James betrachtete die Spielkarten in seiner Hand. Es sah ganz so aus, als würde er sich bei so schlechten Karten eine Verbrennung zuziehen, egal was er machte. Sirius und er liebten das entflammbare Zauberschnippschnapp, das Risiko machte es einfach viel spannender. Sie saßen im Gemeinschaftsraum vor dem Feuer, Sirius und er spielten und Peter sah ihnen zu. Ihm waren die Karten doch zu heikel.
Es war mittlerweile fast zwölf Uhr und viele der Schüler waren bereits in ihre Schlafsäle gegangen. Auch Sirius gähnte. „Wir können ja im Schlafsaal weiterspielen", sagte er.
„Ja und dann zündet ihre unsere Betten an", sagte Peter.
„Kann bei der schlechten Hand, die ich habe, durchaus passieren", sagte James grinsend.
Trotzdem machten sie sich auf den Weg nach oben, Farin lag auf seinem Bett und las in einem Buch über Quidditch, doch von Remus war keine Spur. Eigentlich war es James ganz Recht, er hatte gerade wirklich keine Lust ihm zu begegnen, komisch war es trotzdem.
„Farin, hast du Remus gesehen?", fragte Peter.
Peter hatte mittlerweile mehrere Male gedrängt, sie sollten sich wieder mit ihm vertragen und sicher würden sie das auch, aber für heute hatte James erst mal genug von ihm gehabt.
„Nein", sagte Farin, „der müsste doch eigentlich bei euch sein."
„Ach kommt", sagte James, „vielleicht hat er sich ja bloß wieder mit einem Hippogreif angelegt."
Doch auch als sie sich schlafen legten, war Remus noch nicht da und als sie sein Bett am nächsten Morgen leer vorfanden, begannen sie doch, sich Sorgen zu machen.
„Das ist doch nicht wegen dem Streit, oder?", fragte Peter.
„Kann ich mir nicht vorstellen", sagte Sirius, „das wäre schon ziemlich kindisch."
„Außerdem, wo soll er denn hin? Nur wegen uns hat er wohl nicht im Gang übernachtet", sagte James.
„Vielleicht ist er ja auch nur vor uns aufgestanden", sagte Sirius.
Doch das Bett sah nicht aus, als hätte jemand darin geschlafen.
James seufzte: „Wir können ja mal schauen, ob wir ihn finden."
Es war ein regnerischer Samstag. Die meisten Schüler waren entweder gerade beim Frühstück oder schon wieder im Gemeinschaftsraum, doch weder dort noch in der Großen Halle war Remus.
„Bibliothek könnte noch gut sein", sagte Sirius, doch auch dort fanden sie ihn nicht.
Nur Lily war dort, zusammen mit Schniefelus. James verstand nicht, wie sie mit dem Schleimball befreundet sein konnte. Zumal dieser Schleimball auch noch der Auslöser für ihren Streit mit Remus gewesen war. Sein Gesicht war immer noch rot und seine Hände bandagiert. James musste zugeben, dass Remus irgendwo auch Recht gehabt hatte, aber sie hatten ja auch nicht beabsichtigt, dass es so schlimm ausging.
„Haltet euch bloß fern", sagte Lily, als die Drei sich ihr und Schniefelus näherten, „ich weiß genau, dass ihr das wart!"
„Schon mal auf die Idee gekommen, dass Schniefelus das ganz alleine verbockt hat?", gab James zurück und Lily öffnete den Mund, um etwas zu entgegnen, doch Schniefelus unterbrach sie: „Halt dich mit dem arroganten Mistkerl nicht weiter auf", sagte er und starrte James böse an.
Das ging James nun zu weit, er hatte die Hand schon am Zauberstab, als Sirius dazwischen ging. „Jetzt bleibt alle mal ganz ruhig", sagte er, „Lily, wir wollten eigentlich nur wissen, ob du Remus gesehen hast."
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Die Rumtreiber in Hogwarts - Das erste Jahr
FanfictionEine Geschichte in Buchlänge über das erste Jahr der Rumtreiber in Hogwarts. Die meisten Kapitel sind aus Remus' Sicht geschrieben und einige von James erzählt. Als Remus Lupin erfährt, dass er nach Hogwarts gehen darf (die beste Schule für Hexerei...