Kapitel 22.✔️

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Kai

Ich bedanke mich bei Jason, dass er mich von meiner Ex-Verlobten gerettet hatte. Er wandte sich ab und schob mich auf einen der riesen Balkons, die das Anwesen meiner Eltern besaßen. Er holte eine Zigarettenschachtel heraus und reichte mir eine davon. Dankend nahm ich sie an, schnappte mir das Feuerzeug, was er mir hin hielt und zündete mir diese Zigarette an. Lange hatte ich nicht mehr geraucht, weshalb ich anfing mit Husten und Jason anfing mit lachen.
„Keiner kann Dauerraucher sein wie du Jason." versuchte ich mich zu rechtfertigen, musste aber dennoch schmunzeln. Von dem Balkon aus, auf der Ostseite des Anwesens, hatten wir einen perfekten Überblick auf den Rosengarten meiner Mom, der ihr heilig ist. Ich lies den Rauch raus, und sag dabei zu wie er vom Winde verweht wurde. Jason neben mir sah mich an, weshalb ich mein Kopf zur Seite neigte und ihn ansah.
„Weißt du nun warum deine Mutter deine Ex-Verlobte eingeladen hatte?" Ich zuckte nur mit den Schultern. Eine konkrete Antwort hatte ich von meiner Mam noch nicht bekommen. Nur, was ich von ihr Blick aus deuten konnte, dass es ihr leid tat.
„Mir ist es gleichgültig," ich zuckte mit den Schultern und zog noch einmal an meiner Kippe.
„Solange Claire mich diesen Abend in Ruhe lässt, ist alles super." Ich lachte und sah wieder auf den schönen Rosengarten meiner Mam. Ob Kathley sich freuen würde, wenn ich ihr ein paar Rosen schenken würde?
„Worüber denkst du nach?" Fragte mein Cousin mich und folgte meinem Blick, der immer noch auf den Rosengarten lag. „Denk nicht drüber nach," fing er mit sprechen an, ehe er einen Zug von seiner Zigarette nahm.

„Nimm dir einfach ein paar mit, sie wird sich darüber freuen. Da bin ich mir sicher." So entschlossen wie er sagte, wenn ich es nicht besser wissen wüsste, könnte man denken, dass er ein richtiger Romantiker wäre. Ich nickte und trat die Zigarette aus, da es hier keinen Aschenbecher gab. Es würde sowieso niemand bemerken, dass ausgerechnet Jason und ich zwei Zigarettenstummel auf dem Balkon der Ostseite hinterlassen hätten.
„Dennoch sollte ich meine Mam fragen, nicht, dass sie mir noch den Kopf abreist, weil ich ihre wunderschönen Rosen zu Nichte gemacht habe." Jason und ich mussten lachen, bei der Vorstellung, dass meine Mutter mich aus den Rosenbüschen zieht und mich dann, mit einem ihrer Arbeitshandschuhe, Verprügeln würde.
„Erinnerst du dich noch an dem Tag, als wir beide mit eurem Hund gespielt haben und der Ball im Rosengebüsch gelandet ist?" Fragte mein Cousin mich. An den Tag konnte ich mich noch ganz genau erinnern. Das war der Tag an dem meine Mom richtig aus der Haut gefahren ist, weil ihre Rosenbüsche kaputt gemacht haben. Zwar war es nicht mit Absicht, aber in ihren Augen war sehr wohl mit Absicht. Belustigt schüttelte ich meinen Kopf und trat wieder in den warmen Flur hinein. Die Musik drang vom Erdgeschoss bis in die dritte Etage nach oben. Insgesamt waren wir über 100 Leute, die mit uns Silvester feiern würden. Ich wunderte mich, dass es so viele waren. Als würden die Menschen nichts besseres zu tun haben, als bei den Lopez Silvester zu feiern.
„Du warst also heute noch bei Kathley?" lies mein Cousin immer noch nicht locker. Wir hatten die Treppenstufen erreicht und ich saß zu ihm rauf, da ich schon drei Treppen hinunter gelaufen war. Ich nickte und fuhr mir noch mal durch meine Haare, um diese etwas perfekter herzurichten.
„Was war passiert?" Für so etwas hatte mein Cousin den besten Riecher. Er roch schon von 100 Meter Entfernung, dass etwas nicht stimmt. Ich seufzte tief und wusste nicht, ob ich ihr mit der Begegnung von ihrem Ex-Freund erzählen sollte.
„Nicht hier." Murmelte ich. Die Treppenstufen lief ich wieder nach oben und zog Jason in eines der Gästezimmer. Ich schloss die Tür ab und setzte mich auf den Bürostuhl. Ich fühlte mich wieder wie ein Teenager der mit seinem besten Freund über Probleme redete, die eigentlich ihm nichts angehen. Aber Jason würde sowieso nicht locker lassen und mich den ganzen Abend damit nerven. Deshalb erzähle ich ihm lieber jetzt, als den ganzen Abend von ihm genervt zu werden.

