Kapitel 7

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Was zum Teufel ist den hier los?!  „Ich glaube eher du willst es nicht!", meine Unsicherheit macht mich nur noch nervöser und lauter. „Violetta! Psst! Oder willst du, dass Ludmila uns hört?", er scheint es ernst zu meinen. „Ehrlich gesagt, Leon, ja, vielleicht antwortet sie mir ja, wenn schon du es nicht tust."Meine Stimme klingt viel zu schnippisch, ich bin allgemein viel zu aufgedreht und unhöflich. „Weißt du Violetta, du kennst mich nicht, solltest mir aber zu deinem Besten lieber vertrauen. Außerdem bist du ziemlich mutig, für das, dass du gar keine Ahnung von alle dem oder mir hast." Da hat er allerdings Recht...ich bin gerade mal eine Stunde hier und meine schon alles analysieren zu können...aber lässt man mir was anderes übrig?... „Du verlangst aber auch nicht wenig, dafür, dass du mich ebenfalls nicht kennst. Vertrauen mag verdient sein, Leon." Ich habe das Gefühl endlich einen angemessenen Tonfall gefunden zu haben. „Ich weiß, ich weiß. Aber ich meine es ernst. Es wäre dieses Mal wirklich besser...für dich." Auch er ist wieder ruhiger. „Für mich? Oder für dich?", frage ich ihn leise und wohl bedacht darüber, dass er jederzeit die Geduld verlieren kann. Leon durchdringt mich mit einem gefährlichen Blick, sodass ich einen kleinen Schritt nach hinten weiche. „Für uns beide, Violetta...pass auf, wir können hier nicht länger diskutieren, wenn du dir absolut sicher bist, werde ich dir alles erklären. Aber nicht hier. Komm heute Abend in den Park." Alles klar, es ist also wirklich sein Ernst... Leon nimmt mein Gesicht in seine Hand und schaut mir tief in die Augen. Man, diese Augen...so schön und ehrlich...wie sie mich anschauen, durchdringen...VIOLETTA CASTILLO! Konzentrier dich auf das was hier gerade abgeht! Leon ist süß, aber du kennst diesen Irren kein bisschen... „Leon, nein, nein, das geht nicht, mein Papa...", selbst ich kann die Enttäuschung in meiner eigenen Stimme hören. „Okey , alles klar Violetta...ähm...ich muss jetzt wirklich gehen...hier ist meine Nummer, ruf mich nach Schulschluss an." Er nimmt meine Hand und kramt einen Kugelschreiber aus seiner Hosentasche. Ich schaue ihm gebannt dabei zu, ja genieße es schon fast, wie er zärtlich die Miene über die empfindliche Hautpartie meiner Handinnenflächen gleiten lässt. Als er fertig ist schaut er mir noch einmal tief in die Augen. „Wir sehen uns...Violetta." Er klingt so geheimnisvoll. Noch bevor ich mich verabschieden kann ist er verschwunden. Ich schaue ihm noch nach wie er in der Tür verschwindet und meine für einen kurzen Augenblick Ludmilas schrille Stimme zu hören. „Liiioooon", ahme ich sie genervt nach und verdrehe dabei meine Augen. „Was ist mit Leon?", erschrocken drehe ich mich um und schaue direkt in das Gesicht eines Mädchens, das mich aus ihrem hübschen Gesicht freundlich anlächelt. „Ach, nichts, mir ist nur heute Morgen etwas Dummes mit dieser Ludmila passiert...und ich hab alles Revue passieren lassen." , hoffentlich habe ich nichts Falsches gesagt. Mir geht das mit Leon einfach nicht mehr aus dem Kopf. Seine Angst wegen Ludmila. Wer weiß was er mir über sie erzählen wird? Vielleicht erpresst sie ihn und ist kriminell?...nein abwarten...vielleicht ist alles halb so schlimm... „Ich hab alles mitbekommen. Du musst es nicht weiter erklären. Ludmila ist so wie sie ist. Man legt sich besser nicht mit ihr an." Auch sie warnt mich vor ihr...irgendwas muss mit dieser Ludmila nicht stimmen...also abgesehen von ihrer Art... Aufmunternd legt mir das Mädchen eine Hand auf die Schulter und streicht sich eine schwarze Haarsträhne aus dem Gesicht. „Warum warnen mich alle vor ihr?", ich wage mich vorsichtig diese Frage zu stellen und lege meinen Kopf leicht schräg. Sie scheint nach einer geeigneten Antwort zu suchen. „Es ist einfach besser man weiß so wenig wie möglich über sie und hat so wenig wie möglich mit ihr oder Leon zu tun." Sie weicht meinem fragenden Blick aus. Wowowo... Leon? Ist er etwa auch gefährlicher als er scheint? Ich wage einen unauffälligen Blick auf meine Hand. Nein...das glaube ich nicht...Leon war seltsam...aber gefährlich?... Bevor ich irgendein Wort zu dem Thema hervorbringen kann, lenkt das Mädchen geschickt davon ab. „Ich bin übrigens Francesca und Schülerin hier. Dich habe ich aber noch nie in der Gegend gesehen.", Francesca scheint nett und einigermaßen normal zu sein. „Hey, ich bin Violetta und ja ich bin erst vor kurzem hier her gezogen." Ich lächele sie an und zum zweiten Mal heute ergießt sich Erleichterung  über mich. „Gute Wahl, also mit Buenos Aires. Und was machst du im Studio?", in ihrer Stimme schwingt leichte Besorgnis mit, oder ich bilde es mir ein. „Ist eine lange Geschichte. Ich bin durch Zufall hier her gekommen und jetzt warte ich auf Angie.", irgendwie will ich seit dem Gespräch mit Leon nicht viel über mich Preis geben, bevor ich nicht weiß wem ich hier vertrauen kann. „Angie? Die Musiklehrerin im Studio?", Francesca sieht mich fragend an. Wie bitte?! Angie unterrichtete hier?...Violetta mach dir nichts vor!...Warum ist sie wohl hier in einer Besprechung?... Es ist mir ja schon unangenehm, dass ich das nicht wusste. „Ähm, ja die Angie.", antworte ich vorsichtig. „Woher kennst du sie denn?...nein weißt du was , erzähle es mir wann anders. Ich muss wieder in den Unterricht, sonst gibt es Strafe. Ciaaaoo!", schon dreht sie sich um und geht, schaut noch einmal zurück und winkt mir zu bevor sie in der Tür verschwindet. „Ciao.", sage ich zu mir selbst und lache über diese Begegnung, die fast so schnell passiert ist wie ein Überfall. Die Leute hier sind echt verrückt... Ich schmunzele weiter vor mich hin und lasse meinen Blick auf mein Handy schweifen.

Passion and Pain (Another Leonetta Fanfic)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt