dagegen, das Ministerium ist da dran", hatte Lyall geantwortet. 

Die Auroren arbeiteten für das Ministerium und waren dafür zuständig, schwarze Magier zu jagen. Als Remus kleiner gewesen war, hatte er manchmal so getan, als wäre er auch einer von ihnen und würde die Welt vor dunkler Magie beschützen. 

„Aber Remus, all das, was gerade passiert, macht es umso wichtiger, dass niemand von deiner Lykanthropie erfährt", war Lyall fortgefahren. 

„Warum ist es gerade jetzt wichtig?" 

„Voldemort schart Anhänger um sich, davon sind viele Werwölfe, sie greifen absichtlich Menschen an, das lässt viele glauben, alle Werwölfe wären böse." 

Remus hatte geschluckt. Wenn er sich verwandelte, war er genauso wie alle anderen Werwölfe auch und er konnte nichts dagegen tun. 

„Versprich mir, dass du immer aufpasst, okay?", hatte Lyall gesagt. 

„Okay", hatte Remus geantwortet. 

Jetzt blickte Remus auf und betrachtete seine Freunde. Sie alle hatten heute Briefe von ihren Eltern erhalten, Antworten auf das, was Professor McGonagall ihnen nach dem Haustischestreich geschickt hatte. Peter und James sahen nicht glücklich aus, doch Sirius schaute besonders finster drein, er zerriss den Brief in seinen Händen fast. Auch Remus hatte zusammen mit dem Tagespropheten einen Brief von Lyall erhalten, aber der war zum Glück nicht so schlimm gewesen:

Remus,

kannst du mir erklären, wie genau ihr auf die Idee gekommen seid, die Haustische auf das Schulgelände fliegen zu lassen? Ich war ziemlich überrascht, als Professor McGonagalls Brief angekommen ist und ich weiß ehrlich gesagt nicht so ganz, was ich dazu sagen soll... Zwei Wochen in Hogwarts haben wohl gereicht, um aus dir den größten Regelbrecher überhaupt zu machen. Ich muss dir ja nicht erklären, dass eure Chancen auf den Hauspokal rapide sinken, wenn ihr so weitermacht und dass du wahrscheinlich auch nicht das restliche Schuljahr nachsitzen möchtest. Außerdem meine ich mich zu erinnern, dass mal jemand zu mir gesagt hat, er möchte in Hogwarts sein Bestes geben und die HAUSTISCHE nach draußen fliegen zu lassen, passt da nicht wirklich dazu, oder? Ich denke, ich kann mich darauf verlassen, dass so etwas nicht wieder vorkommt. Jedenfalls habe ich dir wieder den Tagespropheten mitgeschickt, du kannst ja mal reinschauen. Immerhin scheinst du Spaß zu haben, aber ich hoffe du hast wenigstens ein paar Gewissensbisse! Wie läuft es sonst abgesehen von fliegenden Tischen? Ich schreibe dir auf jeden Fall wieder vor Vollmond.

Die Rumtreiber in Hogwarts - Das erste JahrWo Geschichten leben. Entdecke jetzt