„Das ist krass." War das einzige was Jason dazu sagte als ich ihm davon erzählt. Er legt er seine beiden Hände auf seinen Oberschenkel ab und sah zu mir.
„Und was hast du dann getan?" Fragte er mich und sah mich mit zusammen gezogenen Augenbrauen an.
„Was denn wohl?" Sprache ich und stand von dem Stuhl auf und lief im Zimmer auf und ab. Das machte mich nervös, wenn Jason mich über Sachen aus fragte, die ich selber erlebt habe.
„Jetzt sag nicht, dass du danach gegangen bist." Seufz Jason und ließ sich mit seinem Oberkörper auf das Bett fallen. Ich warf auf meine Arme in die Luft und lies die Handflächen danach auf meinem Oberschenkel abprallen.
„Was hätte ich denn sonst machen sollen!" Fuhr ich ihn an. Er richtete sich mit dem Oberkörper leicht auf und blickte mich mit einem finsteren Blick an.
„Alles andere, aber nicht einfach gehen." ich lachte rau auf.
„Erzähl mir nicht, wie ich mit Frauen umzugehen habe. Da hast du die wenigste Ahnung von!" Gifte ich ihn an und öffnete die Türe. Er rief mir noch etwas zu, was ich nicht ganz verstand.

Genau das wollte ich an diesem Abend erreichen. Nicht. Ich wollte mich nicht mit meinem Cousin, der auch mein Geschäftspartner und bester Freund war, streiten. Zumal der Ärger weiter auf mich zu kam, als ich die Treppen herunter lief und Claire auf mich zu steuerte. Genauso wenige Nerven hatte ich für Claire, wie den Streit mit Jason. Als sie noch meine Hand greifen wollte, entzog ich sie ihr, und lief schnurstracks an ihr vorbei und schenkte ihr keine weitere Beachtung. Mom sah mich an und hatte es wohl mitbekommen, denn sie bat mich zu sich. Ich wollte sowieso zu ihr, um mit ihr über ein paar Rosen zu sprechen, die ich aus ihrem Rosengarten stibitzen wollte.
„Rede mit ihr." Fordere sie mich auf und deutete mit ihrem Kinn auf meine Ex-Verlobte. Ich schüttelte nur mit dem Kopf und vertrete meine Augen. Meine Mom konnte sich noch nie aus meiner Angelegenheit aushalten. Aber in manchen Sachen war ich wirklich sehr froh darüber.
Um vom Thema abzulenken, fragte ich meine Mam, ob ich ein paar Rosen von ihrem Rosengarten bekommen würde. Erstaunt sah sie mich an und nimm bitte an ihren Weinglas.
„Wozu brauchst du denn die?" Fragte meine Mama mich belustigt. Sie lachte auf, aber als sie meinen ernsten Gesichtsausdruck sah, verschwand das Lächeln nach und nach ihr sie mich geschockt ansah.
„Wozu brauchst du die?" Fragte sie mich erneut und stämmte ihre Armen in die Hüfte.
„Hast du jemand kennen gelernt?" Fragte sie ungeduldig nach und stellte sich ganz dicht neben mich. Neben ihr standen ein paar Leute, die nicht unbedingt von unserer Unterhaltung mitbekommen sollten. Solche Veranstaltungen war dazu veranlagt, den neuesten Tratsch und Klatsch an die Presse zu verschicken. Und wenn jetzt herauskommen würde, dass ich eine neue Flamme habe, würde das der Presse gefallen und es würde neue Schlagzeilen über Kai Lopez geben. Das wollte ich unbedingt verhindern.
„Sag einfach nichts, sag ein paar Angestellten Bescheid, dass sie dir ein paar Rosen abschneiden sollen. Lass sie dann in deinen Wagen legen ohne, dass es jemand mitbekommt." Flüsterte sie mir zu lächelte mich an und Strich mit ihrer kalten, aber weichen Hand, über meine Wange.
„Danke Mom."

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Was haltet ihr bis jetzt von den Charaktern?
Einen schönen Abend noch

 A Girl for one NightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt