Und Tschüss

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„Bevor wir ihn ausversehen wieder ausbuddeln, wenn noch mehr sterben.“, kommentiert er sein Handeln, als er das Kreuz in die Erde steckt und wir uns dann abwenden, um zum Camp zurückzukehren.

Dort werden wir bereits von Veronica und einigen der anderen Camp Bewohner erwartet. ,,Oh sieh mal, wir bekommen ein Empfangskomitee“, gibt Jesper herablassend von sich und betrachtet die Menschen vor uns argwöhnisch. Mit vor der Brust verschreckten Armen bleibt Jesper vor der Truppe stehen und auch ich begutachte jede Regung von ihnen misstrauisch und aufmerksam. ,,Was habt ihr mit ihm gemacht?“, verlangt Shane von uns zu wissen. „Wenn das hier nen Verhör werden soll, verzichte ich.“, kaum hat mein Begleiter dies gesagt, wendet er sich ab und läuft zu seinem Van. Kurz sehe ich ihm kopfschüttelnd hinterher, ehe ich antworte: ,,Haben ihn da oben beerdigt. Das Grab ist mit nem Kreuz versehen. Er hat nen Zettel hinterlassen, in dem er beschreibt, dass er mit seinem Leben abgeschlossen hat. Dass er nicht weiß was er für einen Grund gehabt hätte weiterzuleben und dass er offensichtlich unter Verfolgungswahn litt. Wenn’s sonst nichts mehr gibt, würde ich dein Angebot gerne annehmen Dale und mich waschen gehen.“, als abgesehen von bösen Blicken nichts mehr von Shane kommt, folge ich dem älteren Herrn zum Wohnwagen.

ˋWas hat Shane eigentlich für ein Problem? Ist der chronisch untervögelt oder was ist bei dem falsch gelaufen?ˋ, frage ich mich selbst innerlich und bedanke mich dann, als mir eine Flasche Harrshampoo mit Avokadoölen und Körpershampoo gereicht wird. Aus dem Van, in welchem noch immer unsere Sachen verstaut sind, hole ich mir einen Waschlappen, eine einfache graue Jeans, in welcher mir genügend Bewegungsfreiheit bleibt, Unterwäsche und ein schlichtes schwarzes Top. Mit all dem Zeug und einem Handtuch bewaffnet begebe ich mich zum See, welcher unweit vom Camp entfernt ist.

Bei diesem angekommen, blicke ich mich gründlich um und entledige mich dann, als ich niemanden erkennen kann, meiner Klamotten. Als erstes ziehe ich meine Lederweste aus und lege sie auf einen der Steine in Ufernähe, damit sie nicht im Dreck landet. Auch mein aktuelles, blutverschmiertes Top und die dreckige, schwarze Hose finden ihren Weg von meinem Körper. Achtlos lasse ich sie, ebenso wie meine Unterwäsche und meine Socken auf dem Boden liegen. Meine schwarzen Stiefel stelle ich neben den Stein und gehe dann langsam in das kalte Wasser. Als meine Füße mit dem kalten Nass in Berührung kommen, schleicht sich eine Gänsehaut über meinen teils mit kleineren Narben überzogenen Körper, während ich vor Kälte leicht zu zittern beginne. ´Scheiße, ist das kalt.´

Mit zusammengebissenen Zähnen, ignoriere ich das Taubheitsgefühl, welches sich langsam von meinen Füßen über meine Beine in meinem ganzen Körper ausbreitet und warte schnellen Schrittes, die Kälte soweit es mir möglich ist ignorierend, mit meinem ganzen Körper ins Wasser. Um wenigstens etwas Wärme zu verspüren, reibe ich meine Handflächen aneinander. Denn trotz der scheinenden Sonne hat das Wasser eine Temperatur von geschätzt 5 Grad. Na ja, noch ist es ja relativ früh, schätze ich. Wahrscheinlich wäre das Wasser nachher auch etwas wärmer gewesen.

Kopfschüttelnd beginne ich, mich zu waschen und schamponiere mir am Schluss meine rote Lockenmähne ein. ˋDie sind mittlerweile auch verdammt langgeworden.ˋ, schießt es mir durch den Kopf, als ich meine, in gelocktem Zustand hüftlangen Haare betrachte. Veronica könnte sie mir nachher eigentlich mal schneiden. Während einer Apokalypse sind die schließlich nicht sonderlich praktisch. Zügig beende ich meine Wäsche, indem ich mich umdrehe und meinen Hinterkopf ins Wasser drücke, sodass meine Haare von dem Shampoo befreit werden. Mit wenigen Schritten habe ich den kalten See wieder verlassen und trockne mich nun mit dem roten, größeren Handtuch, am Ufer stehend ab. Schnell ziehe ich meine neue Unterwäsche und meine anderen Kleidungsstücke wieder an. Angezogen beuge ich meinen Oberkörper nach vorne, sodass meine noch immer nassen Haare nach vorne fallen und beginne eben diese mit den Fingern zu entknoten, indem ich immer und immer wieder mit meinen Händen durch diese fahre. Das Ziepen und Zerren, lässt mich ab und zu das Gesicht verziehen.

Together or not at all - The Walking Dead (Daryl FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt