Kapitel 9.✔️

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Kathley

Maik hatte mich natürlich gesehen und mich angegrinst. Mit dem selben schäbigen grinsen, als er erfahren hatte, dass er sein Kind umgebracht hatte. Widerwillig stand ich von meinem Versteck auf und lief zu ihm. Er soll mich doch einfach in Ruhe lassen!
„Was willst du?" fuhr ich ihn an. Er lächelte und klopfte auf den Hocker, neben sich.
„Ich verzichte!" fauchte ich und war kurz davor ihm sein Kaffee über den Kopf zu schütten.
„Ach Leya." Ich hasste diesen Spitznamen von ihm. Er passte nichtmal zu meinen Namen und dennoch nannte er mich so.
„Sei nicht so." bissig sah ich ihn an und wollte schon nach seiner Tasse greifen, doch Klint sah mich warnet an. Ich seufzte und sah wieder zu Maik.
„Ich wollte dich sehen, Kleines." ich würgte. Wie ich es hasste. Klint sah nun Maik auch warnend an. Er trank seinen Kaffee und stand von seinem Hocker auf.
„Treffen wir uns nach deiner Schicht?" die Klingel ertönte und ein Gast trat ein. Nicht nur irgendjemand, sonder mein Bruder. Seine Augen waren gerötet und angeschwollen, als hätte er geweint.
„Nein!" zischte ich und lief auf meinen Bruder zu. Er nahm mich in den Arm und murmelte etwas in meine Haare, was ich nicht verstand. Er löste sich von mir und starte etwas hinter mir an, oder jemanden.
„Hat er dich belästigt?" seine Stimme war voller Zorn und sein Kiefer mahlte. Ich war mir ein Fan davon, jemanden in die Pfanne zu hauen, doch bei Maik sah das Blatt ganz anders aus.
„Ja." meine Stimme war ein reines hauchen und von der Selbstsicherheit war nichts mehr zu sehen. Jannik löste sich von mir, gab mir einen Kuss auf die Stirn und ging auf Maik zu.
„Keine Schlägerrei in meinem Café!" schritt nun Klint ein und sah beide giftig an.

Jannik und Maik standen schon seit zehn Minuten draußen. Ich bediente die Gäste die noch gekommen waren, sah aber mit einem Auge zu meinem Bruder.
„Einen Kaffee bitte." sprach eine dunkle Stimme, die ich immer wieder erkennen würde. Jonas saß mit einen breiten grinsen vor mir.
„Schwarz." fügte er noch hinzu. Ich notierte es mir und wollte gerade gehen, als er mich aufhielt.
„Schade, dass du einfach gegangen bist." ich zuckte mit den Schultern.
„Jonas-" fing ich an, doch wurde von ihm unterbrochen.
„Jason." ich nickte und musste mir ein Lachen verkneifen.
„Ich bin ein Mädchen für eine Nacht, nicht für einen Tag." damit lief ich weg und machte seinen Kaffee fertig. Klint sah mich allwissend an, was mich den Kopf warnend schütteln lies.
„Lass es!" fauchte ich belustigt und machte den Kaffee. Liebend gerne hätte ich ihn sein dämlichen Kaffee über deinen Kopf geschüttet, wie bei Maik. Doch Klint beobachtete mich ganz genau, weshalb ich es leider nicht machen konnte.
„Kann ich dich etwas fragen?" gerade als ich gehen wollte, hielt er mich erneut auf. Meine Augen verdrehte ich und pustete mein Haar, was sich gelöst hatte, aus meinem Gesicht.
„Was?" plaffte ich ihn an. Er grinste mich nur an, was mich noch mehr provozierte, als es eigentlich sollte.
„Kannst du mir deine Nummer geben?" Ich lachte auf und ging einfach von den Tisch weg.
„Ist das ein Ja?" rief er noch hinterher, was mich lachen lies. Ich drehte mich herum und zeigte ihm meinen Mittelfinger.
„Ganz sicher nicht!" zischte ich vor mich hin und sah Klint an.

