<< zwölf >>

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"Ich weiß nicht was nun irgendwie zwischen uns ist, oder was du von mir wolltest. Jedenfalls wieso hast du mich jetzt aufgesucht?", lachte Felix ein wenig unsicher. Ich schmunzelte und strich mir eine herabfallende Strähne aus dem Gesicht. "Naja, es ist eine etwas kompliziertere Geschichte" Ich atmete aus und biss mir nervös auf die Unterlippe. Felix verzog leicht verwirrt das Gesicht, blieb aber auch Ernst im Blick.

"Das folgende wird dich vielleicht ein wenig aufwühlen und erst alles wie ein schlechter Witz wirken... Naja ich komm auf den Punkt. Ich bin schwanger. Von dir." Felix riss seine Augen auf und ihm klappte die Kinnlade runter. Urplötzlich lief ich rot an und schaute auf meine Hände. Mir war das ganze irgendwie peinlich und es war eine total seltsame Situation.

"Was? Aber wie?" Fassungslos schaute mir Felix in die Augen, als ich mich wieder ihm zuwandte Ich zuckte mit den Schultern und wischte mir meine schwitzigen Hände an der Hose ab. "Irgendwas ist schief gelaufen. Ich konnte mich gar nicht an die Nacht erinnern und hab deswegen gar nicht an die Pille oder so gedacht." Ich flüsterte die Worte ganze leise vor mich hin, immer mit der Angst vor Felix nächster Reaktion.

Etwas durcheinander fuhr sich Felix nun durch die Haare und ihm entfuhr ein verzweifeltes Stöhnen. "Wie lange ist das inzwischen her?" "7 Wochen" Mein Herz begann immer schneller zu schlagen und ich wusste, dass er gleich nun über die Zukunft sprechen würde. Davon, wovor ich am meisten Angst hatte.

"Und wie stellst du es dir vor, soll es weitergehen?" In seiner Stimme lag ein Hauch an Nervosität und Angst. Ich konzentrierte mich auf meinen Atem und sog die Luft ein. "Ich will nichts, was du dir in deinem Leben bisher aufgebaut hast in irgend einer Weise zerstören. Eigentlich habe ich keine wirklichen Plan. Ich erwarte auch gar nichts von dir, nur wollte ich dir auf keinen Fall so eine Nachricht vorenthalten."

"Also willst du das Kind behalten?" Ein wenig traurig blickend nickte ich. Egal, was ich alles aufgeben müsste, ich würde es nicht übers Herz bringen, meinem Kind das Leben zu nehmen. Auch wenn es noch so klein war. Schon bei der Pille hatte ich immer ein unwohles Gefühl dabei gehabt. Felix Seufzen holte mich aus meinen Gedanken zurück in die Wirklichkeit. "Scheiße", zischte er leise und schlug mit der geballten Faust auf den Tisch. Erschrocken zuckte ich zusammen und lehnte mich vorsichtig an den Stuhl zurück.

Ich schluckte einmal hart und blickte nervös zu ihm. "Ich könnte es einfach nicht übers Herz bringen, das Kind zu töten. Es hat mich schon voll viel Überwindung gekostet dir das ganze überhaupt erst zu erzählen" Bedrückt legte ich meine Hände auf den Tisch und spielte mit meinen Fingern an der Tischdecke herum. Plötzlich legte Felix seine großen warmen Hände darauf und lächelte mich an.

"Dafür bin ich dir auch echt dankbar. Wenn ich schon ein Kind bekomme, will ich es auch kennen lernen können." Ich atmete bei seinen Worten erleichtert auf und fiel ihm um den Hals. Es war einfach ein tolles Gefühl für mich, zu wissen, dass er mich nicht ganz allein lassen würde und auch zu dem Kind stehen wird. "Danke", flüsterte ich leise in sein Ohr und spürte, wie er mich noch näher an sich heran drückte.

Ein wenig verlor ich mich dann noch in dieser schönen Umarmung und merkte erst ein wenig spät, dass sich Felix schon von mir lösen wollte. Deshalb lief ich dann auch rot an und strich mir nervös eine Strähne hinters Ohr. "Willst du das ganze hier denn auch? Ich meine so ein Kind bedeutet viel Verantwortung." Ich biss mir nervös auf die Lippe und versuchte Ehrlichkeit aus ihm heraus zu bekommen. Ich wollte mit keiner Lüge leben.

"Auf jeden Fall. Ich kann dich doch nicht mit dieser Verantwortung alleine lassen" Erleichtert seufzte ich auf, hatte aber irgendwie immer noch kleine Zweifel an dem ganzen hier. Denn in mir schlummerte die Vermutung, dass er kalte Füße bekommen würde. Aber ich sollte mich nun nicht mit ein paar Vermutungen herumschlagen. Ich hatte sowieso fast nichts in der Hand und musste alles auf mich zukommen lassen.

Insgesamt noch eine Stunde unterhielten wir uns und planten Dinge für die Zukunft. Zuerst wollten wir uns beide erst einmal richtig kennen lernen. Dazu sollten wir uns mindestens zweimal in der Woche sehen. Denn so viel es auch klang, 7 Monate waren nicht sonderlich viel. Und bis dahin sollten wir rausgefunden haben, wie es weiter gehen könnte. Felix hatte mir Versprochen auf jeden Fall seinen Beitrag zu zahlen, damit für das Kind gesorgt werden konnte.

Wir beide spazierten nun die letzten Meter zu meiner Wohnung hin und unterhielten uns noch ein wenig. "Wollen wir ihr vielleicht einen Namen geben oder so? Ich meine natürlich vorläufig, ich finde es nur blöd ständig das Kind zu sagen", sagte Felix ein wenig nachdenklich. Ebenfalls nachdenklich warf ich einen Blick auf meinen noch flachen Bauch und nickte dann eifrig. "Aber, woher willst du dir so sicher, dass es eine sie wird? Ich denke es wird ein Junge", lachte ich und beobachtete, wie er den Kopf schüttelte.

"Es wird bestimmt ein Mädchen. Lass uns sie Peach nennen", sagte er ein wenig freudig. "Peach? Wie die Prinzessin aus Mario Kart? Nein, das klingt total nach einem Mädchen. Ich bin für Ash", entgegnete ich ein wenig stolz und blieb vor meiner Tür stehen. "Sag mir jetzt bloß nicht, du redest von dem Ash aus Pokemon?", lachte er.

Ich grinste jedoch still vor mich hin und wackelte verschwörerisch mit den Augenbrauen. "Wie wäre es mit einer Mischung aus beidem? Pash zum Beispiel?" Meine Worte konnten gar nicht ernst klingen, da sie immer wieder von meinem Lachen unterbrochen wurden, aber Felix schien ernsthaft gefallen daran gefunden zu haben. Er grinste mich zufrieden an.

"Gute Nacht Pash", sagte er und winkte meinem Bauch zu. "Krass ich werde tatsächlich Vater" Ein wenig besorgt musterte ich ihn. Er schien das ganze noch nicht wirklich realisiert zu haben. "Schlaf besser noch einer Nacht drüber, okay?" Fragend schaute ich zu ihm hoch und erhielt als Antwort lediglich ein Lächeln. "Gute Nacht Melly", sagte er und verabschiedete sich mit einem Kuss auf meine Wange, bevor er verschwand.

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Sorry, dass es heute so lange gedauert hat, Familie war noch da und so^^ Ach ja und danke für alle glückwünsche und so, ich habe versucht so gut es ging mich bei jedem einzeln zu bedanken, doch wattpad spinnt rum und kratzt nach 3 Kommentaren ab. Versuche es aber weiter:)

Klingt dieser Teil für euch unrealistisch, also dass Felix so gechillt reagiert hat?

Wie man gemeinsam überlebt (Dner ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt