Kapitel 57

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Viv hatte sogar bei mir übernachtet und ich hatte es geschafft ihr davon zu erzählen. Wie man sie kannte, war sie für mich da und stand mir bei. 

Cole stand auf unserer Liste, da waren wir uns einig. Allerdings hatte Viv einmal den Gedanken geäußert, dass Brittany etwas damit zu tun haben könnte. Der Gedanke war berechtigt, aber nicht, wenn man diese Kälte in seinen Augen gesehen hatte. Das war echt gewesen. Die Trennung war ernst gemeint und kein Zwang. Ansonsten hätte er diesen Gesichtsausdruck nie hinbekommen.

Cas hatte sie wirklich angerufen und ihr gesagt, dass es mir schlecht ging. Dafür rechnete ich ihm Pluspunkte an, aber nicht viele. 

Am Nachmittag schliff mich Viv aus dem Haus. Ich hatte zwar keine Lust dazu, aber sie konnte sehr überzeugend sein.

Außerdem war es wirklich keine dumme Idee. Irgendwie musste ich mich ablenken. In meinem Zimmer zu versauern machte genau gar nichts besser. 

Wir fuhren zum nächsten Shoppingcenter und Viv gab ihr Bestes. Keine Ahnung, mit was ich sie verdient hatte. Die Frau war ein Engel und wusste, was zu tun war. 

Wir gingen in so ziemlich jeden Laden und das war eine sehr gute Ablenkung. Alleine da Viv ständig ein Thema hatte und viel redete. 

Als ich ihr das von Deyan erzählte, musste sie lachen, aber das war auch witzig. Er hatte mich aus der Irrenanstalt geholt und meinen Abend gerettet. 

Während wir im Shoppingcenter am Gang entlang gingen meinte sie: "Deyan kann es einfach nicht lassen, den Prinzen zu spielen." Skeptisch hob ich eine Augenbraue und musterte sie.

Was kam jetzt?

Viv fuhr fort: "Der Prinz, der auf einem weißen Pferd angeritten kommt und die Jungfer in Not rettet. Die böse Hexe und der dunkle König, die sie gefangen hielten, aber der Prinz scheute nicht, um sie zu retten."

Sie hatte es geschafft, dass ich zumindest lächeln musste. Die Metapher war gut und hatte was. Da schien jemand ein Fan von Märchen zu sein.

"Ja, das muss man ihm lassen. Er ist ein korrekter Typ." Sie nickte und fügte hinzu: "Und echt nett, auf ihn kann man immer zählen. Er ist eine sehr loyale Socke."

Ich konnte es nicht lassen und sagte: "Im Gegensatz zu anderen." Damit spielte ich auf Cole an und sie verstand das sicher. 

Mein Blick wanderte nach vorne und man musste sagen, dass einiges los war. Trotzdem bahnten wir unseren Weg durch die ganzen Leute. Irgendwie kam man meist durch und wir schafften es sogar nebeneinander zu bleiben.

Wie erwartete kapierte Viv es, denn sie antwortete: "Cole ist ein verdammtes Arschloch. Das war er schon immer und wird es wohl immer bleiben. Aber keine Sorge, das nächste Mal machen wir es besser." 

Sie nahm meine Hand und drückte sie leicht, bevor sei weiterredete: "Du wirst sehen, wie viel besser wir es machen können. Jeder hat mal seine Fehlgriffe, aber schließlich kommt man zum Jackpot." 

Ihr Optimismus war süß, aber mich erreichte er kein bisschen. Wenn ich an Cole dachte, zog sich wieder mein Herz zusammen und ich wollte heulen, weil es so verdammt weh tat.

Aber ich riss mich zusammen und sah besser auf den Boden, damit das auf keinen Fall jemand mitbekam.

"Jetzt nur mal rein theoretisch. Du kannst mich gerne schlagen, aber ich muss es sagen."

Was bitte kam jetzt schon wieder?

Vermutlich ein erneuter Versuch mich aufzuheitern. Man musste ihr lassen, dass sie das an sich wirklich gut konnte. Vermutlich lag es auch daran, da wir gut befreundet waren und einen Draht zueinander hatten.

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