Spießrutenlauf, Schlangen und unvorhersehbare Ereignisse

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Die Tage und Wochen vergingen für Harry mal etwas schleppend und zähflüssig wie Honig und mal wie im Flug ohne dass er so recht wusste wo die Stunden abgeblieben sind.
Eines jedoch blieb fast immer gleich. Jeder Tag ähnelte einem Spießrutenlauf!
Jeden Tag fand er sich aufs Neue mit den unterschiedlichsten Meinungen, Reaktionen und Gemütszuständen konfrontiert.
Wenn er zu Beginn des Schuljahres noch gedacht hatte, dass sich bestimmt alle recht schnell wieder ein bekommen würden, so wusste er nun, dass er sich nicht mehr hätte täuschen können. Aber es hatte auch etwas Positives. Denn nun wusste er zumindest, wen er wirklich alles zu seinen Freunden zählen konnte. Und das nicht nur aus dem Haus der Schlangen. Tatsächlich gab es seit einiger Zeit nun so etwas wie drei Fraktionen denen man angehören konnte. Die Neutralen. Mitschüler die weder etwas groß zu diesem Thema zu sagen hatten, sich nicht einmischten, den jungen Lord einfach weiter mit höflicher Distanziertheit begegneten und sich im Stillen über den Frieden freuten. Die Team- Harry- Fraktion. Neue und alte Freunde des Ex- Gryffindors die vollkommen treu hinter ihm standen. Und das, obwohl er jetzt zu den Schlangen gehörte, die Oberschlange geheiratet hatte und nun ebenfalls zu den Schwarzmagiern zählte.
Aber es gab wohl doch mehr wahre Freunde unter den Hogwartsschülern, als er zuerst angenommen hatte und mit ihm befreundet sein wollten, weil er einfach er war. Irgendwann war sogar Hermine über ihren Schatten gesprungen und hatte sich für ihre Freundschaft mit Harry und gegen Dumbledores Meinung entschieden.
Wahrscheinlich hatte ihre fortschreitende Beziehung zu dem Bulgaren Viktor Krum erheblich dazu beigetragen ihr Weltbild zu verändern. Schließlich ist auch dieser ein Schwarzmagier und ging an eine Schule, an der die dunklen Künste schon immer ein Teil des Stundenplanes waren und in Büchern konnte sie ungehindert über Seelengefährten, Bindungspartner und Gefährtenmagie recherchieren. Was jedoch sehr viel ihrer Zeit in Anspruch zu nehmen schien, schließlich gab es nicht sehr viele Bücher in denen über dieses Thema geschrieben wurde. Was sie jedoch nicht daran hinderte jede noch so kleinste Information die sie fand wie einen Schwamm in sich aufzusaugen.
So war ihre Gruppe von Tag zu Tag stetig gewachsen, je nachdem wie schnell die jeweiligen Schüler ihren Schock verdaut und sich mit dem Gedanken das Harry was mit Lord Voldemort hatte, anfreunden konnten.
Es musste nach außen hin ein recht ungewöhnliches Bild abgeben. Eine große Gruppe Slytherins in Gesellschaft einiger Gryffindors, zu denen Ron, Hermine, Neville, Dean und Seamus gehörten, sowie Luna und Cho Chang aus Ravenclaw und zur Verwunderung aller Susan Bones aus Hufflepuff.
Es war zwar noch nicht offiziell, aber Harry vermutete stark dass es daran lag, dass Susan Bones Mutter im Ministerium eine sehr gute Arbeit leistete, die neue Regierung befürwortete und kurz davor stand zur rechten Hand des Ministers ernannt zu werden. Harry konnte sich also gut vorstellen dass die Ministeriumsmitarbeiterin eine aufkommende Freundschaft zwischen ihnen allen und die Wahl ihrer Tochter was die sogenannte Fraktion anbelangte, befürwortete.
Die Slytherins wollten ihrem jungen Lord außerdem den Wunsch nach einer häuserübergreifenden Freundschaft füllen und schon nach kürzester Zeit konnte man deshalb die einzelnen Schüler nur noch in Begleitung der anderen antreffen. Zumindest so oft dies dank der unterschiedlichen Stundenpläne möglich war. Zum Glück gehörten fast alle anderen Schüler aus Ravenclaw und Hufflepuff der neutralen Fraktion an, so mussten sie sich zumindest um die Sicherheit der drei Mädchen keine Sorgen machen. Denn die dritte Gruppe bestand aus Hogwartsschülern die quasi an Dumbledores Lippen hingen und ihn regelrecht für den Messias hielten.
Darunter auch Ginny Weasley.
Doch das der jüngsten Weasley nicht mehr zu helfen war, hatte Ron ja schon vor einiger Zeit erwähnt.
Nur gut, dass die anderen Lehrer sich, so wie es aussah, auch für die neutrale Seite entschieden hatten. So konnte bis jetzt Schlimmeres verhindert werden. Denn Ginny und ihre neuen Freunde hatten in letzter Zeit nicht nur einmal versucht den Schlangen auf unterschiedliche Weise das Leben schwer zu machen. Was jeden einzelnen von ihnen letztendlich nur eine Menge Hauspunkte gekostet, Quidditchverbot und Nachsitzen bei dem Hausmeister und der Fledermaus des Schreckens eingebracht hatte.
Sehr zur Freude des jungen Lords und seinen Freunden natürlich.
Eine Sache wurde jedoch seit der Veröffentlichung des Friedensvertrages von Tag zu Tag deutlicher.
Der alte Narr von einem Schulleiter wollte einen Waffenstillstand zugunsten der Bevölkerung partout nicht einsehen.

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