35. Beichte

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„Ich kann das nicht, sie werden mich hassen."

Kai parkte gerade sein Auto vor der Garage seiner Eltern. Julian hatte ihn dazu überredet vom Flughafen direkt zu sich nach Hause zu fahren.

„Kai, reiß dich zusammen, du sagst ihnen jetzt einfach, dass du den besten, schönsten, coolsten, heißesten Schwiegersohn für sie gefunden hast." schwärmte Jule von sich selbst. Allerdings versuchte er viel mehr Kais Laune zu verbessern und ihm etwas die Angst zu nehmen.

Seinen Eltern hatte er neben bei mal reinen Wein eingeschenkt. Sie wussten mehr oder weniger, dass Jule auch im anderen Gewässer fischte, doch richtig darüber gesprochen hatte er immer nur mit Jannis.

„Sei doch einmal ernst." Der Jüngere schaute seinen Freund gequält an.

„Kai, sie lieben dich." versuchte es Jule auf die einfühlsame Weise.

„Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll, mit dir ist das immer so einfach, aber ich konnte schon mit Lea nicht darüber reden."

Jule zog Kai am Nacken etwas zu sich. Tief blickten sich die beiden Fußballer in die Augen, Julian Brandt wollte ihm etwas von seinem Selbstbewusstsein abgeben. Er hatte teilweise hart lernen müssen, was es heißt nicht akzeptiert zu werden, aber die Zeiten waren vorbei und bezogen sich nicht auf seine Sexualität, sondern seinen schwierigen Start ins Fußball Leben.

„Bringen wir es hinter uns." die volle Überzeugung konnte der Dortmunder nicht heraushören, aber er war auch froh, wenn Kais Familie endlich Bescheid weiß. Vor allem machte es ihn stolz, so hatte er nicht mehr das Gefühl, dass Kai sich nicht nur für seine Gefühle schämte, sondern vielleicht auch für ihn.

„Los gehts." freute sich Jule.

Doch bevor sie ausstiegen, drückte Kai Jule noch seine Lippen auf den Mund. Der Blonde war kurz überfordert, hatte er doch damit nicht gerechnet. Schließlich könnte Familie Havertz auch einfach hinter dem Küchenfenster stehen und sie beobachten.

Doch Jule hatte den Gedanken noch nicht zu Ende gedacht, da löste sich Kai schon wieder.

„Ne ne, wenn schon, denn schon." scherzte Jule und zog Kai direkt wieder an sich und vertiefte den Kuss sofort.

„Wir sollten langsam rein gehen." unterbrach der Dortmunder den leidenschaftlichen Kuss und appellierte an ihre Vernunft.

„Gleich" Kai zog ihn sofort wieder an sich und schob Jule wieder seine Zunge in den Mund.

Der Blonde stöhnte leise auf. Zu dumm, dass sie gerade nicht auf irgendeinem verlassenen Parkplatz standen. Er hätte womöglich schon lange den Sitz nach hinten geschoben, Kai auf sich gezogen und seine Hände unter dessen störende Klamotten gleiten lassen.
Während der Kuss immer fordernder wurde, wurde auch der Platz in Jules Hose immer enger. Eigentlich sollte er das ganze abbrechen und Kai ermahnen, das jetzt nicht hier zu tun, aber es war zu gut, Jule gefiel es viel zu sehr, um Kais wandernde Hand zu stoppen.

Als der Jüngere mit seiner Hand jedoch an Jules Hüfte ankam und dessen Beule spürte, unterbrach er seine Tätigkeiten plötzlich.

„Ähm ... Sorry." stotterte Kai.

„Vielleicht sollten wir doch reingehen." stellte er fest.

Der Ältere stieß ein ironisches Lachen aus.

„Ach jetzt plötzlich doch." grinste Jule weiter.

Allerdings musste er sich kurz selbst beruhigen und den deutlich erkennbaren Ständer in seiner Hose loswerden. So konnte und wollte er Kais Eltern nicht unter die Augen treten.

What is Love? - BravertzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt