Kapitel 3

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POV. Melina:

Sie schließt die Tür ab. Ich nutze diese Zeit und weiche so weit, wie nur möglich nach hinten zurück, um möglichst viel Abstand zu schaffen. Wie dumm konnte ich sein und mit einer völlig Fremden mitgehen? Ich lerne nie aus meinen Fehler! Ob ich Angst habe? Ja.

Meine Atmung geht unkontrolliert und schnell.

„Hey, alles okay..."

Sie geht ein Schritt auf mich zu, aber ich weiche zurück und stoße gegen die Wand, an welche ich ohnehin schon press gedrückt stehe.

Sie scheint meine Angst zu merken und geht etwas zurück und anschließend in die Hocke.

„Ich heiße Paula, Paula Martinson und du?"

Ich schweige und beobachte sie etwas beruhigter, aber immer noch panisch.

P: „Du bist hier in Sicherheit, die Polizei wird gleich hier sein und uns helfen."

Sie legte ihren Kopf schief.

P: „Keine Angst, ich tue dir nichts. Alles wird gut..."

Ich fasse mir panisch unter die Nase. Hä? Warum ist mein ganzes Gedicht nass?

Und da realisiere ich, dass mir die ganze Zeit Tränen über die Wangen gelaufen sind. Ich heule ernsthaft schon, wer weiß wie lange, wenn mein Gesicht schon dermaßen durchnässt ist.

Aber zurück zu der Tatsache, dass ich mir unter die Nase greife. Ich betrachte meine Hand: Rot und flüssig. Verdammt, das kann dich echt nicht wahr sein! Und da wird mir total übel. Ich halte mir meinen Mund zu und ein Glück sind wir auf den Toiletten. Ich kann es nicht mehr zurückhalten und übergebe mich direkt ins Klo. Das war wohl zu viel Aufregung auf einmal.

Ich stehe wieder auf. Ich muss fürchterlich aussehen mit blutverschmierten, aufgequollenen Gesicht und verlaufenen Make Up.

P: „Hier"

Sie reicht mir ein Taschentuch.

P: „Ist besser als Toilettenpapier.."

Ich zögere und mein Blick wandert unsicher von ihr zum Taschentuch und wieder zu ihr. Sie streckt ihre Hand aus und nickt leicht.

P: „Ich kann dir helfen, ich arbeite als Ärztin."

Ich zögere und überlege. Der nicht so ganz verstörte Teil von mir, will ihre Hilfe annehmen, weil ich immerhin Hilfe brauche. Aber der andere Teil von mir hat panische Angst, das sie mir etwas antun könnte, auch wenn sie sehr nett zu sein scheint. Ich schaue sie nochmal skeptisch an, aber sie ist

tatsächlich bis jetzt da stehen geblieben und hat sich bis jetzt noch nicht bewegt oder mich gepackt, oder so was in die Richtung. Sie scheint nicht zu Lügen.

Langsam strecke ich meine Hand aus. Ich zittere echt stark, keine Ahnung warum. Vermutlich die Angst, oder so. Als ich ihre Hand berühre, schließt sie sanft ihre Hand und hält mich fest. Ich habe schrecklich Angst, dass mir jetzt das passiert, was mir schon mal passiert ist, aber es geschieht nichts. Ich atme etwas erleichtert auf.

P: „Alles ist gut, das machst du toll."

Redet sie auf mich ein, während sie mich von vor dem WC zurück zum Waschbecken führt.

Sie zieht mich, die nur Zentimeter große Schritte macht, behutsam und geduldig mit sich, und nicht grob und aggressiv, wie er es stets getan hat.

P: „Achtung, nicht erschrecken..."

Trotz der Warnung zucke ich leicht zurück, als sie mein Kinn anhebt. Aber sie wird nicht wütend, im Gegenteil.

P: „Shhhh, alles gut..."

Sie hebt mein Kopf an und Tupft mein Gesicht mit dem feuchten Tuch ab.

P: „ Das machst du prima."

Sie hat inzwischen meine verschmierte Schminke, vor allem die Mascara abgewischt und geht nun zur Nase über. Ich weiß nicht warum, aber ich kann meine Tränen nicht zurückhalten und so laufen sie, und fließen sie über meine blassen Wangen, vor allem jetzt, wo ich kaum noch Schminke trage.

P: „Deine Nase blutet aber ganz schön, oder? Hast du das öfters?"

Ich zucke mit den Schultern. Kein Kommentar ist eh immer die beste Antwort.

Um ehrlich zu sein, j ich habe oft Nasenbluten, vor allem, wenn ich unter Stress stehe, und in letzter Zeit noch öfter, da er mir mal öfters auf die Nase geschlagen hat, um den Huppel ohne OP loszuwerden. Er fand ihn hässlich und ich auch, aber das wollte ich dann auch nicht, aber verdient hatte ich es. Oh shit!

Ich decke plötzlich mir meiner Hand mein Gesicht ab und weiche zurück. Paula scheint überrascht zu sein und nicht mit der Situation gerechnet zu haben. Ich wollte sie nicht erschrecken. Aber dann scheint sie zu realisieren, was meine Reaktion ausgelöst haben könnte.

Er wird mich umbringen...

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