Wedding

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Ariana

Ich kniete vor meiner Schwester, die auf dem Stuhl vor ihrer Schminkkomode saß und sich selbst anstarrte, zog ihr Kleid hoch und befestigte das Strumpfband.
,,Hab keine Angst, du bist stärker als wir. Du schaffst das", ermutigte ich sie und sie wandte ihren Blick von ihrem Ovalen weißen Spiegel ab und sah zu mir runter.
,,Ich bin nicht stark Ariana", sagte sie leise.
,,Doch bist du, du hast ohne zu zögern ja gesagt. Du hast an die ganze Familie gedacht, Janna. Das ist verdammt stark. Ich hätte das nicht tun können. Du bist so selbstlos, dass liebe ich so an dir!", sie musterte mich.
,,Es tut mir leid, dass ich dich mit allem alleine gelassen habe. Das war nicht selbstlos von mir, dass war selbstsüchtig. Ich bin vor allen Problemen weggelaufen und habe dich alleine gelassen. Es ist kein Wunder, dass Pearl dich so liebt."
,,Muss du heute echt alles ausgraben, was in der Vergangenheit bleiben sollte?", fragte ich sie mit hochgezogen Brauen.
,,Du siehst wunderschön aus. Strahl ein wenig, sieh aus wie eine Wunderschöne Braut und verpass Tyler einen Arschtritt!", Janna lachte.
,,Lass ihn niemals etwas tun, was du nicht willst. Er wird gleich dein Mann und du bist dann seine Frau, es gibt eheliche Verpflichtungen, denen du nach kommen musst und du musst sie mit stärke und Mut durch stehen."
,,Du willst das ich mit ihm schlafe?", fragte sie fassungslos. Ich stellte mich hinter sie und legte meine Hände auf ihre Schultern. Ich sah sie durch den Spiegel an.
,,Wenn er es will, hab keine Angst davor, hab einfach nur Spaß. Verdreh sein Kopf, bring ihn dazu dich zu lieben, wenn er es nicht schafft, ist es egal, er soll dich aber respektieren. Du wirst vielleicht irgendwann seine Kinder austragen, deswegen musst du es schaffen, ihn für dich zu gewinnen, verstehst du das Janna?"
Sie nickte langsam.
,,Ich hasse ihn aber...", murmelte sie.
,,Du musst ihn nicht lieben, bring ihn einfach dazu dir die Freiheiten zu geben, die du haben willst. Mit ihm zu schlafen ist wie alle zwei Tage zu duschen, eine Verpflichtung, die ihn an dich bindet. Dein Ziel ist es glücklich zu sein!", ich kramte in ihrem Schrank rum und holte die neue Packung mini Pillen hervor und gab sie ihr.
,,Lass dir Zeit mit Kindern. Leb dich erstmal ein und verschafft dir einen Überblick über alles und um Gottes willen, wein niemals vor ihm. Niemals verstanden?"
Sie nickte und starrte die Packung an.
,,Danke Ariana", sagte sie von Herzen.
,,Ich sehe kurz nach Pearl."
Ich verließ das Zimmer und sah Vater an der Wand lehnen. Mir wurde augenblicklich heiß. Er sah mich nachdenklich an.
,,Du bist viel klüger als ich gedacht habe, Precious", ich starrte ihn an. Er hatte mich nach Mums Tod nie mit meinem zweiten Vornamen angesprochen. Früher kam ihm das automatisch über die Lippen, da Mum mich immer wieder so nannte.
,,Das was du zu deiner Schwester gesagt hast, hätte vielleicht nicht mal deine Mum zu ihr sagen können. Du denkst rational nach und das bewundere ich an dir. Niemand hat dich je gebeten, den Platz eurer Mum einzunehmen, aber du hast es automatisch getan, obwohl Janna älter ist, denke ich manchmal das du reifer bist. Was ich sagen will ist, ich bin stolz auf dich und das habe ich nie zur Sprache gebracht", er ging an mir vorbei zu Janna. Ich war etwas verwirrt, doch machte mich auf den Weg zu Pearl.
,,Das sieht doch toll aus oder?", fragte Sisi, Pearl, während sie ein Haarreif in ihr Haar schob.
,,Ist Janna fertig?", fragte Pearl mich. Ich nickte.
,,Kann ich sie sehen?"
Ich nickte erneut.
Pearl ließ uns alleine und Sisi schien jetzt schon erschöpft zu sein.
,,Keine Ahnung was mit Vater ist. Er hat Janna und mir heimlich zugehört und dann meinte er zu mir, dass er Stolz auf mich ist", Sisi sah mich fassungslos an und nickte stark.
,,Dein Vater war noch nie mit mir aus, keine Ahnung was er hat. Er war gestern mit mir in einem schicken Restaurant und er hat meine Hand gehalten und dann war er mit mir in einer Oper. Kannst du das fassen?"
„Ist Vater auf dem Kopf gefallen?", fragte ich sie und sie zuckte mit den Achseln.
,,Ist doch gut, wenn er gut drauf ist, dann haben wir weniger Probleme."
Ich seufzte.
,,Ich hoffe nur, dass dieses gute Verhalten, nicht eine größere Bombe platzen lässt. Es ist immer ein nehmen und geben im Leben. Wenn er so gut bleibt, kann etwas schlimmes auf uns zukommen", Sisi kaute auf ihre Unterlippe rum.
,,Ich habe mich zum ersten mal gestern wohl in der nähe deines Vaters gefühlt. Ich will das immer fühlen." Ich sehe sie mitleidig an.
,,Ich wünsche dir das es so bleibt, Sisi. Du hattest genug leid."
Sie sah mich dankend an.
Pearl kam elegant ins Zimmer.
,,Bringen die euch in Frankreich bei, so zu laufen?", fragte ich sie grinsend.
Sie nickte.
,,Dad sagt, wir sollen nach unten und mit der ersten Limousine vor fahren. Er kommt in der zweite mit Janna nach", ich nickte und nahm meine Clutch, stieg in meine Schuhe und wir gingen los.

TTD, A Dark Mafia Romance Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt