Kapitel 5

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POV Melina:

Mein Herz bleibt kurz stehen.

Dann ruckelt es an der Tür! Mir entweicht ein Aufschrei. Auch Paula scheint schlucken zu müssen.

Ich weiche immer mehr zurück, stoße dabei aber ausverschämte an Paula, da sie nur knapp hinter mir steht.

M: „Tut mir leid..."

Ich bin den Tränen erneut sehr nahe.

P: „Alles gut, nicht schlimm. Komm, bleib ruhig hier stehen."

Ich nicke abwesend. Ich stehe so neben mir, dass es mir nichts ausmacht, dass diese mir eigentlich fremde Frau mich fest an dich gedrückt hält. Um ehrlich zu sein tut es so gut. Ich fühle mich so sicher und beschützt, wie schon seit Ewigkeiten nicht mehr.

Mein Herz rast, wie verrückt.

Wird er mich umbringen?

Er wird mich umbringen...

Er wird mich umbringen.

Er wird mich mich umbringen!

„Öffnen Sie die Tür!"

Ich weine und zittere unentwegt. Ich will nicht wirklich sterben, auch wenn ich es mir sonst immer gewünscht hatte. Ich hab es mir anders überlegt: Ich will nicht sterben!

„Polizei hier, öffnen sie die Tür!"

Paula atmet auf, aber mich beruhigt das nicht wirklich. Es könnte immer noch er sein, er könnte sich als Polizist ausgeben und mich umbringen, ohne dass es jemand merken würde.

P: „Hey, alles wird gut. Die Polizei ist da, du bist in Sicherheit."

Sie greift nach meiner Hand. Ich bin wie gelähmt, bekomme nichts mit, ich kann nicht reagieren und nichts spüren.

Paula öffnet die Tür und sowohl ein Polizist, als auch eine Polizistin, kommen rein.

H: „Hi Paula!"

Sie nickt ihr zu.

H: „Hallo, Hannah Becker mein Name. Und wie heißt du?"

Ich höre sie, aber ich kann einfach nicht antworten. Ich will, aber es geht einfach nicht.

S: „Ich bin der Stephan Sindera. Wir werden auf dich aufpassen, aber du musst uns erst erzählen, was passiert ist, damit wir dir helfen können."

Ich fühle mich so benebelt, ich kann nicht einmal mehr Blickkontakt halten, oder mich auf irgendwen fokussieren.

H: „Paula, vielleicht versuchst du es mal..."

Ich kann alle sehen, alle Züge erkennen, aber ich realisiere es nicht. Ich kann die Informationen, die an mein Gehirn weitergeleitet wird, nicht speichern.

P: „Hey, hörst du mich? Süße, hey, hey?"

Paula dreht mein Kopf zu sich und wedelt mit der Hand vor meinem Gesicht rum. Auch darauf kann ich einfach nicht reagieren.

Ich sehe, wie Paula den Kopf an die Polizisten gerichtet schüttelt.

P: „Sie ist vor irgendwem weggelaufen. Ich weiß nicht wie lange, und seit wann sie schon gerannt ist, aber sie kam von hinter der Kirche her und ist quer über den Marktplatz gerannt. Ich vermute, dass die Person nicht zu alt weg war, denn sie hat sich ständig umgedreht und schien die Person zu beobachten. Ihre Nase hat wie verrückt geblutet, daher auch das Blut auf dem Boden. Die Hämatome im Gesicht kommen ziemlich wahrscheinlich von Schlägen, weiter konnte ich sie aber auch noch nicht untersuchen. Sie hat mich noch nicht mehr an sich rangelassen. Ich vermute aber mehr zu finden. Außerdem ist sie mega panisch, sie hat als ihr geklopft hat vor Angst aufgeschrien."

Die Polizisten schreiben alles mit auf.

S: „Ich würd sagen, keine Ahnung, hat sie ein Ausweis dabei?"

P: „Ich weiß es nicht, aber ich glaube Absuchen wäre keine gute Idee."

S: „Sollen wir sie nach deiner Einschätzung nach ins Krankenhaus bringen?"

H: „Stephan, also das ist doch klar. Schau dir das Mädchen an."

S: „Okay, da habt ihr auch Recht."

P: „Ruft am besten ein RTW, bin mir nicht sicher, wie sich das ganze noch entwickelt."

H: „Okay, Klinik am Südring dann?"

Paula nickt und der Polizist telefoniert mit irgendwem. Wie gesagt, ich hörte alles, aber ich begriff es einfach nicht.

P: „Könnt ihr vielleicht auch gleich die Geschlossene informieren? Denn unabhängig davon, ob etwas körperliches gefunden wird, ist das erstens kein zurechnungsfähiger Zustand und wir wissen nicht, wie lange dieser anhält, und zweitens ist sie eine Gefahr für sich selbst. Ich weiß nicht, was der Kleinen zugestoßen ist, aber sie wirkt so traumatisiert, dass sie das nie im Leben einfach wegstecken wird. Ich meine sie hat Angst davor, wenn die Tür klopft, oder wenn jemand sich bewegt."

Diese Hannah, oder so, nickt und ihr Kollege gibt es am Telefon weiter.

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