Die Tribute von GHG []ZickZack FF[]

19 []verloren im Wald[]

Basti saß mitten in der Höhle. Es waren ungefähr drei Tage seit dem Zwischenfall in der Höhle vergangen und soweit er das beurteilen konnte, waren nur noch vier Tribute übrig. Er, Veni, Stegi und noch jemand, an den er sich nicht erinnern konnte. Es war eine solche Erleichterung zu wissen, dass Stegi noch am Leben war, aber gleichzeitig könnte ihn das in eine so schreckliche Lage bringen, wenn es darauf ankam.

Er seufzte und sah sich um. Veni war verschwunden, wahrscheinlich weil er etwas Unwichtiges zu tun hat, wie den Versuch, einen Ast von einem Baum abzuschneiden. Was auch immer das bedeutete. Alleine hier war es langweilig, Basti wollte raus und tatsächlich etwas unternehmen. Er war während der ganzen Spiele praktisch nutzlos gewesen und Junge, es juckte ihn, an der Action teilzuhaben.

Zu sagen, dass er eine Blutdurst-Sache hatte, wäre viel zu viel, aber er wollte sich zumindest in einen Kampf verwickeln. Oder vielleicht auch nicht. Er wurde von Fabo schwer geschlagen und das war nicht unbedingt etwas, was er wiederholen möchte.

Ja, okay, vielleicht wollte er nicht mehr zu Tode kämpfen.

Basti sah auf die Dolche hinab, die Veni ihm zur Verfügung gestellt hatte. Sie waren alle unbenutzt, vier verschiedene Dolche und drei für jede Farbe. Vielleicht war es besser, sie unberührt zu lassen. Es bedeutete nur, dass Basti nicht so viel Blut an seinen Händen bekommen musste. Seine Stimmung änderte sich wirklich schnell.

Sein Rücken schmerzte von der Unbequemlichkeit in der Höhle. Im Grunde benutzte er Veni jede Nacht als Matratze, also war es unvermeidlich, dass Veni sich schlechter fühlte, aber Basti konnte nicht anders, als sich immer noch zu beschweren.

Basti sah zurück auf den Höhlenboden und grub seine Nägel leicht in den schmutzigen Untergrund. Das war's, er stand auf und ging. Scheiß drauf, was Veni zu ihm sagen würde, wenn er zurückkam.

Er stand auf und streckte sich. Inzwischen waren beide Verletzungen an seinem Körper geheilt, dank der Medizin des Kapitols und der Kräuter, die Basti bei sich selbst verwendet hatte. Er konnte ganz gut gehen und die einzige Spur von den früheren Schnitten war die Narbe an seiner Seite. Sie war nicht so auffällig, aber natürlich kann man sie wegen Bastis blasserer Haut immernoch bei genaueren betrachten sehen.

Sein Anzug war auch richtig zerrissen. Laut Veni wurde sein Hemd ebenfalls zerrissen und benutzt, um die Blutungen zu stoppen, also hatte Basti kein Hemd, um die Risse in seinem Anzug zu verdecken. Gott weiß, was Veni mit seiner Hose und seinem Gürtel gemacht hat.

Mit anderen Worten, Basti hatte buchstäblich nichts außer seinem Anzug, der ebenfalls langsam anfing, sich aufzulösen. Es war nicht allzu schlimm, aber es war auch nicht angenehm.

Basti hatte andere Sorgen als dumme Klamotten. Wenn überhaupt, sollte das das Letzte sein, woran er jetzt denkt.

So sehr er auch gerne in der Nähe bleiben und Veni begrüßen wollte, wenn er zurückkam, schnappte er sich die normalen Silberdolche und verließ die Höhle. Die anderen drei Farben würden ihm nicht viel nützen, wenn er sich zur Jagd entschloss. Wenn die Chemikalien von einem der drei in die Tötung gelangen würden, wäre es ein sicherer Tod für ihn und Veni.

Die Luft war erfrischend im Vergleich zu den beengten Gegebenheiten ihres Lagers. Er würde nicht so weit gehen und sagen, dass es stickig war, aber Basti sehnte sich definitiv nach einem Tapetenwechsel und dies war der perfekte Weg für ihn.

Er wanderte im Wald umher, trat gedankenlos auf laute Zweige und machte jede mögliche Beute auf seine Anwesenheit aufmerksam. Basti könnte versuchen, leise zu sein, wenn er es wirklich wollte, aber er hatte kein Interesse daran, also ging er stattdessen einfach weiter.

Die Luft roch nach Tau, brannte leicht in seiner Nase, erfüllte aber seine Sinne mit einem angenehmen Duft. Es erinnerte ihn an zu Hause, an friedlichere Zeiten. Als er sich nicht jede Sekunde des Tages Sorgen machen musste, zu sterben.

Er hasste das Kapitol so sehr dafür, dass es ihm dieses kleine Gefühl der Sicherheit genommen hatte. Basti hasste sie mit einer brennenden Leidenschaft dafür, dass sie das Leben unschuldiger Menschen aufs Spiel setzen. Es machte für ihn einfach keinen Sinn, warum sie das tun sollten.

Sie konnten es als Rückzahlung darstellen, so viel sie wollten. Revanche für die Distrikte, die gegen das Kapitol randalieren und versuchen, alles in den Boden zu brennen. Am Ende war es die kranke Art des Kapitols, den Distrikten zu sagen, dass sie den Mund halten sollen.

Basti fragte sich nur eine Sekunde lang, ob eine weitere Rebellion möglich war. Nun, das war es, aber es würde einen großen Akt des Trotzes erfordern, um es wieder zu entfachen. Selbst wenn Basti wollte, konnte er das nicht hinbekommen, also verwarf er jeden Gedanken daran. Zu große Träume für jemanden mit wenig Macht.

Also ließ er seine Gedanken dort, verweilten in seinen Gedanken und ließ kaum den Hass auf die Nation in seinem Magen sprudeln. Nach einer Weile kam Basti jedoch zu dem Schluss, dass er keine Zeit hatte, über diese Dinge nachzudenken, also ignorierte er sie so gut wie möglich.

Er ging weiter durch den Wald, ohne darauf zu achten, wohin er ging. Erst als Basti anfing aufmerksam zu sein, merkte er, dass ihm diese Gegend fremd vorkam. Es war immer noch der Wald, ja, aber es schien definitiv ein Teil zu sein, in dem er noch nie zuvor gewesen war.

Er brauchte nicht viel Zeit, um zu begreifen, was passiert war. Er hat sich verlaufen. Absolut fan-fucking-tastisch. Basti biss die Zähne zusammen, behielt aber seine Füße genau dort, wo sie waren. Er wusste, dass er nicht in einer geraden Linie gegangen war, also würde es diesmal nicht funktionieren, auf diese Weise zurück zu gelangen.

Er drehte sich um und sah in die Richtung, aus der er gerade gekommen war. Er erinnerte sich kaum, in welche Richtung seine Füße ihn geführt hatten, welche Ausweichmanöver und Wendungen ihn an diese Stelle geführt hatten. Er würde jedoch sein Bestes geben, denn das war alles, was er wirklich tun konnte.

Basti trat vor und in die Richtung, aus der er gerade gekommen war. Nichts sah ähnlich aus, was bedeutete, dass er tatsächlich genauso verloren war, wie er dachte. Er seufzte und bog willkürlich nach links ab, weil er dachte, dass er vielleicht von dort gekommen war.

Er hätte nicht falscher liegen können.