Jannas Farewell

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Ariana

,,Zum Glück hat uns Vater erlaubt, alleine diese Party zu feiern und Pearl zu Tante Rosa geschickt", sagte Janna erleichtert und trank ihren Sex on the beach. Ich nippte an meinem Long Island Icetea und Sisi vergnügte sich mit Wodka.
Wir saßen in einem der beliebtesten Clubs in der Gegend, hatten uns ein Tisch gesichert und würden uns nur betrinken, wie es schien. Wir feierten Jannas Farewell zwei Tage vor ihrer Hochzeit, dann würde sie für immer eine Carta werden. Nicht dass man stolz sein konnte als Ferrari, aber eine Carta zu sein, würde es nicht besser machen.
,,Hattest du eine Farewell Party?", fragte Janna, Sisi Interessiert.
,,Na ja, dass könnte man eher eine Tanten Party nennen."
Ich stöhnte.
,,Zum Glück, hat Vater Tante Felicia abgewimmelt und gesagt, wir würden keine feiern", seufzte sie.
,,Hoffen wir das ihr niemand von diesem Vergnügen hier erzählt", ich zwinkerte ihr zu.
,,Ich bin so erledigt und kann an nichts anderes als Alkohol denken", sie lehnt ihr Glas gegen die Stirn.
,,Geht mir genauso."
,,Hey ich bin diejenige mit den Depressionen. Reißt euch zusammen!", fuhr ich beide an.
,,Eine sehr persönliche Frage Sisi, falls du es mir nicht übel nimmst."
Sisi nickte.
,,Wie verhütest du? Nimmst du die Pille?"
Sisi schien etwas verwirrt zu sein. Nur mir hatte Mum das mit der Sterilisation erzählt. Janna war in Frankreich gewesen.
,,Weiß sie es nicht?" fragte sie mich. Ich schüttelte den Kopf.
,,Ich verhüte nicht."
,,Wieso haben wir dann kein Geschwisterchen?", fragt Janna verwirrt.
,,Dad ist steril seit dem Mum krank wurde, sie konnte die Pille nicht mehr einnehmen und deswegen hat er diesen Eingriff machen lassen."
Janna sah mich überrascht an.
,,Willst du keine Kinder?", fragt sie Sisi.
,,Janna!", warnte ich sie.
,,Schon gut. Doch, aber eurer Vater will nicht."
,,Das ist aber nicht fair dir gegenüber", sagte sie traurig. Ich stöhnte, der Alkohol stieg ihr zu Kopfe.
,,Ignorier sie."
,,Nein!", sagte Janna säuerlich.
,,Tut das erste mal weh?", fragte sie Sisi, die nach zu denken schien.
,,Halb so schlimm. Da sind Menstruationsschmerzen schlimmer", antwortete sie.
,,Danach?"
Sisi schüttelte den Kopf.
,,Nein ich denke nicht, dass es dann je wieder weh tut."
,,Ich habe so Angst", Janna wirkte verzweifelt.
,,Sag ihm, du bist nicht bereit, du willst warten bis ihr euch besser kennenlernt."
Sisi schüttelte den Kopf.
,,Falls dein Vater, Tyler versprochen hat, dass du Jungfrau bist, muss das am nächsten Tag von ihm bestätigt werden", erklärt sie.
,,Wie bei dir", schätzte ich. Sisi bestätigte meine Annahme mit einem Kopfnicken.
,,Hat Vater das?", fragte Janna verwirrt.
,,Ich habe überhaupt nicht bestätigt, dass ich Jungfrau bin."
,,Ich kann Leano fragen, ob er Tyler etwas versichert hat", bot Sisi an.
,,Das wäre eine Option", nickte ich.
,,Ich habe glaube ich gute Nachrichten", nun schien Janna wieder ganz da zu sein und sah Sisi gespannt an.
,,Nachdem deine Verlobung mit Tyler verkündet wurde, hat Tante Felicia um deine Hand angehalten", sie deutet auf mich. Mir wurde übel.
,,Für wen?", flüsterte ich geschockt.
,,Für ihren Sohn wen sonst?"
,,Der, dessen Frau unfruchtbar war, weswegen Tante Felicia sie verjagt hat?", fragte ich fassungslos.
,,Ja genau. Dein Vater hat abgelehnt, was mich überrascht hat. Tante Felicias Position in der Familie ist hoch und das war wie auch immer eine der besten Verbindungen."
Janna machte große Augen.
,,Mir wird schlecht", flüsterte sie.
,,Er hat wirklich abgelehnt?", fragte ich fassungslos. Das wäre die beste Möglichkeit gewesen mir eins aus zu wischen.
,,Ja, ich denke, er erwartet von dir sowieso ein klares nein. Er lässt dich machen was du willst, das ist doch gut oder nicht? Das heißt, du kannst selber über dein Leben entscheiden", sagte sie. In mir keimte Hoffnung auf. Das wäre genau das was ich wollen würde.
,,Es sei den Vater hat etwas anderes im Sinn", sagte Janna.
,,Vielleicht hat er nur jetzt abgelehnt und würde in drei oder vier Jahren den Antrag annehmen. Tylers Antrag konnte er aus Prinzip nicht ablehnen. Vater hat zu mir selber gesagt, dass er mich eigentlich noch nicht vermählen wollte, sondern erst in einigen Jahren!"
,,Aber da der Boss sie schnell will, sagt er nichts und bei Ariana wartet er", sagte Sisi düster.
,,Das wäre schlecht", murmelte ich
und trank mein Glas leer. Die Frage war nur, würde Tante Felicia wirklich warten. Die ist doch scharf auf Enkel. Außerdem bekommt jeder von mir ein nein, wieso dann die Mühe?
,,Lass uns eine Menge Shots bestellen und ein Spiel spielen!"
Janna und Sisi fanden die Idee gut, weswegen ich an die Bar ging und ein Tablett voll Shots bestellte. Der Barkeeper gab mir sofort welche mit, die ich zu unserem Tisch balancierte. Da es heute ein normaler Werktag war, war der Club ziemlich leer, es tanzte kaum einer. Ich sah nach oben, auf der oberen Etage war auch niemand. Der Bereich wurde gar nicht geöffnet.
,,Was für ein Spiel hattest du im Sinn?", fragte Sisi mich.
,,Wir machen Aussagen, wenn sie nicht stimmen, dann trinken wir. Also es kann ironisch werden wie, ich liebe Leano Ferrari über alles", sofort nahm sich jeder ein Shot und kippte ihn in den Mund. Wir kicherten.
,,Ich habe noch nie schlafgewandelt"
Sisi trank ein Shot.
,,Echt wann?", fragte ich sie interessiert.
,,Als ich sechs war."
,,Ich habe Jane Austen gelesen", Janna trank ein Shot. Ich schüttelte den Kopf.
,,Ernsthaft? Was bringen die dir in Frankreich bei?", fragte ich fassungslos.
,,Französisch. Wo wir beim Thema sind, ich kann einwandfrei französisch sprechen"
Sisi und ich stießen unsere Gläser an und exten sie.
,,Oh man, was soll ich sagen?", überlegte sie.
,,Ich weine manchmal nachts, weil ich mich einsam fühle."
Ich trank ein Shot.
Janna sah mich ernst an.
,,Lüg nicht. Du musst doch mal nachts geweint haben!"
,,Ich kann weinen", sagte ich Augenrollend und trank ein Shot und Janna sah mich geschockt an.
,,Du kannst nicht weinen?", flüsterte sie.
,,Wie geht das? Ich dachte, du wärst nur geschockt gewesen auf der Beerdigung und wolltest stark für Pearl sein, aber du kannst nicht weinen?", in ihrer Stimme lag Fassungslosigkeit.
,,Wieso?", flüsterte sie.
,,Depressionen."
,,Echt? Deswegen kann man das haben?"
Ich nickte bestätigend.
,,Oh man. Ich weine immer wieder."
,,Die Franzosen haben dich weich gekocht", spottete ich und zwinkere Sisi zu.
So ging das Spiel weiter, bis Janna völlig betrunken war. Sisi war auch schon stark beschwippst. Ich hatte es nicht so übertrieben, da ich fahren musste, aber wie ich jetzt beide hier raus bekomme, ist fraglich. Sisi konnte noch wackelnd laufen, aber Janna musste ich fest halten und nach draußen führen. Es war so schwer sie zu halten.
,,Janna geht es dir gut?", fragte ich sie. Sie schüttelte den Kopf und fing an zu weinen.
,,Ich will...nich-t... hei-ra-ten....", lallte sie und ich sah sie mitleidig an.
,,Ja, das ist blöd Schwester."
Plötzlich wurde Janna gepackt und hoch gehoben. Ich stieß einen spitzen Schrei aus, aber beruhigte mich als ich Damon sah, der mich freundlich anlächelt. Tyler hatte Janna hoch gehoben.
,,Ich halluziniere den Arsch auch schon Ari, was muss falsch mit mir sein?", ihr Kopf sank auf Tylers Schulter und er grinste nur.
,,Was tust du da? Wieso seit ihr hier?", fuhr ich ihn an. War er jetzt etwa Jannas Stalker?
,,Ari psht!", sagte Sisi warnend.
,,Hör auf deine Stiefmutter, Ari! Psht! Ich habe eurem Vater versprochen auf euch aufzupassen. Ich hatte nur eine kurze Besprechung in meinem Büro und ihr seit betrunken!"
Ich zog meine Brauen hoch und sah zurück zum Club. Diamond.
Den Namen zufolge konnte ich damit natürlich nicht rechnen, dass er Tyler gehörte.
,,Kein Wunder, dass Vater das erlaubt hat", schnaubte ich.
,,Ich hatte keine Ahnung", Sisi hob ihre Hände hoch und schwankte etwas. Ich hielt sie fest.
,,Gott ihr trinkt zu viel", murmelte ich.
,,Kannst du sie bitte ins Auto legen?", fragte ich Tyler höflich.
,,Nein. Ihr übernachtet bei uns. Wenn eurer Vater euch so sieht, rastet er aus."
Ich schüttelte den Kopf.
,,Vater wird das nicht erlauben."
,,Er tut es", sagte Tyler kalt.
,,Damon nimm Arianas Auto und fahr nach. Ariana nimm Sisi und folg mir", befahl er. Brachten meine Wiederworte etwas? Nein! Deswegen folgte ich dem Muskelpaket. Janna lehnte sich an ihn als würde er ihr gehören und das würde sie morgen bereuen. Nicht das es mich interessiert, aber sie wird mich voll heulen. Ich seufzte.
Tyler entriegelte sein pechschwarzes
Auto und setzte Janna auf den Beifahrersitz und schnallte sie an.
Ich öffnete die hintere Tür und half Sisi sich zu setzten. Tyler nahm Platz am Steuer und fuhr los. Die Fahrt verging schweigend.
,,Ari?", murmelte Janna im Halbschlaf.
,,Ja?"
,,Hätte Mum mich gerettet?", flüsterte sie. Janna wusste selbst nicht richtig was sie da sagte.
Tyler sah mich durch den Rückspiegel an als würde ihn die Antwort brennend interessieren.
,,Nein, Janna", murmelte ich entschuldigend.
,,Danke das du es versuchst", sagte sie bevor sie einschlief.
Ich lächelte leicht.

TTD, A Dark Mafia Romance Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt