James schnaubte verärgert. Er saß schon seit einer halben Ewigkeit an einem Aufsatz für McGonagall, dabei war alles, was er wollte, mit Sirius loszuziehen und vielleicht ein paar Streiche zu spielen, um ein wenig seinen Frust auszulassen, den er über die ganzen Hausaufgaben empfand.
Außerdem hatte Schniefelus ihn vor zwei Tagen mit einem Zauber belegt, der ihm bei jedem Schritt das Gefühl gab, auf Nägel zu treten und dafür hatte James sich noch nicht gerächt.
Draußen schneite es unaufhörlich und James dachte sehnsüchtig an die Schneeballschlachten, die er und seine Freunde veranstaltet hatten, doch jetzt saß er drinnen fest und musste diesen Aufsatz fertigbekommen, wenn er nicht nachsitzen wollte. Das Thema war nicht schwer, doch James konnte sich einfach nicht dazu überwinden, weiterzuschreiben.
Sirius spielte mit Peter Zauberschach, wobei James sich fragte, warum Peter sich überhaupt darauf eingelassen hatte, denn gegen Sirius hatte er keine Chance. Remus saß mit einem Buch am Fenster, doch er las nicht, sondern betrachtete die Schneeflocken, die vor dem Fenster vorbeiwirbelten.
Irgendwie musste man doch etwas Spannung in die ganze Sache hineinbringen, dachte James. Dann kam ihm die Idee: ein Weihnachtsstreich!
„Ich habe eine Idee", sagte James zu Sirius und Peter, „Remus, komm mal her!"
Remus rutschte von der Fensterbank, auf der er gesessen hatte und setzte sich zu seinen Freunden. Er sah ziemlich blass und müde aus.
„Alles in Ordnung bei dir?", fragte James.
„Jaja, mir geht es gut", wehrte Remus ab.
„Okay", sagte James, „also wie wäre es, wenn wir einen großen Weihnachtsstreich planen, den wir am letzten Schultag ausführen."
„Auf jeden Fall", sagte Sirius, „hattest du schon eine Idee, was genau?"
„Nein...", sagte James, „aber mir fällt schon noch etwas ein."
Auf jeden Fall waren Sirius, Remus und Peter dabei und mit der Aussicht auf einen guten Streich, schrieb sich James' Aufsatz schon etwas leichter.
Die Weihnachtsferien rückten immer näher und alle waren in Weihnachtsstimmung, sogar die Lehrer. Professor Slughorn summte Weihnachtslieder, während er herumging und ihre Tränke kontrollierte und Professor Flitwick brachte ihnen einen Zauber bei, mit dem sie es aus den Spitzen ihrer Zauberstäbe schneien lassen konnten. Nur hatte James immer noch keine gute Idee gehabt, was den Weihnachtsstreich anging.
„Ist euch mittlerweile etwas eingefallen?", fragte er seine Freunde, als sie über das verschneite Schlossgelände zum Kräuterkundeunterricht liefen.
„Verschiedenes", sagte Sirius, „aber alles ist entweder zu schwer, zu langweilig oder würde uns für den Rest unserer Schulzeit Nachsitzen einbringen."
„Remus, Peter?", fragte James.
„Keine Ahnung", sagte Peter, „wenn wir es schneien lassen? Wir wissen ja jetzt, wie das geht."
„Das ist ja total öde, in jedem zweiten Klassenraum schneit es doch sowieso schon", sagte James. „Was meinst du, Remus? Remus?"
Remus schien überhaupt nicht zugehört zu haben, sondern ganz woanders zu sein, er schreckte erst auf, als James zum zweiten Mal seinen Namen sagte. „Worum ging es?", fragte er.
James seufzte. Er ließ seinen Blick über das Schlossgelände wandern. Hagrid lief in Richtung Schloss, er zog einen riesigen Tannenbaum hinter sich her, von denen schon ein halbes Dutzend in der Großen Halle aufgestellt waren. Da kam James eine Idee.
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Die Rumtreiber in Hogwarts - Das erste Jahr
FanfictionEine Geschichte in Buchlänge über das erste Jahr der Rumtreiber in Hogwarts. Die meisten Kapitel sind aus Remus' Sicht geschrieben und einige von James erzählt. Als Remus Lupin erfährt, dass er nach Hogwarts gehen darf (die beste Schule für Hexerei...