Die Tochter des dunklen Lords (Harry Potter Fanfiction)

Harrys böse Seite

Gleich am Dienstag nach den Ferien wagte ich den ersten Schritt den es benötigte, um den Trank brauen zu können. Während ich die Zutaten für den Trank der heutigen Unterrichtsstunde aus dem Wandschrank holte, steckte ich mir auch schnell einige weitere Zutaten in meinen Umhang. Unter anderem waren dies drei Aalaugen, vier Billywig, zwei Liebesstöckel, eine Hand Löffelkraut und drei Brisen Nieskraut. Die Affodillwurzel und Baldrian konnte ich nicht finden, weil Snape diese Zutaten vermutlich an diesem Tag für keine Klasse benötigte. Insgesamt war ich trotzdem aber sehr zufrieden mit meiner Ausbeute und freute mich auch sehr darüber, dass der Trank keine Zutaten beinhaltet, die besonders schwer zu beschaffen waren.

Am Freitag bei unserem nächsten Zaubertrankunterricht versuchte ich es ein weiteres Mal, hatte allerdings nur mit den Affodillwurzeln Glück. Um auch den Baldrian zu erhalten, beschloss ich, knapp vor der Sperrstunde zu den Gewächshäusern zu gehen.
Gerade wollte ich das Schloss verlassen, als sich Harry vor mich schob.
"Können wir reden, Alecto?"
"Äh ja." Ich war etwas verwundert darüber, dass auch Harry zu so später Stunde die Idee hatte, diese Türe nach draußen zu nehmen.
"Ich nehme an, du wolltest zu den Gewächshäusern?"
"Ja, stimmt."

So folgte mir also Harry hinaus in die kühle Nacht. Ein mulmiges Gefühl, Harry hätte mich verfolgt oder mir hinterherspioniert, überkam mich.
"Ich will schon seit einigen Wochen mit dir darüber reden", meinte Harry, "nur habe ich es immer aufgeschoben. Hermine hat mich schließlich dazu überredet." Harry lief leicht rot um die Nase herum an. Aufgrund des hell scheinenden Mondes konnte er das nicht vor mir verbergen.
"Harry, wir sollten nur vielleicht nicht so laut sein. Es müsste mittlerweile fast 22 Uhr sein."
"Stimmt." Harry zog mit einem Handgriff den Tarnumhang aus der linken Tasche seiner Robe und warf ihn routiniert über uns beide.

Bis wir das richtige Gewächshaus gefunden hatten, sprachen wir kein Wort.
"Ich suche Baldrian", ließ ich Harry wissen und macht mich schon auf den Weg ins Innere des Glashauses, doch Harry hielt mich zurück.
"Lass uns zuerst reden", sagte er, "danach helfe ich dir, den Baldrian zu finden."
Ich nickte und fragte mich dabei, was so wichtig war, dass es nicht ein paar Minuten warten konnte.

Wir setzten uns wie letztes Mal auf den Boden an die Glaswand. Nur diesmal stand etwas zwischen uns. Es war nicht so entspannt und angenehm wie damals.
"Ich weiß, dass du mit Malfoy zusammen bist oder zumindest bis vor Kurzem warst", begann Harry direkt.
"Wie kommst du darauf?", fragte ich verwundert und hörte dabei, wie mein Herz aufgeregt zu pumpen begann.
"Du brauchst mich nicht anlügen Alecto. Ich weiß es schon seit einigen Wochen. Ehrlich gesagt schon seitdem dieser Artikel von Kimmkorn erschienen ist."

"Hast du mir etwa hinterherspioniert?"
"Nein ... ja irgendwie schon."

"Nun, dann liegst du eben falsch. Draco und ich haben uns am Tag als der Artikel im Tagespropheten erschienen ist, nicht einmal getroffen. Und auch jetzt haben wir uns seit mehr als einer Woche nicht einmal in die Augen geblickt."

"Das weiß ich doch. Ich habe dich schon früher beobachtet." Harry wurde rot, ehe er den Satz überhaupt beendet hatte. Er sah beschämt auf seine Hände. Ich war noch zu geschockt, um das Gehörte zu verarbeiten. Ich konnte es einfach nicht glauben, dass Harry Potter behauptete, mir nachspioniert zu haben.

"Alecto, ich muss das erklären."
"Ohja, ich glaube zwar nicht, dass das irgendetwas besser macht, aber ja, zumindest bist du mir das schuldig." Bis dahin war ich noch ziemlich ruhig. Da gab es noch den kleinen Funken Hoffnung, dass alles nur ein Missverständnis war.

Harry nickte. Er sah verständnisvoll aus. Diese Reaktion verwirrte mich nur noch mehr.
Er reichte mir ein leeres, stark mitgenommenes Blatt Pergament. Verständnislos sah ich auf den Fetzen in meiner Hand, bis Harry seinen Zauberstab darauf legte und sagte "Ich schwöre feierlich, dass ich ein Tunichtgut bin." Es erschien eine große grüne Schrift: