Ich sah mich um. Der Himmel war strahlend blau, das Gras saftig grün. Es war warm, sanfter Sommerwind ließ die Blumen tanzen und es roch frisch, wie nach einem Gewitter. Vögel sangen und ich ließ mich mit einem zufriedenen Seufzer in das weiche Gras sinken. Die Sonne wärmte mein Gesicht und ich glaubte im Gesang der Vögel mein Lieblingslied wiederzuerkennen. Ich riss die Augen auf. Das war wirklich mein Lieblingslied, ich hörte sogar den Sänger. „He won't ever let it show ‚Cause he's stronger than you know", leise wehten die Worte über die Wiese, untermalt vom Gesang der Vögel. Und die Sonne, die mein Gesicht wärmte? Sie fehlte ganz. Am Himmel stand keine Sonne, dort gab es nur reines, unberührtes Blau und weiche, weiße Wolken. Wie konnte das sein? Ich sah an mir hinunter. Ich trug ein weißes Kleid. Es lag am Oberkörper eng an und betonte meine Kurven, um dann ab der Taille zu einem weihten, etwa Knöchellangen Rock zu werden. Es war unglaublich gemütlich und leicht, ich spürte den Stoff kaum. Falsch. Ich spürte ihn gar nicht. So etwas besaß ich doch gar nicht. Und wie war ich eigentlich her gekommen? Wer war ich eigentlich? Ich versuchte mich zu erinnern. Wie war ich her gekommen? Wer war ich? Ich ließ mich wieder zurücksinken, lag nun rücklings im weichen Gras, den Blick auf den reinen blauen Himmel gerichtet. Die Musik wechselte. „I can hold my breath, I can bite my tongue. I can stay awake for days", sang nun eine weibliche Stimme. Stay awake. Wach bleiben. Irgendetwas klingelte in meinem Kopf. „Bleib wach! Bitte, bleib wach! Ich will dich nicht verlieren! Bleib wach!", die Worte hallten in meinem Kopf wieder. Gedämpft, als würde jemand durch Watte zu mir sprechen. Ich konnte nicht einmal hören, ob es eine weibliche oder männliche Stimme war. Aber ich wusste, ich kannte die Person. Ich mochte sie...ja, ich mochte ihn. Ihn. Woher wusste ich das? Wer war er? Wer war ich? Wie war ich hier her gekommen? Wo war ich? Am Himmel wehten die Wolken umher, schienen miteinander zu tanzen, malten Bilder. Ich glaubte Worte zu erkennen. Lilo. Dort stand Lilo. Wieso stand dort Lilo am Himmel? Was war Lilo? Nein. Nicht was. Wer. Wer war Lilo? Ich kannte Lilo, das wusste ich. Ich mochte den Namen. Lilo. Das klang schön. Das Wort löste sich auf und die Wolken formten sich zu anderen Buchstaben. Liliane Lousiana Monrow. Alarmglocken schrillten in meinem Kopf. Lilo war ein Spitzname. Die Kurzform von Liliane Lousiana. Aber wer war das? Neue Buchstaben formten sich am Himmel. I.S.K.O.W. International Saving Kongress Of World. Ich wusste sofort was diese Buchstaben bedeuteten. Aber woher? Mein Hirn fühlte sich verklebt an, als würde etwas meine Erinnerungen blockieren. Mein Verstand war langsam. Aber die Wolken waren schnell. Eigentlich sogar zu schnell für Wolken. Ein weiteres Wort erschien am Himmel. Ein Name. Der Name. Ich fuhr auf. Liam! Plötzlich war mein Verstand wieder klar. Ich war Lilo! Ich war eine Agentin von I.S.K.O.W.! Die Person war Liam! Ich war gar nicht hier. Ich träumte! Nein. Ich starb.
DU LIEST GERADE
Storys Never To Be Read
RandomVerschiedene Kurzgeschichten oder auch nur Ausschnitte aus Geschichten zu verschiedenen Themen. Ich schreibe alles selbst, also falls eine Geschichte unvollständig ist, liegt es daran, dass ich den Rest nicht geschrieben hab. Wer möchte, kann die Sa...