Kapitel 12

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Denise

Dank Kaitlyns Auftritt vorhin wussten jetzt alle, dass sie ein falsches Spiel spielte. Sie hatten gehört, was ich gesagt hatte und dann hatte sie mir die Worte im Mund umgedreht, in der Hoffnung, dass mir keiner richtig zugehört hatte. Aber sie alle wussten es und das machte mir Mut. Sogar Thomas hatte es endlich gemerkt. Vielleicht war dieser Tag doch nicht so schlimm, wie ich gedacht hatte. Mal abgesehen von den unangenehmen Zwischenfällen.
Wir waren mittlerweile schon auf dem Rückweg und Will textete mich ununterbrochen zu. Nach einer Weile mussten wir den Teil, den wir vorhin hochgeklettert waren wieder runter und ich ließ Will vorgehen. Er streckte die Arme nach mir aus um mich runter zu heben. Ich wollte ihm gerade entgegen springen als jemand neben ihn trat. "Darf ich?", fragte Thomas Will und mich gleichzeitig. Geschockt sah ich ihn an. Er schaute zu mir auf und hatte ein Auge wegen der Sonne zugekniffen. Aber er grinste mich an. Will ließ die Arme sinken und schaute ihn auch an. "Lässt du sie fallen oder tust ihr weh, dann wirst du es bereuen", sagte er und ging.
Ein wenig skeptisch trat ich nach vorne und ließ mich ein Stück rutschen, bis seine Hände meine Taille griffen und er mich mit Leichtigkeit hoch hob. Die Arme ließ er durchgestreckt und hielt mich über seinen Kopf. "Können wir reden?", fragte er ohne jegliche Anstrengung in der Stimme. Ich nickte, woraufhin er mich runter ließ.
"Hör zu, ich hab mit Kaitlyn geredet", fing er an und ich unterbrach ihn. "Ach. Und was hab ich jetzt schon wieder gemacht?"
"Nichts, außer die Wahrheit zu sagen. Sie hat mir alles erzählt. Auch, dass sie in mich verliebt ist. Und eifersüchtig auf dich war." Und genau das konnte ich nicht nachvollziehen. Ich war in ihn verliebt. Ja. Sogar mehr als das. Aber warum sollte sie dann eifersüchtig sein? Außer.... Er schien meine Gedanken gehört zu haben, denn er hielt mich am Arm fest. Alle, die an uns vorbei gingen, schauten uns lächelnd an. Scheinbar ahnten auch sie, dass jetzt alles gut werden würde. "Sie ist eifersüchtig. Weil... Sie weiß, dass.. Ich dich liebe", sagte er leise.
Jetzt geriet mein Körper völlig außer Kontrolle. Mein Herz schlug wahnsinnig schnell und meine Atmung setzte aus. Mein Magen fuhr Achterbahn, was meine Knie weich werden ließ. Bevor ich jedoch weg knicken konnte, legte er beide Arme um meine Taille und zog mich fest an sich. In seinen Augen suchte ich nach Anzeichen für eine Lüge oder einen Witz, konnte aber keins entdecken. Ich verlor mich in dem vollkommenen braun seiner Augen. Er kam mir immer näher, bis seine Lippen schließlich meine berührten. In diesem perfekten Moment wurde mir bewusst, dass es nicht gut werden musste, sondern es schon gut war.

Bitte, ThomasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt