Duskwood - breaking walls

Des einen Freud/Des anderen Leid

Nach langem grübeln fiel uns irgendwann ein, dass ich mir während unserer Flitterwochen den Magen verstimmt hatte und zwei Tage an Magen-Darm Beschwerden litt, vermutlich waren die letztendlich der Grund für unser kleines unerwartetes Wunder. Doch es war uns eigentlich völlig egal was uns zu diesen Umständen führte, wir freuten uns auf das was auf uns zukam. 

Die fünf Minuten, während wir auf das Ergebnis warteten bin ich gedanklich gefühlt durch die Hölle gegangen, ich hatte wirklich nicht mit Jakes positiver Reaktion gerechnet. Ich hatte mir in meinem Kopf hunderte mögliche Szenarien vorgestellt, doch ich hatte keineswegs erwartet, dass er so reagieren würde. Ich werde nie dieses erfreute Lächeln auf seinen Lippen vergessen, das im Spiegel auf mich traf, nachdem ich das Ergebnis vorgelesen hatte.

Gleich am nächsten Tag fuhren Jake und ich mit Pancho zurück nach Weston, unter anderem um unseren Freunden erstmal aus dem Weg zu gehen und weil wir gleich für Montagmorgens online einen Termin bei einer Frauenärztin gemacht hatten. 

Ich hätte auch in Duskwood zum Arzt gehen können, doch unser Haus lag in Weston und dort fand unser Leben hauptsächlich statt. Hier würden wir unser Leben als Familie führen und dann sollte ich auch meine Ärztin in der Nähe haben. Jake hatte die Ärztin natürlich rundum durchleuchtet, bevor er den Termin machte, weil er wirklich sicher gehen wollte, dass ich in guten Händen war.

Jake begleitete mich zu dem Termin, bei dem uns die Schwangerschaft ärztlich bestätigt wurde und wir erfuhren auch, dass ich mich circa in der achten Schwangerschaftswoche befand. Also noch zu früh um es den anderen zu sagen.

Nachdem wir von dem Termin nach Hause kamen, legte ich mich etwas auf die Couch, die Schwangerschaftsübelkeit machte mir wirklich zu schaffen und egal wie viel ich geschlafen hatte, ich war einfach nonstop todmüde.

Ich wachte auf als Jake mir behutsam mein Haar zurück legte und ein fester gefühlvoller Kuss auf meine Stirn traf, gefolgt von einem zarten Küsschen auf meine Nasenspitze, dass mich zum Lächeln brachte. "Ich habe dir Frühstück gemacht."

"Ich mag nichts essen. Komm lieber zu mir kuscheln.", murmelte ich verschlafen. 

"Komm schon Schatz, du musst was essen. Du hast die Ärztin gehört.", mahnte Jake. "Kuscheln können wir später auch noch."

"Das war das erste und letzte Mal dass du mit zum Arzt kommst. Nicht, dass ich mir die nächsten Monate nur Vorträge von dir anhören muss, was die Ärztin empfohlen hat und was nicht.", kicherte ich. 

"Du weißt ganz genau, dass ich sie anrufen werde, wenn du mich nicht mit nimmst und wenn es mitten in der Nacht ist.", erwiderte er lachend. "Und jetzt iss was. Du musst ja nicht zwingend aufessen."

"Na gut, wenn es aber wieder hoch kommt hältst du mir gefälligst die Haare."

"Abgemacht.", zwinkerte Jake mir zu und reichte mir eine Schüssel Quark mit Haferflocken und Obst. Frühstück genau so wie von der Ärztin empfohlen.

Es war einfach zu süß wie liebevoll Jake sich um mich kümmerte und das nicht nur jetzt wo wir wussten, dass ich schwanger war. Jake hatte sich schon immer um mein Wohlergehen gesorgt, er tat immer alles mögliche was in seiner Macht stand, damit es mir gut ging. Nur wenn ich zufrieden war, schien auch er zufrieden zu sein.

Auch wenn ich mein Frühstück nur zur Hälfte aß, war es die erste Mahlzeit die ich vollständig drin behielt. 

"Da könnte ich mich dran gewöhnen.", sagte Jake grinsend während er über meine Essensreste herfiel. 

Wir warteten noch eine Stunde bis mein Magen aufhörte zu grummeln um wirklich sicher zu gehen und drehten zusammen eine Runde mit Pancho durch den Park bevor Johnny und Lilly nachher zu Besuch kommen würden.