Kapitel 17

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Emilia POV

Am nächsten Tag machte ich mich gegen 15 Uhr auf den Weg zum Trainingsgelände. Ich musste nur bis 18 Uhr arbeiten und auch die Jungs hatten nicht länger Training, weshalb ich vor hatte nach der Arbeit mit Kai zu reden. Es wird mir zwar nicht leicht fallen, aber durch das Gespräch mit Jule gestern Abend, war mir klar geworden, dass ich es tun musste. Außerdem hatte ich Jule gestern noch versprochen, es durchzuziehen, also musste ich jetzt da durch. Schließlich konnte ich Kai ja nicht ewig aus dem Weg gehen und außerdem liebe ich ihn und will nicht, dass er sich Sorgen um mich macht.

Während des Trainings machte ich wie immer viele Bilder. Wie schon so oft, ertappte ich mich selbst mal wieder dabei, wie ich Kai anstarrte. Jedes Mal, wenn ich sah, dass einer der Jungs oder Kai selbst es bemerkte, versuchte ich mich wieder auf das Bildermachen zu konzentrieren, nur um kurz darauf wieder von Kai abgelenkt zu werden. Um ehrlich zu sein war ich schon etwas nervös, wegen dem Gespräch, aber ich würde das schon schaffen. Hoffte ich zumindest. Nach dem Training ging ich zu Kai und Jule, die sich gerade noch kurz mit dem Trainer unterhalten hatten und sich dann auf den Weg ins Gebäude machen wollten. „Kai, warte mal kurz.", rief ich den beiden hinterher. Sie blieben stehen und drehten sich um. „Lia, was gibt's?", fragte Kai verwirrt und an seinem Blick konnte ich deutlich erkennen, dass er wohl sehr überrascht war, immerhin hatte ich ihn die letzten Tage komplett ignoriert und jetzt sprach ich auf einmal wieder mit ihm. Ich atmete tief durch. Jule der neben Kai stand, lächelte mir aufmunternd zu. Er wusste natürlich, was ich Kai fragen wollte. Von Jule blickte ich wieder zu Kai und meinte dann: „Ich glaube wir sollten reden. Ich musst heute bis 18 Uhr arbeiten. Wollen wir uns nachher vor dem Eingang treffen?" „Ja, ich warte dann auf dich.", antwortete er und lächelte etwas. „Ok, bis später.", sagte ich, lächelte zurück und machte mich auf den Weg in mein Büro, während Kai und Jule zu den Umkleidekabinen gingen.

Ich hatte noch einiges zu tun, womit ich heute noch fertig werden wollte, bevor ich mich mit Kai traf. Ich musste die Bilder von heute noch in der Cloud hochladen, ein paar davon auf Instagram posten und dann noch ein YouTube Video schneiden, welches ich direkt danach auch schon hochladen musste. So merkte ich kaum wie schnell die Zeit verging. Als ich das nächste Mal auf die Uhr schaute, war schon kurz vor 14 Uhr und ich begann aufzuräumen. Dann nahm ich meine Jacke und meine Tasche und machte mich auf den Weg zum Eingang, wo ich mich gleich mit Kai treffen würde. Kai war noch nicht da. Jedoch musste ich nicht lange warten, da kam er auch schon um die Ecke. „Hey, sorry das ich zu spät bin. Eigentlich wollte ich ja auf dich warten. Jule hat mich aufgehalten.", meinte er grinsend. „Alles gut. Jetzt bist du ja da.", lächelte ich. „Wollen wir ein bisschen spazieren gehen?", fragte er. Ich nickte: „Gerne." Gesagt getan. Heute war sehr schönes Wetter. Und obwohl schon Abend war, schien die Sonne noch und es war warm. Wir beschlossen in den Park hier in der Nähe zu gehen. Dort gab es einen großen See, bei dem wir uns auf eine Bank setzten. Zuerst sagte keiner von uns etwas. Ich überlegte die ganze Zeit wie ich am besten anfangen sollte, dann beschloss ich einfach das zu sagen, was schon lange überfällig war: „Kai... Es tut mir leid, dass ich dich ignoriert habe und dass ich abgehauen bin, als wir uns... geküsst haben." „Das muss es nicht. Es war meine Schuld. Ich wollte dich nicht überfordern damit. Ich hätte das nicht tun sollen. Tut mir leid.", entschuldigte sich nun auch Kai, wobei er mich ansah. In seinen Augen konnte ich sehen, dass er es ernst meinte. Ich schüttelte den Kopf und blickte auf den See. „Nein, es muss dir nicht leidtun. Ich war zwar in dem Moment ein bisschen überfordert aber...", ich stoppte kurz und sah ihn wieder an. „Naja, also eigentlich fand ich es... ganz schön.", lächelte ich. Sofort schlich sich auch ein Lächeln über Kai's Lippen. Er griff langsam nach meiner Hand und hielt sie fest. Ich ließ es zu und als er meine Hand berührte, durchfuhr ein Kribbeln meinen Körper. „Aber wieso bist du dann gegangen?", fragte er nun. „Zum einen, weil ich überfordert war und zum anderen, weil..., weil ich Angst hatte. Angst davor, Gefühle zuzulassen. Weißt du? Du warst immerhin bisher mein bester Freund und ich wollte unsere Freundschaft nicht kaputt machen.", sprach ich und hoffte, dass Kai es verstand. „Ich versteh das. Mir gings anfangs genauso. Eigentlich hat es sich zuerst falsch angefühlt, weil wir eigentlich Freunde sind, und ich wollte mir meine Gefühle nicht eingestehen. Aber je mehr Zeit wir miteinander verbracht haben, desto stärker wurden sie." Kai lächelte und ich lächelte zurück. Dann wurde es kurz still und ich schaute wieder auf den See. Ein paar Enten schwammen gerade auf die andere Seite. Ich war froh, dass Kai mich verstand. Doch das war nicht der einzige Grund, weshalb ich einfach davongerannt bin. Ich zog meine Hand aus der von Kai. „Ist alles okay?", fragte Kai. Doch anstatt seine Frage zu beantworten, sagte ich: „Es gibt noch einen Grund, warum ich abgehauen bin." Fragend blickte Kai mich an. „Seit der Trennung von meinem Ex-Freund, fällt es mir schwer jemand neuem zu vertrauen. Also nicht, dass ich dir nicht vertrauen würde. Das tue ich. Aber ich habe Angst verletzt zu werden. Ich möchte nicht, dass so etwas wie damals nochmal passiert.", sagte ich schnell und wartete seine Reaktion ab. Was danach passierte, überraschte mich und um ehrlich zu sein wusste ich nicht warum ich solche Angst hatte mit Kai darüber zu reden, denn er legte liebevoll einen Arm um mich. „Das wird es nicht, versprochen. Lia, du kannst mir vertrauen. Ich würde niemals etwas tun was dich verletzen würde, weil ich es niemals ertragen würde dich traurig zu sehen.", meinte Kai, während er mir in die Augen sah. Ich konnte erkennen, dass er es genauso meinte, wie er es sagte. Mir wurde warm ums Herz und das Kribbeln in meinem Bauch kam wieder. Nur hatte ich das Gefühl, dass es dieses Mal noch stärker war. „Genau das hat Jule auch gesagt.", lächelte ich. „Siehst du. Wenn das sogar Jule sagt, dann kannst du mir definitiv glauben.", grinste Kai und wir mussten nun beide lachen. Dann wurde Kai wieder ernst: „Gib uns eine Chance und ich verspreche dir, dass du es nicht bereuen wirst. Ich werde alles dafür tun, dass es dir gut geht, und ich werde nichts tun, was du nicht willst, weil ich will, dass du glücklich bist." Wie kann man nur so süß sein, fragte ich mich. „Wenn ich bei dir bin, bin ich glücklich. Ich war noch nie glücklicher.", lächelte ich. „War das ein Ja?", fragte er hoffnungsvoll. Ich nickte: „Natürlich, was denn sonst?" Er lächelte und wir kamen uns langsam näher. Kai legte seine Hand an meine Wange. Wir beide waren uns nun so nah, dass sich unsere Nasenspitzen fast berührten. Ich legte meine Hände in seinen Nacken. Kai überwand den letzten Abstand und legte seine Lippen auf meine. Ich erwiderte und dieser Kuss war noch schöner als der erste. Ich hätte nicht gedacht, dass das möglich sein könnte. Wir legten beide unsere ganzen Gefühle in den Kuss, bis Kai abbrach und mich ansah. „Ich liebe dich.", sagte er, während er sanft mit seinem Daumen über meine Wange strich. „Ich liebe dich noch viel mehr.", lächelte ich. Dann küsste ich ihn. Als wir uns wieder lösten, blieben wir noch lange auf der Bank sitzen. Wir genossen, die Zeit zu zweit. Ich war froh, dass wir das endlich geklärt hatten und konnte noch gar nicht richtig glauben, dass wir jetzt zusammen waren. Was ich zu Kai sagte stimmte. Ich war glücklich, sehr sogar, wenn Kai bei mir war. Ich liebe ihn und egal was in der Vergangenheit passiert war, ich wollte ihm eine Chance geben. Ich musste nach vorne schauen. Und dass konnte ich. Gemeinsam mit Kai. Ich legte meinen Kopf auf seine Schulter und wir schauten gemeinsam in Sonnenuntergang.

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Hey Leute, das war das letzte Kapitel. Bald kommt noch ein Epilog und dann ist meine erste FF auch schon zu Ende. Viel Spaß noch beim Lesen 😊

Ready for Love? - Kai Havertz FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt