Would you take the wheel
If I lose control?
If I'm lying here
Will you take me home?
Could you take care of a broken soul?
Will you hold me now?
Oh, will you take me home?Mit Tränen in den Augen verließ sie die Wohnung. Sie schlug die Tür hinter sich zu, bevor sie die Treppen runtersprintete. Mehrmals hatte sie das Gefühl eine Stufe verfehlt zu haben und gleich auf den Bodne zu fliegen, doch irgendwie kam sie raus. Draußen regnete es in strömen. Passt ja.
Völlig durchnässt kam sie in einer Kneipe an. Sie wurde betrogen. Schon wieder. Das zweite Mal in diesem Jahr, von dem gleichen Typen. Wie konnte sie nur so verdammt naiv sein? Wegen ihm war sie sogar hier nach Köln gezogen. Und jetzt? Wo sollte sie überhaupt hin.
Verloren blickte sie sich um. An einem großen Tisch saß eine Gruppe von Menschen die komplett in ein Gespräch vertieft waren. Wie gerne würde sie auch wieder irgendwo Anschluss finden. Gerade hatte sie ja noch nicht mal einen Job. Eigentlich hatte sie gerade garnichts.Sie setzte sich auf einen Barhocker und bestellte sich einen Schnaps. Der hochprozentige Alkohol brannte in ihrer Kehle, doch sie wollte mehr. Sie wollte vergessen.
Währenddessen saß Jacky mit ihren Kollegen am großen Tisch in der Standartkneipe. Sie war mit Antonella, die einzige die auch fahren musste, in ein Gespräch vertieft. Die junge Sanitäterin war erst seit kurzem mit der Ausbildung fertig und war heute das erste Mal mit den anderen unterwegs. Da auch sie kaum Alkohol trank, hatte sie sich mit Jacky darauf geeinigt zu fahren.
"Hast du morgen eigentlich Dienst?"
Jacky schüttelte den Kopf. Ihr Blick wanderte durch die Kneipe, bis er an einer jungen blonden Frau hängen blieb, welche am Tresen saß. Ihre Haare waren nass und generell wirkte sie ziemlich niedergeschlagen.
"Toni, schau mal", flüsterte sie ihrer Kollegin zu.
"Was?"
"Denkst du bei ihr ist alles okay?"
"Mmh, sieht nicht so aus. Vielleicht irgendwer gestorben oder so. Kann ja mal passieren."
Jacky verdrehte die Augen, bevor sie aufstand.
"Ich geh mal gucken."Sie ging zu der jungen Frau, welche ihren Kopf gesenkt hatte, vor ihr mehrer Shots. Behutsam fasste Jacky ihr auf die Schulter. Die junge Frau zuckte zusammen.
"Hey, ist alles okay bei ihnen? Ich bin Jacqueline."
"Amelia", schluchzte sie leise.
"Es ist alles gut."
"Du siehst echt fertig aus."
Amelia schaute kurz auf. Man sah ihre verweinten, verquollenen Augen.
"Alles gut."
Sie wandte sich ab, bevor sie sich noch einen Shot bestellte. Jacky merkte, das die junge Frau schon recht angetrunken war. Sie setzte sich auf den Barhocker neben Amelia.
"Meinst du nicht es reicht langsam?"
"Was weißt du schon?", murmelte sie leise, bevor sie den nächsten Shot herrunterstürzte.
Sie stützte ihren Kopf in ihre Hände und begann zu schluchzen.
"Ich bin so dumm, wieso?"Etwas hilflos saß Jacky neben ihr. Im Hintergrund sah sie ihre Freundin, welche eine umarmende Bewegung machte. Jacky verstand, bevor sie sanft ihre Arme um die junge Frau legte. Sie zuckte erneut kurz aufgrund der Berührung zusammen. Einige Sekunden schien sie die Umarmung zu genießen, doch kurz darauf versuchte sie sich wieder zu lösen.
"Lass mich doch einfach in Ruhe!"
Amelia wandte sich von Jacky ab, wollte vom Barhocker gleiten und sich hinstellen. Gefährlich taumelte die junge Frau. Der Alkohol.Jacky packte sie am Arm.
"Ich glaub es reicht mit dem Alkohol oder?"
Amelia reagierte nicht.
"Toni!"
"Ja?"
"Wir gehen zu mir nach Hause. Nachher wird sie von irgendeinem Typen abgeschleppt."Antonella nickte.
Mit einem Arm um Amelia führte sie diese raus aus der Bar. Sie war kaum noch ansprechbar und kurz davor zusammen zu brechen. Kurzerhand nahm Jacky sie den kurzen Weg zu ihrem Auto, im Brautstyle auf den Arm. Sie beförderte Amelia auf die Rückbank ihres Autos.
"Wenn du kotzen musst, sagst du mir Bescheid", meinte Jacky noch, bevor sie sich hinters Steuer setzte.Nach 20 Minuten waren sie an Jackys Wohnung angekommen.
"Bin ich froh, dass du mir nicht mein Auto vollgekotzt hast", murmelt Jacky, bevor sie die nun eingeschlafende Amelia aus dem Auto zog. Die junge Sanitäterin war froh, dass ihre Wohnung im Erdgeschoss lag, da sie sonst einiges zu schleppen hätte. Sie platzierte Amelia auf der Couch und deckte sie zu. Zur Sicherheit stellte sie einen Eimer daneben.
"Schlaf gut", meinte sie noch, bevor sie sich selbst fertig machte, um sich ins Bett zu legen.Am nächsten Morgen war Jacky schon früh wach. Sie wollte nicht, dass Amelia aufwachte und einen Herzinfakt bekam, wenn sie merkte, dass sie in einer fremden Wohnung war.
Währenddessen Jacky sich ihr Müsli zusammen mischte, sah sie, wie die junge Frau die Augen aufschlug. Mehrmals blinzelte sie verwirrt, bevor sie hochschreckte. Sie schaute sie leicht panisch um, bis ihr Blick an Jacky hängen blieb.
"Wo bin ich?"
"Bei mir zu Hause."
"Wieso?"
Amelia schien einen ordentlichen Filmriss zu haben.
"Du hast dich gestern so abgeschossen, ds habe ich dich vorsichtshalber mal mit zu mir genommen, bevor du von irgendeinem Typen abgeschleppt worden wärst."
"Danke", murmelte Amelia leise, bevor sie sich an den Kopf fasste.
"Kopfschmerzen?"
Sie nickte leicht legte sich wieder zurück.Jacky holte ihr eine Aspirin und ein Glas Wasser. Sie setzte sich zu Amelia auf die Couch. Kurz und mehr oder weniger unauffällig beobachtete sie die junge Frau. Die blonden schulterlangen Haare standen ihr in alle Richtungen ab und auch die Wimpertusche war nicht mehr da wo sie sein sollte. Vielleicht hätte sie Amelia gestern noch mit einem Abschminktuch die Schminke aus dem Gesicht wischen sollen?
"Was war denn gestern los? Du sahst echt fertig aus."
Amelia seufzte auf.
"Mein Freund", meinte sie leise.
Jacky wollte jetzt auch nicht weiter nach fragen. Was ging sie schon das Leben von irgendeiner Frau an?
"Jacqueline?"
"Ja? Nenn mich ruhig Jacky, Jacqueline ist so lang."
"Ich weiß, dass ist viel verlangt- also du musst das nicht machen...-"
Amelia atmete tief durch, bevor sie den Kopf schüttelte.
"Ach quatsch vergiss es, war eine ganz doofe Idee, ich find schon irgendwo was."
"Was denn?"
Fragend schaute Jacky die junge Frau an.
"Zum Schlafen und Wohnen, ich find irgendwie schon etwas. Danke, dass du mich für diese Nacht aufgenommen hast."Sie lächelte die junge Sanitäterin freundlich an. Jacky konnte diese wunderschöne Lächeln nur erwidern.
"Wie Quatsch? Natürlich kannst du bei mir unterkommen. Ich lass dich doch nicht irgendwo auf der Straße schlafen!"
"Nein! Jacky, dass musst du wirklich nicht machen, ich bin erwachsen, ich schaffe das alleine", versuchte Amelia sie zu überzogen.
"Ich habe auch nicht gesagt das du es nicht alleine schaffst. Du darfst lediglich vorübergehend bei mir unterkommen."Amelia seufzte. Sie wollte das Angebot annehmen, aber sie kannte Jacky noch nicht einmal. Außerdem wollte sie ihr nicht gleich zur Last fallen.
"Okay. Für diese Woche."
"Für diesen Monat."
Amelia gab sich geschlagen.
"Ist ja gut. Danke, Jacky. Wirklich, du hast mir damit echt geholfen."
"Gerne doch", lachte die junge Sanitäterin, bevor sie Amelia einmal umarmte. Sie schien erst etwas überrumpelt zu sein, doch nach und nach löst sich ihre Anspannung und sie genoss die Wärme, die Jacky ausstrahlte.
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If we don't safe them, who will?
FanficASDS - Shorts, die manchmal einfach so in meinem Kopf herrum fliegen. Ich werde hier nicht so aktiv sein, da ich ja meine Hauptstory noch weiterschreibe:)