Kapitel 65.

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Streiterei der Fronten á la Götter-Lösung (Enyo nervt)

Der Tod lauert einem in verschiedenen Formen auf -ich weiß das, er ist schließlich mein Kumpel. Und nicht jeder kann mit Thanatos, dem Tod persönlich, befreundet sein.

Jetzt aber schien jemand anderes seine Rolle zu übernehmen. Die Rolle als Überbringer. Die Rolle als Henker. Jemand der diese Rolle so gern spielte wie der Tod selbst es tat.
Sie würde keine Gnade zeigen und vor nichts Halt machen.
In diesem Moment war Enyo die Schwertklinge des Todes, in einem Spiel das tödlicher nicht sein könnte.

Es war schon fast so, als würde sie über die Ebene fliegen, leise und unbemerkt, bis ihre Opfer einen qualvollen Tod erleideten und dann erst in letzter Minute erkannten, welchen Fehler sie begangen hatten, indem sie sie nicht wahrgenommen hatten.
Weder Gandalf, noch Thranduil und Bard, nicht Dain, und ganz besonders nicht die Zwerge im Erebor, bemerkten den herannahenden Tod, der schleichend immer näher rückte in Gestalt einer großen, dunkelhaarigen Frau, dessen Rüstung wie die Glut eines Feuers zu sein schien.

Und während mich die Erkenntnis ergriff, mussten die anderen weiter aufeinander rum hacken. Und da sag Mal einer ich benehme mich wie ein Kind.

,,Er ist ebenso irrsinnig wie sein Vetter.", erwiderte Thranduil überraschend locker, als hätte Dain nicht damit gedroht ihm den Kopf gewaltsam zu Spalten. Allerdings konnte man die Provokation hinter seinen Worten deutlich heraushören, die bewirkten, dass der Zwerg seinen Mund verzog.

Aber, irgendwie hat er auch recht mit seiner Behauptung. Thorin ist ein Irrervolldepp, sein Vetter anscheinend auch. Liegt wohl in der Familie. Da frag ich mich aber nach wem Fili und Kili kommen... Bei denen ist das ganze ja nicht so extrem ausgeprägte mit diesem Hang zum Wahnsinn -oder zu mindestens kam mir das im Berg nicht so vor, sie schienen nämlich noch Recht klar in der Birne zu sein.

,,Hört ihr, Freunde? Es geht los! Verpassen wir den Dreckskerlen eine ordentliche Abreibung!" Bevor sein Schwein allerdings kehrt machen konnte, schien er Enyo zu entdecken, welche immer noch keine Eile zu haben schien. Mit gelassenen schritten kam sie näher. Dain zog die Augenbrauen zusammen, einen missbilligenden Blick in ihre Richtung werfend, sie jedoch Grinste ihn einfach rotzfrech an, was den rothaarigen dazu brachte angesäuert sein Gesicht zu verziehen.

,,Wahre Worte, auf allen Ebenen, Zwerg.", summte sie in einem viel zu freundlichen Ton, wobei das letzte Wort etwas abfällig klang, als würde es um pinke Tütüs gehen. ,,Außerdem" Ihr Blick viel auf Thranduil, dem sie allen Ernstes mit gekräuselten Lippen, breit grinsend zu zwinkerte. ,,fänd' ich es um seinen Schädel ein klein wenig zu Schade. Zwar ist er vom Aussehen nicht wirklich mein Typ, aber unansehnlich ist sein hohles Köpfchen nicht. Kann ich von dir nicht behaupten. Zu dick und behaart. Termin beim Friseur gefällig?", schnurrte Enyo, während sie schließlich fünf Schritte von Gandalf entfernt verharrte, um jenen mit ihren Gift grünen Augen aufmerksam zu fixieren. Eine Augenbraue wurde hochgezogen. ,,Wer hat den alten Sack eingeladen?" Sekunden schnell wandelte sich ihr fröhlicher Gesichtsausdruck in eine griesgrämige Grimasse.

,,Ist das-?", setzte Bilbo leise an, das es eher einem Windhauch glich.

Mein finsterer Blick allerdings schien ihm Antwort genug, denn augenblicklich verstummte er. Ich presste meine Zähne fest aufeinander, in meiner Brust pochte mein Herz und drückte mein kochendes Ichor durch die Venen, welche sich langsam aber sicher mit Adrenalin füllten. Ich war zum Zerreißen anspannt, bereit mich zwischen sie zu werfen falls es völlig eskalieren sollte -diese Angelegenheit ging nur sie und mich was an.

In meinen Fingerspitzen kribbelte es, ob vor Aufregung oder freudiger Erwartung ein Schwert schwingen zu können.

Ein lautes Schnauben kam aus Dains Richtung. ,,Wer hat das Menschliche Weibsstück nach hier vorne gelassen?"

Der Verbannte Gott   /·der Hobbit·/Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt