There's weight on your mind
_____I wanna know the truth, if this is how you feel______
05. Juni 2014
Alaska:
Harrys Augen- wenn sie mir überhaupt einmal begegnen- sind verschlossener, als jemals zuvor. Dicke Flächen aus Packeis bedecken das strahlende Grün und färben es dunkel, wie eine sternenlose Nacht. Klirrende Kälte schließt mich aus ihnen aus, verbannt mich aus aller Wärme, die ich jemals in seiner Gegenwart genießen durfte.
Warum ich seinen Blick überhaupt noch suche? Ich weiß es nicht. Vielleich hoffe ich auf einen einzelnen, klitzekleinen Sonnenstrahl, der mir zeigt, dass er mir vergibt. Aber außer einem Eismeer gibt es nichts, was er mir offenbart.
Es ist grausam, ihm in die Augen zu sehen, und zu wissen, dass sie meinetwegen zu einer Landschaft aus Frost und Eis gefroren sind. Das all diese tiefe Abneigung darin nur einer einzigen Person gebührt: Mir.
Ich glaube, ich weiß jetzt, weshalb Tornados und Wirbelstürme nach Menschen benannt werden...
„...Heaven?", Nialls vorsichtige Stimme reißt mich aus meinen abschweifenden Gedanken und lässt mich jäh zusammen zucken. Wie lange starre ich schon zu ihm hinüber? Hat es jemand bemerkt? Hat Zayn, der nur Zentimeter neben mir sitzt, mich gesehen?
Eilig wende ich den Blick ab und schenke meine ganze Aufmerksamkeit Niall, der mich besorgt von der Seite ansieht. „Alles okay?", fragt er mich, als er meinen Blick einfängt und prüfend dessen Ausdruck mustert. Ich nicke gezwungen- die Worte stecken irgendwo in meiner Kehle fest. Unfähig, ausgesprochen zu werden. Es ist alles okay. Ich kenne keine größere Lüge, als diesen simplen Satz.
Also schweige ich einfach und Niall nimmt es hin. Aber ich glaube nicht, dass er mir glaubt. „Ich wollte dich fragen, ob du nachher Lust hast, mit uns Fifa zu spielen."
„Du... musst nich immer gleich abhauen, nach dem Essen.", fügt er dann noch hinzu, während er sich etwas unsicher am blonden Hinterkopf kratzt.
Ich räuspere mich, schon zu einer Entschuldigung ansetzend, aber Niall scheint zu bemerken, was ich tun will. Entschlossen wendet er sich an den Rest der Jungs. „Was meint ihr? Sollen wir Heaven zeigen, wer der Boss beim Fifa spielen is?"
Die anderen Jungs scheinen ehrlich erfreut über die Idee, dass ich ihnen Gesellschaft leisten soll. Alle- bis auf...
„Harry?", der blonde Ire wirft seinem Bandkollegen einen fragenden Blick zu, doch dieser reagiert nicht einmal. Er hat die Lippen zu einem blutleeren Strich zusammen gepresst. Die markanten Wangenknochen treten deutlich auf seinem schönen Gesicht hervor.
„Ich verzichte.", zischt er dann und bei seinen Worten macht sich eine überraschende Enttäuschung in mir breit. Obwohl ich es eigentlich hätte wissen müssen, tut es weh, es zu hören. Er will nicht, weil ich dabei bin.
Aber Niall scheint entschlossen, heute Abend einen auf heile Welt zu machen. „Ach komm schon, Harry...", setzt er an, wird jedoch von Harrys Wut unterbrochen. Sie platzt ungebremmst aus ihm herraus.
„Ich habe "Nein" gesagt, kapiert, Niall? Lasst mich gefälligst in Ruhe mit eurer Kinderkacke!", sein flammender Blick zuckt für eine Sekunde zu mir hinüber. Feuer und Eis führen einen wilden Tanz darin auf und ergänzen sich zu einem Ausdruck tiefster Abneigung. Hilflos weiche ich ihm aus. Mein Blick fällt stattdessen auf die Ader an seinem Hals, die wütend unter der hellen Haut pulsiert. Als ich den Blickkontakt unterbreche, höre ich, wie seinen Lungen ein Schwall Luft entweicht. „Fuck.", presst er hervor und dann geht er. Wirbelt aus dem Raum, wie ein wütender Tornado- nicht ohne den kleinen Beistelltisch, der vor dem gemütlichen Ledersofa steht, mit sich zu reißen.
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Your Voice in My Head (H.S.)
Fanfiction"Don't let people treat you like a cigarette, they only use you when they are bored and step on you when they are done. Be like drugs- let them die for you." Das einzige, was den abgehobenen Superstar Harry Styles zunächst mit der mysteriösen Alaska...