Quälender Schmerz

482 20 0
                                    

---Jake---

Im Krankenhaus angekommen wollten sie Lea und mich gleich in verschiedene Untersuchungsräume bringen. Ich sträubte mich so lange dagegen, bis die anderen eintrafen und Richy mir versprach bei Lea zu bleiben, bis ich mit allem durch wäre.

Johnny kühlte sich seinen geschwollenen Kiefer und wartete auf mich, während ich den Untersuchungsmarathon durchmachte. Direkt im Anschluss tätigte ich dann in seinem Beisein kurzerhand eine Aussage bei einem Polizisten der extra deswegen im Krankenhaus war. 

Im Anschluss wollte er auch Lea direkt zum Tathergang befragen.

Wie unsensibel kann man eigentlich sein?

Das war auch für Johnny zu viel. Er sprang, als ihr Anwalt ein und vertagte vorerst ein direktes Verhör. Das konnte nun wirklich warten, für sie war es vermutlich ohnehin schon schlimm genug gewesen, dass sie sich direkt im Anschluss sämtlichen Untersuchungen unterziehen musste.

Als ich endlich zu Lea aufs Zimmer konnte, machten Johnny und Dan sich auf den Weg nach West Middleton um Em wieder zu seiner Familie zu bringen. Zum Glück war ich privat versichert, was es uns aufgrund der Umstände ermöglichte, dass Lea und ich zusammen auf ein Zimmer durften. Ansonsten hätte ich das Krankenhaus auch gleich mit ihr verlassen, ich hätte jetzt bestimmt nicht zugelassen, dass sie alleine ist.


Auf dem Zimmer angekommen hatte Richy bereits die Betten zusammen geschoben. Auch er hatte ein ordentliches Veilchen und eine dicke Lippe kassiert. Er lag auf meinem Bett, während Looney Tunes in der Glotze lief und Lea in seinen Armen eingeschlafen war.

"Hey Richy.", murmelte ich leise und setzte mich vorsichtig neben Lea aufs Bett.

"Oh hey, sorry Jake.", er wollte gerade seinen Arm um Lea wegziehen, doch ich hielt ihn ab, damit er sie nicht versehentlich wecken würde. 

"Nein, schon gut.", flüsterte ich und zog Lea behutsam die Decke unters Kinn, erst jetzt fiel mir auf wie lang der Schnitt an ihrem Hals eigentlich war. Ich blickte auf eine gut fünf Zentimeter lange genähte Wunde, die mir erneut die Bilder des Erlebten vor Augen führte. Ich hatte schwer damit zu kämpfen meine Tränen zu unterdrücken. "Wie ging es ihr nach den Untersuchungen?"

"Nicht sonderlich gut. Sie hat viel geweint."

"Du weißt nicht zufällig was sie alles gemacht haben oder?" 

"Sie haben sie auf Verletzungen untersucht und haben wohl einige Proben ins Labor gegeben. Es weist auf jeden fall nichts auf eine direkte Vergewaltigung hin meinten die Ärzte zu ihr."

"Soweit kam es ja zum Glück nicht, ihr kamt gerade rechtzeitig Richy."

"Lea hat wohl ein Blackout, über einige Stunden, wegen den K.O-Tropfen, also durften sie es nicht ausschließen." 

"Ich schwöre dir Richy. Sollte ich diese Bastarde je wieder sehen, werden sie es bitter bereuen."

"Ruf mich an wenn es soweit ist, ich bin auch noch nicht fertig mit denen."

Ich nickte zustimmend und lehnte mich aufs Bett zurück.

Stillschweigend starrten Richy und ich auf den TV, aber wir nahmen beide nicht wirklich wahr was sich in den bewegenden Bildern abspielte. Wir lagen einfach nur da, jeder in seinen eigenen Gedanken versunken.


Ich glaube wir waren beide für einen Moment eingenickt, bis Lea sich plötzlich im Schlaf zwischen uns windete und zu wimmern begann. 

Richy wich reflexartig Leas Schlägen aus und sprang erschrocken aus dem Bett. 

"Lea, wir sind es nur.", ich lehnte mich über sie und griff nach ihrer Hand die direkt auf mein Gesicht zuflog. "Schatz, wach auf!"

Duskwood - breaking wallsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt