Kapitel 5

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Ich wachte mitten in der Nacht auf und blickte mich kurz im Raum um. Alle lagen in ihren Betten und schliefen. Doch Sarah lag nicht in ihrem Bett. Ich dachte das sie wahrscheinlich kurz auf der Toilette war. Ich drehte mich zu Fenster, um weiter zu schlafen.

Im Wald bewegte sich ein Licht, als wenn jemand mit einer Laterne dort langgehn würde. Das Licht entfernte sich langsam. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. In diesem Augenblick überkam mich ein Gefühl der Angst.

Ich wurde am nächsten Morgen durch einen Schrei geweckt. Ich sah das die anderen zwei auch wach wurden. Wir sprangen aus den Betten und liefen zum Ursprung des Schreis.

Was ich dort sah, ließ mir das Blut in den Adern gefrieren. Ich hielt mir erschrocken die Hände vor den Mund. Dort in der Eingangshalle lag Sarah in einer Blutlache.

Ein tiefer Schnitt war an ihrem Hals zu erkennen. Das Entsetzen stand ihr ins Gesicht geschrieben. Ihre grau-blauen Augen waren vor Angst weit aufgerissen. Lisa lief auf sie zu und brach zusammen. Herr Schmidt kam angerannt und blieb vor Schock stehen. "Ihr alle geht sofort in eure Zimmer. Jetzt!" schrie er.

Wir gingen zurück. Ich setzte mich völlig geschockt auf mein Bett. Fabi kam zu uns ins Zimmer. Erst jetzt realisierte ich, was gerade geschehen war.

In meinen Augen sammelten sich Tränen. Fabi kam zu mir und nahm mich in seine Arme. Ein Heulkrampf schüttelte mich. Er Strich mir über den Rücken. "Shh, alles gut," versuchte Fabi mich zu beruhigen. Ich sah rüber zu Katy die Lisa tröstete. "I-ich ver-verstehe nicht w-wie d-das passieren konnte. Sie hat doch niemanden etwas getan," schluchzte Lisa unter Tränen.

Das stimmt, sie war schüchtern, ruhig und eher unauffällig. Ich mochte sie, weil sie zu jedem freundlich war. Um Lisa in den Arm zu nehmen, ging ich zu ihr rüber. Als sie sich etwas beruhigt hatte, fing ich an zu sprechen:"Heute Nacht bin ich wach geworden und ihr Bett war verlassen, ich dachte sie wäre auf Toilette," Vladimir kam ins Zimmer. "Herr Schmidt will euch im Speisesaal treffen," sagte er.

Wir gingen runter. Sarah's Leiche lag nicht mehr da und das Blut war auch weggewischt. Alle sahen uns an, als wir in den Speisesaal kamen. "Sind alle da?" fragte Herr Schmidt. "Ich denke wir brechen die Klassenfahrt hier ab. Und sollten Heim fahren," fügte er hinzu. "Das geht nicht, weil der Bus erst am Sonntag kommt und es ist die einzige Möglichkeit von hier weg zu kommen," sagte Vladimir.

Wie Sarah getötet wurde

Aus der Sicht von Sarah

Ich wachte mitten in der Nacht auf, denn ich musste auf die Toilette. Als ich aufstand, sah ich das Amy, Lisa und Katy friedlich schliefen. Also schlich ich mich leise hinaus und ging schnell zur Toilette.

Als ich wieder ins Zimmer gehen wollte, hörte ich Schritte in der Eingangshalle. Ich folgte ihnen. So leise wie möglich, schlich ich die Treppe runter. Ich blickte mich kurz um und wollte gerade gehen, als ich ein gruseliges Lachen hörte.

Es war ein kaltes und seelenloses Lachen. Ein Schauer überkam mich und es breitete sich eine Gänsehaut auf meinem Körper aus. Ich sah mich um und fragte laut: "Wer ist da?" Ein Mann mit Kapuze trat aus der Dunkelheit hervor.

Sein Gesicht konnte ich nicht sehen. „Was wollen sie?" fragte ich ihn. Ich sah, dass er einen Dolch in der Hand führte. Ich bewegte mich langsam rückwärts und zitterte am ganzen Körper und mein Herz pochte so stark, dass ich keinen klaren Gedanken fassen konnte.

Der Mann sprang auf mich zu und ehe ich mich versah, lag ich am Boden. Mir brummte der Kopf vom Aufschlag. Der Typ war jetzt über mir und bevor ich schreien konnte, spürte ich einen Schmerz an meinem Hals und eine warme Flüssigkeit lief an meinem Hals runter. Der Angreifer lief weg. Mir kullerte eine Träne über die Wange. Und dann wurde mir kalt. Ich dachte an meine Familie, bis die Finsternis mich umschloss.

Der schreckliche Fund in der Bibliothek Wieder aus der Sicht von Amy

Wir standen alle unter Schock. Wir mussten bis Sonntag hierbleiben, obwohl ein Mörder hier frei herumläuft? "Das kann doch nicht wahr sein" sagte ich. Wir gingen hoch, um uns umzuziehen, da wir alle noch im Schlafanzug waren. Niemand sagte auch nur ein Wort, so tief saß der Schock.

