Epilog

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A/N:

Und damit sind wir auch schon beim Ende. :)

Der Epilog spielt ca. 1,5 Jahre nach der Haupthandlung der FF, also etwa während der 2. Staffel, und er ist im Gegensatz zur restlichen Geschichte aus Deans Perspektive erzählt.

Vielen Dank fürs Lesen! :D

~*~


„Ein Zimmer, bitte."

Dean setzte sein charmantestes Lächeln auf, als er den 20-Dollar-Schein zusammen mit der gefälschten Fahrerlaubnis über den Tresen schob.

Die junge Frau an der Rezeption erwiderte sein Lächeln instinktiv, bevor ihr Blick zuerst auf den Ausweis und dann auf das Geld fiel und sie verwirrt die Stirn runzelte.

„Verzeihung, Sir, aber ein Zweibettzimmer kostet 30 Dollar die Nacht", teilte sie ihm mit bedauernder Miene mit und machte Anstalten, den Schein wieder zurückschieben.

Doch Dean ließ sich nicht beirren.

„Ich weiß", erwiderte er, ohne dass sein Lächeln verschwand. „Aber uns reicht auch ein Einbettzimmer."

Es dauerte einen Moment, in dem ihr Blick mehrfach zwischen ihm und Sam, der im Hintergrund gerade ein paar Münzen in einen Kaffeeautomaten warf, hin- und herflog, bis sie endlich begriff.

„Oh!", sagte sie und ihre Wangen liefen rot an. „Ich verstehe. Bitte entschuldigen Sie, Sir."

Sie nahm den Schein wieder an sich und notierte etwas in ihrem Buch, dann drehte sie sich herum zur Wand, an der zahlreiche Schlüssel an einer Reihe von Haken aufgehängt waren, und nahm einen davon, um ihn Dean zu reichen.

„Hier ist Ihr Zimmerschlüssel", sagte sie, ohne ihm dabei in die Augen zu sehen. „Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Aufenthalt in unserem Motel, Mister Bonham."

„Danke..." Dean schielte auf das Namensschild an ihrer Brust. „... Tracy. Den werden wir mit Sicherheit haben."

Er konnte Sam im Hintergrund leise schnauben hören, als er ihre Reisetaschen aufhob und von der Rezeption zurücktrat.

„‚Den werden wir haben'? Ernsthaft, Dean?", fragte Sam leise, nachdem er sich ihm angeschlossen hatte und sie gemeinsam den langen Flur entlanggingen.

„Ich wollte nur höflich sein", erwiderte Dean und zuckte mit den Schultern.

„Mag sein", sagte Sam. „Aber das klang gerade, als hätten wir uns nur ein Zimmer genommen, um die halbe Nacht lang zu vögeln."

Dean warf ihm einen amüsierten Blick zu. „Wieso, werden wir das etwa nicht?"

Sam verdrehte die Augen. „Du weißt genau, was ich meine, Dean, lenk nicht vom Thema ab. Wir sind auch zum Trainieren hier, schon vergessen? Meine Nahkampffähigkeiten sind leider immer noch ziemlich lausig und ich will nicht bald wieder im Krankenhaus landen, weil ich nicht in der Lage bin, mir die Monster vom Hals zu halten!"

Bei der Bemerkung wanderte Deans Blick schuldbewusst zu Sams Hals hinüber.

Der Biss dort war mittlerweile wieder gut verheilt, aber er hatte eine deutliche Narbe zurückgelassen, die ihn noch öfter daran erinnern würde, wie knapp Sam an jenem Tag dem Tod entgangen war. Ohne Deans Erste-Hilfe-Maßnahmen und die Zügigkeit des Rettungsdienstes wäre er beinahe verblutet.

Doch das Schlimmste daran war gewesen, dass das Unglück keine drei Wochen nach Johns Tod passiert war, und Dean für ein paar lange, ungewisse Stunden der Möglichkeit ins Gesicht hatte sehen müssen, auch noch das letzte, ihm verbliebene Mitglied seiner Familie zu verlieren.

Wayward Son | (Dean x Sam)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt