16. Hippogreife

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Remus musste noch zwei Tage im Krankenflügel bleiben. Auch danach hatte er noch Schmerzen und war wackelig auf den Beinen, aber das überspielte er so gut es ging. 

Er hatte es in der Zeit immerhin geschafft, Professor McGonagalls Verwandlung perfekt hinzukriegen und er hatte fast das ganze Verwandlungsbuch durchgelesen, weil er sonst nichts zu lesen gehabt hatte. 

Nun wollte er gar nicht wissen, wie viele Hausaufgaben ihn erwarteten und er beschloss, sich nächstes Mal etwas zum Arbeiten im Krankenflügel zu hinterlegen. Obwohl er nicht wusste, wie gut er sich überhaupt konzentrieren konnte, denn auch die letzten zwei Tage hatte er zu einem großen Teil schlafend oder dösend verbracht. 

Am Samstag, als Remus gerade Kapitel 37 von Verwandlungen für Anfänger gelesen hatte, waren James, Sirius und Peter im Krankenflügel aufgetaucht und hatten Madam Pomfrey nach ihm gefragt. Remus' Bett war hinter einem Vorhang, abgeschirmt vom Rest des Krankenflügels, aber er hatte ihre Stimmen gehört. 

„Ist Remus Lupin hier?" 

„Ja, aber Sie können nicht zu ihm." 

„Wieso nicht? Wie geht es ihm?" 

„Soweit ist alles in Ordnung, aber er muss sich ausruhen." 

„Was ist denn mit ihm?" 

„Das wird er Ihnen selbst erzählen, wenn es ihm bessergeht, aber jetzt lassen Sie mich meine Arbeit machen und hören Sie auf, mich mit Fragen zu löchern." 

Damit schickte Madam Pomfrey die drei Jungen weg. Obwohl Remus keinen blassen Schimmer hatte, was er seinen Freunden erzählen wollte, war ihm warm ums Herz geworden. Dass James, Sirius und Peter hergekommen waren, um ihn zu besuchen, freute ihn mehr, als er hätte sagen können. 

Madam Pomfrey kam zu ihm ans Bett. „Haben Sie sich etwas überlegt, was Sie Ihren Mitschülern erzählen wollen?", fragte sie. 

Remus schüttelte den Kopf. 

„Das sollten Sie aber. Für dieses Mal, behaupten Sie, dass Sie von einem Hippogreif angefallen wurden. Das würde auch die Verletzungen in Ihrem Gesicht erklären." 

Sie gab Remus einen kleinen Spiegel und er betrachtete sein Gesicht. Er blickte in ein paar große, müde aussehende, grüne Augen und erschrak. Quer über sein Gesicht zogen sich mehrere tiefe Verletzungen, es sah nicht schön aus. 

„Ich habe versucht, sie so gut wie möglich zu heilen, aber Sie wissen ja selbst, dass Wunden, die einem durch Werwölfe zugefügt werden, nie vollständig verschwinden." 

Remus nickte. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Es gab definitiv schlimmere Dinge als Narben, aber es kam ihm so vor, als hätte er jetzt groß WERWOLF auf dem Gesicht stehen. 

„Was ist ein Hippogreif?", fragte Remus schließlich, denn das interessierte ihn tatsächlich. 

„Das ist eine Mischung aus Pferd und Adler und sie haben ziemlich scharfe Klauen. Hagrid hat ein paar im Verbotenen Wald", erklärte Madam Pomfrey. 

Remus nickte und beschloss, noch mal nachzulesen, was es genau war, auch falls jemand nachfragen sollte. 

Am Abend des dritten Tages ließ Madam Pomfrey Remus dann gehen, wenn auch eher widerwillig. „Ich hätte Sie lieber noch einen Tag hierbehalten, es war ja immerhin Ihre erste Verwandlung in Hogwarts und ich möchte nicht, dass Ihnen etwas passiert, weil Sie sich noch nicht genug erholt haben." 

„Mir geht es gut, wirklich", sagte Remus, was nicht so ganz der Wahrheit entsprach, doch erstens war es im Krankenflügel wirklich langweilig und zweitens wollte Remus auf keinen Fall mehr Unterricht verpassen als nötig. 

Die Rumtreiber in Hogwarts - Das erste JahrWo Geschichten leben. Entdecke jetzt