36. Tun wir das Richtige?

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„Kai, ich werde ausziehen!"

Die Information traf Kai völlig unerwartet. Sophia und er sahen sich zwar viel weniger, als vor ihrer Trennung, da sie viel bei Thomas war und Kai die Zeit nach dem Training gerne mit seinen Kumpels vom FC Chelsea verbrachte.

„Thomas hat mich gefragt, ob ich zu ihm ziehen möchte. Ich bin sowieso meistens bei ihm oder in der Uni. Und ganz so toll findet er es nicht, dass ich noch mit meinem Exfreund zusammen wohne." erklärte ihm Sophia.

Traurig blickt Kai drein. Der Fußballer wohnte gerne mit ihr zusammen, vor allem fühlte er sich in London dann nicht mehr so alleine. Auch wenn sie jetzt kein Paar mehr waren, genoss er ihre gemeinsame Zeit. Er wusste, was er an Sophia hatte, vielleicht hätte er es mehr wertschätzen sollen.

„Ich werde dich vermissen." Der junge Mann fühlte sich schuldig.

„Ach Kai." lächelte sie und nahm ihren Exfreund in die Arme. Der Fußballer zog ihren süßlich riechend Duft ein. Früher war er süchtig danach, konnte nicht genug davon bekommen, doch heute dachte er an Julian.

Er räusperte sich und schüttelte kurz den Kopf. Vielleicht dachte er, er könnte inzwischen seine Emotionen vor Sophia verheimlichen, doch die schaute ihn jetzt fragend an.

„Viel mehr vermisst du aber Julian oder?" stellte sie ihm die Frage, die ihn vor einem halben Jahr noch völlig aus der Bahn geworfen hat.

„Ja, Sophia du bist mir trotzdem immer noch sehr wichtig." erklärte er ihr. Denn es war die Wahrheit, Sophia war seine beste Freundin, seine Seelenverwandte, sie hatte auf alles eine Antwort und brachte ihn in seinen stressigen Phasen etwas runter.

„Kai, ich bin nicht aus der Welt." lachte sie und kuschelte sich an ihn.

„Aber du hast Recht, ich vermisse unsere gemeinsame Zeit auch."

Sophia hauchte ihm einen kurzen süßen Kuss auf die Wange und lächelte ihn von der Seite an.

„Kai freue dich, wir haben gemeinsam unsere Ziele verfolgt und erreicht, das werden wir nie vergessen." Langsam drehte der Fußballer seinen Kopf und verzog seine Lippen zu einem vorsichtigen Lächeln.

Und da waren sie wieder, die Grübchen, in die sich Sophia verliebt hatte. Ihre Finger begannen über seinen Rücken bis zu seinem Hals zu wandern.

Kai genoss die Berührungen, es war wie früher. Die Gänsehaut breitet sich auf seinem schmalen Rücken aus, jeder seiner Kumpels meinte, er solle mehr trainieren, doch auf die Gewichte Stemmerei hatte er einfach keinen Bock.

„Nein, das werden wir nicht." flüsterte er.

Sophia krabbelte mit ihren Fingerspitzen weiter bis zu seiner empfindlichen Stelle hinter seinem Ohr. Kai schloss die Augen und genoss die sachten Berührungen und das verleitete ihn mehr zu wollen.

Viel mehr und das sollte er nicht wollen, durfte er nicht wollen.

Doch da spürte er schon ihre weichen Lippen auf den seinen.

Es erinnerte ihn an die schönen Zeiten mit ihr, aber da war noch etwas, etwas anderes, dass ihn hinderte, genau hier weiter zu machen. Weiter zu gehen, als er sollte.

Er erwiderte also kurz und schob sie dann vorsichtig von sich.

Mit geschlossenen Augen trennten sie sich voneinander, Sophia zog langsam ihre Hand von Kais Körper zurück und seufzte auf.

„Tun wir das Richtige Kai?" Flüsterte Sophia ihm zu.

Als sie Kais schockiertes Gesicht sah, ergänzte sie postwendend.

What is Love? - BravertzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt