Begin ~ 2

32 3 0
                                    

Wie ich es liebte andere Menschen zu beobachten. Einfach in einem Café zu sitzen und aus dem Fenster zu starren. Dabei könnten Stunden vergehen und es würde mir kein Stückchen langweilig werden.

Doch meine Aufmerksamkeit wurde augenblicklich abgelenkt, als jemand Neues dieses Café betrat und sich unsere Blicke kurz trafen. Augenblicklich hatte ich dieses seltsame Gefühl, als würde ich diese Person kennen. Ich konnte nicht anders, als weiterhin ihn zu beobachten, wie er an einem Tisch Platz nahm und etwas bestellte.

Er merkte es nicht.

Zum Glück bemerkte er es nicht, wie ich ihn anstarrte. Das wäre auch ganz schön peinlich geworden, denn es war nicht gerade unauffällig.

"Woher kenne ich ihn nur?" murmelte ich nachdenklich vor mich hin.

"Was meinst du?" ertönte eine Stimme neben mir, woraufhin ich aufschreckte und fast mein Stückchen Torte von Tisch fegte. Aber nur fast. Puh, nochmals Glück gehabt. Das hätte auch anders enden können.

"Verdammt Jennie, erschreck mich nicht so!" schrie ich förmlich, nachdem ich den Teller wieder sicher vor mich stellte.

Ein Kichern ertönte von ihrer Seite, während sie mir meinen bestellten Kaffee vor mich stellte. Sie arbeitete in diesem Café und ich besuchte sie nur allzu gern.

"Tut mir leid Chae. Das war keine Absicht, aber was meintest du eben?"

"Das hört sich vielleicht komisch an, aber ich glaube ich kenne ihn irgendwoher" meinte ich und zeigte mit einem kleinen Kopfnicken in seine Richtung.

Sofort drehte sie sich um und schrie förmlich "Wen?" durch das Café, woraufhin ich sie panisch anschaute und "nicht so laut" flüsterte.

Aber es war zu spät, denn alle Blicke lagen auf uns oder besser gesagt auf meinem roten Gesicht.

Boden bitte öffne dich und lass mich verschwinden.

"Jennie geht es auch unauffällig?" jammerte ich und versteckte meinen hochroten Kopf in meinen Händen, denn das ganze war mir viel zu peinlich.

Vielleicht täuschte ich mich auch nur. Er könnte auch nur jemanden ähnlich sehen. Ich kannte weder ihn, noch seinen Namen.

Vielleicht hatte ich ihn auch einfach irgendwo in der Schule oder auf der Straße schonmal gesehen. Wer weiß das schon?

~•~•~

Nach einer langen Umarmung löste ich mich von Jennie.

"Es war toll mit dir zu reden, auch wenn ich dir echt beibringen muss wie man unauffällig Leute beobachtet" meinte ich ehrlich.

"So wie du? Glaub mir, dein Gestarre vorher war alles andere, aber nicht unauffällig. Wir sehen uns morgen in der Schule. Übrigens, ich mag dein Kleid. Es steht dir echt gut" rief sie mir grinsend zu, kurz bevor sie in den Bus stieg und mir nochmals zuwinkte.

Grinsend wandte ich meinen Blick vom ihr weg und schaute an mir runter. Es war ein weißes Sommerkleid, welches ich in meinem Schrank gefunden hatte.

Woher ich es hatte? Keine Ahnung, doch es gefiel mir. Es bedeutete mir viel, auch wenn ich nicht wusste warum.

Schulterzuckend zog ich mir meine Jacke über, denn so langsam wurde es etwas frisch und machte mich anschließend auf den Weg nach Hause.

Wenn ich nur etwas Musik hätte. Sollte ich es doch vielleicht nochmals mit meinen kaputten Kopfhörern probieren? Vielleicht funktionierten sie durch Zauberhand doch wieder. Auch wenn es unwahrscheinlich war, zog ich das Paar Kopfhörer aus meiner Jackentasche.

Verdutzt blieb ich stehen und blickte auf die verknoteten Kopfhörer in meiner Hand. Doch nicht der Kabelsalat ließ mich zweifeln, nein, irgendwas war hier faul.

Das waren nicht meine Kopfhörer. Oder?

Hatte ich mir in den letzten Tagen etwa schon neue gekauft und es wieder vergessen?

Aber wem sollten die Kopfhörer sonst gehören? Sie waren in meiner Tasche, also werden es wohl meine sein.

Schulterzuckend steckte ich sie in meine Ohren und lauschte meiner Spotify Playlist.

Summend setzte ich meinen Weg fort, ohne weiter darüber einen Gedanken zu verlieren.

Es waren ja nur Kopfhörer.

Worlds Apart: Welcome to the World of BangtanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt