„Wir können das Auto morgenfrüh abholen.", mein Vater packte sein Duschzeug in seinen Koffer und schaute zu meiner Mum, die schweigend und sichtlich erschüttert auf ihrem Bett saß. „Wir wissen es beide, Dad.", brummte ich mit der Zahnbürste zwischen meinen Lippen. Er wusste, dass ich das betrügen meinte. Und ich hoffte, er schämte sich. Mein Vater zog verwirrt seine Augenbrauen zusammen. „Was?", ich wollte nicht los pusten und trotzen entkam ein spöttisches Lachen meinen Lippen. Kopfschüttelnd ging ich ins Badezimmer und spülte meinen Mund aus. Mit einer enttäuschten Miene ging ich an meinen Eltern vorbei, direkt nach draußen.
Ich knurrte sauer. Doch plötzlich krachte ich volle Kanne in jemand anderen. Fuck. Ich verlor das Gleichgewicht und drohte zurück zu fallen, doch ehe ich die Chance hatte zu fallen, packten zwei Hände meine Hüfte und drückten mich an einen warmen Körper. „Florence.", Sidney lächelte verführerisch. Mit diesen Lippen. Ich hatte sie berührt und ich wollte es nochmal tun. Und nochmal. „Danke, hauchte ich leise. Ich wollte mich nicht lösen und ich tat es nicht. Ihr Körper an meinem gedrückt fühlte sich so echt an. So richtig. „Immer wieder gerne.", raunte sie. Ihre Finger streichelten über meine nackte Haut und verschafften mir eine Gänsehaut. Sie gab mir Halt.
Ihr Blick verfing sich mit meinem, verschlangen mich. Umhüllte mich. Ich war ihr vollkommen ausgeliefert. Ihren Berührungen und ihren Küssen. „Ich-", eine Hand löste sich von meiner Hüfte und streifte mir einige Haarsträhnen hinter mein Ohr. „Ich möchte dich heute Abend sehen, Florence.", ihr Blick war nicht fragend. Vermutlich weil sie wusste, dass ich es auch wollte. Sie sehen und sie berühren. „Am Pool?", mein Gesicht kam ihren näher. So nahe, dass ihr heißer Atem gegen meine Lippen prallte. „Am Pool.", sie nickte und sah hinab auf meine Lippen. Mein Atem stockte und die Hitze durchfuhr meinen Körper.
Auf einmal öffnete sich eine Tür. Die Realität prallte gegen meinen Körper und ruckartig löste ich mich von Sidney und schaute zu meinen Eltern. „Woher soll ich das wissen, Alexander?", zischte meine Mutter und sah zu meinem Vater auf, der genervt ausatmete. „Liebes?", er hielt inne und schaute dann zu Sidney. Ich biss mir auf meine Unterlippe. Nervosität durchstreifte meinen Körper. Mein Herz raste. „Du hast Freunde gefunden, toll.", zufrieden schenkte er Sidney ein Lächeln, das sie freundlich erwiderte. Wenn er wüsste. Freunde. Wir waren keine Freunde, aber wir waren auch nichts anderes. „Willst du uns deine Freundin nicht vorstellen?", meine Freundin. Das hörte sich schön an, auch wenn mein Vater es ganz anders meinte als ich es interpretierte.
„Sidney.", sie reichte meinen Vater ihre Hand, die eben noch auf meiner Hüfte lag. Mich gestreichelt hatte. „Alexander und meine Frau Eleanor.", Frau. Ich lachte leicht ironisch. Sidney sah zu mir und musterte mein Gesicht. Langsam. Ich verstummte, aber nicht wegen ihr, sondern weil mein Vater mir einen bösen Blick zuwarf. „Ich muss noch einiges erledigen.", entschuldigte sich Sidney und ging an uns vorbei. Ihr Blick streifte meinen. Es lag so viel Spannung zwischen uns. „Komm wir gehen essen.", mein Vater ging voraus, aber mein Blick klebte noch einige Sekunden an auf ihrem Körper.
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Motelpool
Short Story𝗦𝗜𝗗𝗡𝗘𝗬 & 𝗙𝗟𝝝𝗥𝗘𝗡𝗖𝗘 Sidney war auf der Durchreise. Ein kleines Motel, kaputte Lampen, ein schlampiges Zimmer und sichtlich fehlende Reinigungskräfte. Florence machte „Auto Urlaub" mit ihren Eltern und ja es war genauso abscheulich wie e...