Wir zogen uns schweigend um und gingen zurück, doch niemand aß etwas. Ich fühlte mich die ganze Zeit verfolgt. Ich fragte mich wer sowas tat. Warum Sarah sterben musste, was in der Nacht geschehen war und ob es hätte verhindert werden können, wenn ich sie suchen gegangen wäre.

Wir blieben den ganzen morgen in unseren Zimmern, nur Fabi blieb bei uns, wodurch ich mich sicherer fühlte. Gegen Mittag gingen wir runter, da wir Hunger bekamen. Es herrschte eine bedrückende Stille. Als wir unten waren, zählte Herr Schmidt alle durch. "Wisst ihr wo Laura ist?" fragte er uns. "Nein, seit dem Frühstück war sie nicht bei uns im Zimmer," sagte Christin. "War sie bei einem von euch?" fragte er den Rest der Klasse. Alle schüttelten den Kopf. "Okay dann werden wir sie suchen. Dafür werden wir uns aufteilen. Aber geht nicht alleine. Fabi, Amy und Katy ihr geht in den zweiten Stock. Amelie, Sofie, Paul und Leon ihr geht in den ersten Stock. Lisa, Thomas, Julian und Christin ihr kommt mit mir, wir suchen den ganzen Bereich hier unten ab," sagte er.

Wir nickten. Fabi, Katy und ich gingen in den zweiten Stock. "Ich hoffe wir finden sie," sagte ich. Die beiden nickten nur stumm. Wir standen vor der Bibliothek und ich drückte die Klinke vorsichtig herunter und hätte damit gerechnet das sie verschlossen ist. Doch zu meiner Überraschung war sie offen.

Wir gingen hinein und teilten uns auf. Ich lief links in die Bibliothek, Fabi gerade aus und Katy nach rechts. In der Ecke lag Laura. Ihr Kopf war vom Rumpf getrennt und ihre Arme und Beine lagen daneben.

Es war schrecklich anzusehen. Sie sah aus, als hätte der Mörder sie brutal zerstückelt. Ich wich zurück und knallte gegen ein Regal. "I-ich h-habe sie ge-gefunden," stotterte ich. Unfähig mich zu bewegen stand ich dort. Die beiden kamen zu mir. "Du siehst aus als hättest du einen Geist gesehen. Du bist so blass. Ist alles..." doch weiter kam Fabi nicht, da er nun sah, was ich sah.

Bevor Katy das sehen konnte, sagte Fabi:"Katy geh sofort Herr Schmidt holen." Sie nickte ihm zu und rannte los. Ich stand da immer noch, Unfähig mich zu bewegen.

Fabi trat auf mich zu und zog mich weg von ihr, um mich, aus der Situation zu ziehen und nahm mich in den Arm. Das tat gut und ich brauchte das gerade wirklich.

Katy kam angerannt, dicht hinter ihr Herr Schmidt. Katy kam zu mir und Fabi zeigte Herr Schmidt Laura. Ich sah das Herr Schmidt Kreide bleich wurde, er drehte sich weg und musste sich übergeben. "Fabi, kannst du Amy und Katy bitte in den Speisesaal zu den anderen bringen und sag ihnen, das niemand den Raum verlassen soll," bat Herr Schmidt Fabi. Dieser nickte und brachte uns zu den anderen.

Der Tod von Laura aus der Sicht von Laura

Ich war gerade dabei in mein Zimmer zu gehen. Ich sah zur Treppe und noch einen Umhang verschwinden. Dem wollte ich nachgehen. Ich lief die Treppe hoch und sah jetzt wie ein Mann in der Bibliothek verschwand. Ich versuchte keine Geräusche zu machen.

Als ich die Bibliothek betrat, fiel die Tür hinter mir zu. "Mist," fluchte ich leise und versteckte mich schnell hinter einem Bücherregal. Ich blickte vorsichtig um die Ecke, doch der Mann war verschwunden.

Ein Tuch bedeckte auf einmal mein Mund. Mein Kopf wurde gegen ein Bücherregal geschleudert, sodass ich zu Boden sackte. Ich sah wie der Mann mit etwas ausholte, was silbrig glänzte. Meine Sicht war durch den Aufprall etwas verschwommen.

Ich spürte auf einmal einen stechenden Schmerz an meiner rechten Schulter und sah dorthin. Mein Arm lag abgetrennt daneben und auf dem Boden sah ich, wie eine rote Flüssigkeit eine Pfütze bildete. Ich war so auf meine rechte Schulter fixiert und bemerkte nicht das er noch einmal ausgeholt hatte. Dieses mal war es die linke Schulter und auch hier bildete sich eine Blutlache. Er ging runter zu meinen Beinen und hackte erst mein rechtes Bein ab und dann das Linke. Mir wurde klar, das ich das nicht überleben würde. Die Schmerzen lähmten langsam meinen Körper. Meine Sicht begann zu schwinden. Er holte ein letztes Mal aus...

Klassenfahrt ins GrauenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt