Kapitel 5

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„Was willst du denn?“, angewidert schaut sie von Lion…ähm Leon zu mir und mustert mich abwertend von oben bis unten. „Ich bin Violetta, hi, und DU bist?“, ich stemme meine Hände in die Hüften und ziehe meine Augenbrauen hoch. Wer mir so kommt hat von mir nichts Besseres zu erwarten. Was erlaubt DIE sich denn? Die ist ja wie dieser Tomas! „Hahaha! Weißt du eigentlich nicht mit wem du redest? Ich bin Ludmila! Die Supernova des Studios!“, zickig und überheblich wirft sie ihr Haar zurück. „Alles klar, Ludmiiiila“; absichtlich ziehe ich ihren Namen in die Länge und verdrehe die Augen. Ist mir sowas von gleichgültig wer sie ist, und ich lasse mich von ihr ganz sicher nicht verunsichern. Mein Tag hat schon genug Schwierigkeiten, irgendwann muss es mal damit gut sein. „Wie war das?! Du hältst dich wohl für was Besseres, du Miststück!“ Wie hat die mich gerade genannt? Was ist denn mit der falsch? Lange Zeit über ihre Worte nachzudenken habe ich nicht, denn kurz danach landet der Inhalt ihres Bechers direkt in meinem Gesicht. Orangensaft….na toll! Immer noch zu überrascht und fassungslos darüber was gerade passiert ist bringe ich kein Wort heraus und wische mir notdürftig mit dem Handrücken übers Gesicht. „Jetzt hast du wohl keine so große Klappe mehr! Leg dich nicht mit mir an!“; sie schnappt Leons Handgelenk und zieht ihn mit sich. Ich höre ihr schamloses Lachen noch lange nach dem die beiden abgerauscht sind. Jetzt kann ich auch endlich wieder einen klaren Gedanken fassen. Der arme Leon! Was findet er nur an ihr? Mir kam er gar nicht so fies vor…vielleicht gehe ich doch lieber auf die Akademie, dort wimmelt es nicht von solchen Freaks… meine Gedanken werden von der sanften und besorgten Stimme meiner Hauslehrerin Angie unterbrochen. „Oje! Vilu! Was ist den passiert?“; sie reicht mir ein neues Handtuch. „Ach nichts, ich hatte nur einen kleinen Zusammenstoß mit einer Schülerin, nicht so schlimm.“ Ich will sie eigentlich nicht belügen, aber dass sie sich unnötig Sorgen um mich macht eben auch nicht. Ich sehe wie Angie den Blick über die anderen Schüler, die sich mittlerweile in einem großen Kreis um uns versammelt hatten, schweifen lässt.  So als will sie fragen, ob es stimmt was ich ihr da erzähle. In der Hoffnung, dass niemand Angie über die wahren Geschehnisse aufklärt, wippe ich von dem einen auf den andern Fuß. Niemand sagt etwas. Alles was ich sehe sind besorgte Blicke in meine Richtung, Schulterzucken und verlegene, abwesende Blicke. Innerlich fällt mir ein Stein vom Herzen. „Hör zu Vilu, die brauchen mich hier noch eine Weile. Wenn du willst kannst du alleine zur Akademie, aber gehe am Besten nicht nach Hause. Dein Papa stellt sonst noch unnötige Fragen, die uns beide in Verlegenheit bringen.“ Und damit hat sie absolut recht, wenn es schlecht läuft verbietet mir Papa sogar noch den Unterricht auf der Akademie, denn dort bin ich schließlich seines Wissens nach auch gerade. Ich habe hier wirklich nichts zu suchen… „Dann gehe ich zur Akademie, Angie, die ist ja nicht mehr weit von hier.“ Ein freundliches Lächeln kommt über meine Lippen. Sie nimmt mich in den Arm. „Na gut Vilu. Pass aber bitte auf dich auf.“ Wir verabschieden uns und ich lasse noch einmal meine Blicke über die Schüler schweifen, nicke ihnen kaum merkbar ein „danke“ zu und gehe wieder zur Tür hinaus. Ich schlendere über das weitläufige Schulgelände und mache mich auf den Weg zur Akademie. In meinem Kopf ordne ich währenddessen meine Gedanken über alles was in dieser nur lächerlichen halben Stunde in dieser Schule passiert ist. Unfassbar…

Passion and Pain (Another Leonetta Fanfic)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt