Es ist nichts krasses, aber ich musste irgendwas schreiben um wieder ein bisschen rein zu kommen, so have this! <33
Es war Freitag Abend. Bis auf das blubbernde Nudelwasser auf dem Herd und die Regentropfen die in unregelmäßigen Abständen gegen die Fenster der Wohnung prasselten, war es still. Annalena hätte schon vor einer guten halben Stunde zu Hause sein sollen, doch bis jetzt fehlte jegliche Spur von ihr. Auch auf ihre Nachricht, wo sie denn bliebe, hatte Katharina noch keine Antwort erhalten. Doch das alles war nicht ungewöhnlich, manchmal wurde die Spitzenpolitikerin eben von irgendwelchen ihrer Kolleg:innen aufgehalten und konnte nicht immer direkt zu ihrem Handy greifen. Katharina beschloss das Abendessen auf kleiner Flamme warm zu halten und sich die Zeit des Wartens mit einem Buch auf der Couch zu vertreiben. Sie hatte noch ungefähr eine Stunde, bevor sie anfangen konnte sich ernsthafte Sorgen zu machen.
Keine 20 Minuten später vernahm sie dann doch den erlösenden Ton ihres Handys, eine neue Nachricht.
Gleich da, tut mir leid
Etwas verwirrt über die Entschuldigung, aber dennoch erleichtert, legte Katharina ihr Buch beiseite und deckte schon einmal den Tisch. In letzter Minute entschied sie sich noch dazu zwei Kerzen anzuzünden. Es war eine anstrengende Woche gewesen und Annalena hatte etwas Entspannung verdient. Die Nudeln drapierte sie so gut es ging auf zwei Tellern und stellte sie dann, noch dampfend, auf den Tisch; perfekt. Genau in dieser Sekunde öffnete sich die Wohnungstür und Katharina sprintete schon fast in Richtung Eingang um ihre Freundin, die sie seit mindestens zehn Stunden nicht gesehen hatte, zu begrüßen.
"Mama, was gibts denn zu essen? Ich hab soooo einen großen Hunger.", neben Annalena standen auch zwei kleine Mädchen im Eingang und zogen sich Schuhe und Jacken aus. Für einige Sekunden ratterte es in Katharinas Gehirn, nicht ganz verstehend was denn gerade bitteschön vor sich ging. Bis- OH...ihre Töchter. Augenblicklich schlug Katharinas Herz doppelt so schnell, der Zwang sogar - vor allem - bei Annalenas Töchtern einen guten ersten Eindruck hinterlassen zu wollen war fast schon erdrückend. Hätte sie wenigstens etwas Vorbereitungszeit gehabt, warum hatte die ältere Frau ihr denn auch nichts gesagt?
"Ich weiß nicht, mein Schatz. Geh erstmal rein.", wies sie die Größere der Beiden an, die dann, dicht gefolgt von ihrer Schwester, an Katharina vorbei ins Esszimmer huschte. Annalena hing die Jacken der beiden an der Garderobe auf und drehte sich dann zu Katharina um, die sie anscheinend noch gar nicht bemerkt hatte.
"Oh Gott, hast du mich erschrocken.", meinte sie etwas außer Atem und fuhr sich mit der Hand durch die Haare.
"Wieso hast du nicht gesagt, dass die beiden mitkommen? Ich hätte was vorbereitet oder was anderes gekocht oder-"
"Hey.", Annalena ergriff ihre Hand und strich beruhigend darüber. "Alles ist okay. Die beiden sind mehr oder weniger pflegeleicht. Und ich wusste nicht dass sie heute kommen würden, das war spontan. Aber mach dir mal keine Sorgen."
Katharina seufzte leise. Das sagte sie so leicht. Sie machte sich wegen Allem, immer Sorgen. Und das, hier, jetzt war erst recht ein Grund besorgt zu sein.
Mit Abstand folgte sie Annalena ins Esszimmer, wo die beiden Mädchen, deren Namen Katharina tatsächlich immer noch nicht wusste, sich schon über das Essen hermachten.
"Lina, Mira hört mal kurz her.", die beiden sahen mit großen Augen und Tomatensoße verschmierten Mündern zu ihrer Mutter auf. "Das ist Katharina, meine-"
"Freundin, wissen wir schon, Mama.", die Ältere der beiden, Lina vermutlich, grinste sie kurz an und widmete sich dann wieder den Spaghetti vor ihr auf dem Teller.
"Woher das?", fragte Annalena sichtlich verwirrt. Katharina wusste immer noch nicht so ganz wie sie auf diese ganze, mehr als bizarre Situation reagieren sollte. So hatte sie sich ihr erstes Aufeinandertreffen mit den Töchtern ihrer Freundin nicht wirklich vorgestellt, aber um ehrlich zu sein wusste sie gar nicht so recht, was sie sich denn tatsächlich so konkret vorgestellt hatte, denn sie hatte die letzen Monate damit verbracht jeglichen Gedanken daran erfolgreich zu verdrängen.
"Wir schauen doch immer mit Papa Nachrichten.", sie rollte mit den Augen als wäre das komplett selbstverständlich und durchaus naheliegend und wieso konnte ihre Mutter da bitte nicht selbst drauf kommen. Ein belustigtes Grinsen umspielte Katharinas Lippen und sie musste sich etwas abwenden um nicht sofort laut loszulachen.
Die kleine stand nach kurzer Zeit von ihrem Platz am Tisch auf und ging bestimmten Schrittes hinüber zu den beiden, die wohl immer noch nicht so ganz wussten was sie mit sich und der Situation anfangen sollten.
Sie blieb vor Katharina stehen, grinste sie an und streckte ihr ihre Hand entgegen.
"Hallo, ich bin Lina.", Katharina nahm zögerlich ihre kleine Hand in ihre und schüttelte diese.
"Katharina, freut mich euch endlich mal kennen zu lernen?"
"Wir uns auch!", sie grinste hinüber zu ihrer Mutter. "Eigentlich haben wir Papa nur gesagt wir wollen heute zu dir um Katharina zu treffen."
"Na klasse!", meinte Annalena etwas ironisch, aber lachend und sah aus dem Augenwinkel hinüber zu Katharina.
Lina gesellte sich wieder zu ihrer Schwester, die Katharina schüchtern anlächelte und sich dann wieder ihrem fast leeren Teller zuwandte. Sie war offenbar die Stillere von beiden.
Mit zwei weiteren Tellern und Nachschub für die beiden Schwestern ließen die vier dann den Abend ausklingen.
Tatsächlich war Katharina auch einige Tage später recht zufrieden mit dem Ergebnis des Wochenendes. Die zwei Mädchen schienen sie nicht zu hassen, wie sie zu Anfang vermutet hatte; eigentlich ganz im Gegenteil. Sonntag Abends konnte man die Beiden kaum dazu bringen sich zurück zu ihrem Vater bringen zu lassen, Lina versuchte es sogar mit der "Ich-bin-viel-zu-krank-um-jetzt-irgendwo-hin-zu-gehen" Ausrede. Aber natürlich wurde sie sogleich von Annalena durchschaut und ließ sich widerwillig ins Auto verfrachten, natürlich nicht ohne sich vorher ausgiebig von Katharina zu verabschieden und ihr ein Versprechen für einen baldigen Ausflug in den Zoo aufzudrängen. Doch Katharina musste mit einem Lächeln auf den Lippen und mit einem warmen Gefühl ums Herz feststellen, dass sie nichts auf diesem Planeten lieber tun würde.
// Aus Respekt, da Annalena denke ich nicht die Namen ihrer Kinder in der Öffentlichkeit haben möchte, habe ich die Namen der beiden hier geändert. Wenn ihr die Echten wisst, würde ich euch bitten diese nicht in die Kommentare (oder sonst wohin) zu schreiben. Dankee <33 und ich hoffe natürlich wie immer der Oneshot hat euch gefallen.
Wenn ihr Vorschläge für mehr habt, dann immer her damit.
Ich wünsche euch allen noch einen schönen Abend!
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OneShots zu Choosing You
FanfictionDas hier ist das Oneshot Buch zu den Hauptcharakteren Annalena (Baerbock) und Katharina (aus meiner anderen Story „Choosing You"). Schreibt mir gerne bei Vorschlägen für weitere Kapitel! [gxg] (So wie immer gilt: don't like, don't read!)