Passion and Pain (Another Leonetta Fanfic)

Kapitel 1

„Was machst du da, Papa?“, ich setze mich neben meinen Vater an den Frühstückstisch, der konzentriert in seinen Laptop schaut.  „Morgen, mein Schatz. Ich schaue gerade nach der Telefonnummer deiner neuen Schule.“, er greift abwesend nach seiner Kaffeetasse und trinkt einen Schluck. Er hustet und stöhnt auf, verzieht dabei schmerzverzerrt sein Gesicht. „Papa?! Ist alles in Ordnung?“ frage ich ihn besorgt. „Was? Ja, ja mein Schatz. Olga hat nur den Kaffee etwas zu heiß gekocht.“  Flüstert er schon fast. „Ach der Senior wünscht sich also morgenfrüh kalten Kaffee? Ich sagte Ihnen vor 5 Minuten, passen Sie auf, der Kaffee ist heiß.“, tönt es schallend und mit einem leicht ironischen Tonfall aus dem Mund unserer Haushälterin Olga. „Nimm ihn nicht so ernst, Olga. Du weißt er liebt seine Arbeit.“ Ich lächele sie freundlich an, was sie mit einem hohen Lachen erwidert. „Wen du mich fragst arbeitet dein Papa zu viel. Darf es denn noch was sein, meine Kleine?“, fragt sie mich während sie schon fast in der Küche verschwunden ist. Noch bevor ich antworten kann, kommt Angie, meine neue Hauslehrerin fröhlich lachend und hektisch die Treppe hinunter. Dabei schwingt ihr langes blondes Haar hin und her und ihr geblümtes Kleid umschmeichelte ihre Figur. Ich mag sie sehr und in der wenigen Zeit die sie schon bei uns wohnt hab ich sie schon sehr ins Herz geschlossen. „AAANGIIIEE!“, begrüße ich sie herzlich und sie umarmt mich fest. „Guten Morgen, Vilu! German.“ Ich bemerke wie Angie Papa nervös mustert. „Angie. Sie werden Violetta heute zur Anmeldung an ihrer neuen Schule begleiten.“ Warum ist mein Papa ständig so förmlich? Ich weiß er ist Geschäftsmann, aber er mag Angie doch sicher auch.

„Natürlich German.“, ein Ton aus Gleichgültigkeit und Enttäuschung schwingt in ihrer Stimme mit. Ich spüre förmlich die Spannung zwischen den beiden und mustere Angie, die inzwischen mir gegenüber Platz genommen hatte, mit einem skeptischen Blick. Sie starrt in ihr Glas mit Orangensaft und summt eine kaum hörbare Melodie. Als sie hochschaut und meinen Blick wahrnimmt scheint sie wie aus einer Art Trance zu erwachen. „Nun also Vilu, wenn du fertig bist dann lass uns los gehen.“, durchbricht Angie die Stille die am Tisch herrschte, seit sie Platz genommen hatte. Ohne auf meine Antwort zu warten, steht sie auf und läuft in Richtung Küche. „Ich werde Olga bitten, dein Mittagessen einzupacken.“; schon ist sie in der Küche verschwunden. „Dann rufe ich schon einmal in der Schule an und kläre alles Wichtige ab.“, fügt mein Papa hinzu und verschwindet in seinem Büro. Nun sitze ich alleine am Tisch: Ob jeder Erwachsene so ist wie die beiden?...naja, jedenfalls freue ich mich endlich mal etwas anderes wie mein Haus und meine Straße zu sehen… „Und ich werde wohl meine Tasche und mein Tagebuch holen“ sage ich leise seufzend zu mir selbst.