Maik war verschwunden und Jannik saß auf dem Hocker, wo vor ein paar Stunden noch Maik gesessen hatte. Er war in Gedanken versunken und starrte nur sein Handy an. Als würde ein Leben davon abhängen, wenn er nicht auf sein Handy sieht. Meine Hand legte ich auf seine Schulter und Jannik zuckte zusammen.
„Alles okay?" fragte ich fürsorglich nach. Mein Blick war traurig, da ich es nicht leiden konnte, wenn er traurig war.
Jannik schüttelte nur mit dem Kopf und bat mich, sich neben ihn zu setzten. Es waren wenige Gäste da und Klint sagte, dass es okay sei. Anscheinend wusste Klint, was los war. Unsicher lies ich mich neben meinem Bruder nieder und er nahm meine Hände in seine.
„Es geht um Dad." Ich hielt die Luft an und konnte nicht atmen. Was war mit Dad? Er war seit drei Stunden hier und hatte vor sich hin gestarrt. Er hätte es mir auch eher sagen können.
„Was ist mit ihm?" fragte ich leise nach. Ich spürte schon, wie mit Tränen in die Augen schossen.
„Er ist im Krankenhaus." Ich versuchte um Luft zu ringen, doch es ging nicht. Nichts ging mehr. Ich fühlte mich, als sei ich eingefroren und könne nichts mehr machen.
„Wir... wir müssen los." sprach ich aufgebracht und stand vom Stuhl auf. Dieser fiel um und brachte mit die Aufmerksamkeit der anderen Gäste.
„Mach langsam." versuchte er auf mich einzureden. Egal was er versuchen zu braucht, es bringt nichts. Klint war der erste der mich in den Arm nahm. Er wusste wie sehr ich an meinem Vater hing, unsere Bindung war sehr eng.
„Geh nachhause." flüsterte er an mein Ohr und drückte mich fester an sich heran.
„Ich schaff das schon." Ich nickte nur und merkte etwas nassen an meiner Wange. Ich weinte.

Zusammen mit meinem Bruder fuhren wir zum Krankenhaus. Ich hatte Schwierigkeiten den Wagen zu öffnen und überhaupt die Konzentration fehlte um zu fahren. Jannik hatte Thomas Bescheid gegeben, mein Auto zum Haus zu fahren. Ich saß in dem Sportwagen von meinem Bruder und betete, dass es nicht schlimmes ist.
„Es ist alles gut." sprach er und legte seine Hand auf mein Knie, was hin und her wirbt. Ich murmle nur etwas unverständliches und sah schon das Krankenhaus vor mir. Schnell öffnete ich die Türe ohne darauf zu achten, dass der Wagen zum stehen kam.
„Mach langsam." schmunzelte er traurig und legte seinen Arm um meine Schulter.
„Jamie und Marco sind auch da." ich blieb stehen und sah meinen Bruder verarscht an. Gegen meine beste Freundin hatte ich nichts, aber gegen Marco. Er ist genau so ein arsch wie mein Ex Maik.
Marco wollte heute mit mir reden, weshalb ich in meiner Pause, zu ihm auf Arbeit gefahren bin. Er arbeitet für einen Kai López, jedoch wusste ich nicht, dass es der Kai war, den ich kennengelernt hatte. Ich war so durch den Wind, da Jannik nicht mit mir reden wollte, hatte mich Jason um meine Nummer gebeten, für Kai.  Es war schon recht spät, als wir zu unserem Dad gelassen wurden. Jamie redet auf mich ein, dass doch alles in Ordnung sei und es es nur ein Check Up ist. Marco redet mit Jannik und spüre dennoch, seine verstohlenen Blicke auf mir. Mein Handy vibrierte und löste mich so aus meiner Starre.

Unbekannt:
Es war schön Sie heute wieder zusehen.
~Kai

Ein kleines Lächeln Umschwung meine Lippen. Ehe eine Krankenschwester auf uns zukam.
„Gehören Sie zu Mister Russo?" Ich bejahte schnell. Sie seufzte und fuhr sich durch die Haare.
„Mister Russo liegt auf der Inneren. Sie können an morgen zu ihm." ich nickte schnell und holte mein Handy heraus, um Mom zu schreiben. Sie war nicht hier, weshalb ich davon ausging, dass sie davon noch nichts wusste.

Ich:
Dad ist im Krankenhaus. Wir dürfen erst morgen zu ihm. Dachte, dass du es wissen willst.

 A Girl for one NightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt