Kapitel 16

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Als sich ihre Augen öffneten, sah er das Blau, welches er so vermisst hatte. Wie schön es war, sie wieder lächeln zu sehen. Ja, sie lächelte. Nur wenige Sekunden, nachdem sich ihre Augen an das Licht der Sonne gewöhnt hatten, lächelte sie. 

°Naira°

Es war ein schönes Gefühl sich wieder zu bewegen. So frei. Doch dann kam es ihr wieder in den Sinn. Sie hatte eine Mission, eine Mission, die zu Ende geführt werden muss. Aber er hat gesagt, sie hatte noch etwas Zeit. Glücklicherweise. Zaghaft lächelte sie und sah in die verschiedenen Gesichter. Die Zwillinge, El, Cel, Elrond und natürlich Legolas. Es war wundervoll ihn wieder zu sehen. Aber sie durfte sich nicht an ihn krallen. Er würde sie ihr nicht mehr aus der Sache ziehen können.Das ging nicht! Das durfte er nicht! 

Sie blinzelte wieder und kam langsam auf den Gedanken, dass sie sich auch hinsetzten könnte. Natürlich spürte sie die Wunde an ihrer Taille, doch sie lies sich nichts anmerken. Vorsichtig stützte sie sich auf ihr Unterarme und sah wieder hoch. Sie lächelte weiter, damit die Anderen nicht wusste, wie schlimm ihre Wunde schmerzte. Sie spürte Arme, die sie vorsichtig hochzogen. Und als sie nach vorne sah, sah sie in Legolas Gesicht. Auch er lächelte und setzte sich neben sie. Dann, als ob sie ein unsichtbares Signal bekamen, schlossen sich die Beiden in die Arme. Sie legte ihren Kopf in seine Halsbeuge und schloss die Augen. Sie spürte sein Herz klopfen, genauso wie ihr eigenes. Das war Glück. Wenn man bei den Liebsten ist, an einem schönen Ort und einfach mal entspannen kann. Sie hörte wie die Tür auf und wieder zu gemacht wurde. Die Anderen hatten wohl den Raum verlassen, soll ihr Recht sein.

Nach gefühlten Ewigkeiten ließen sich die Beiden los. Und wieder nahm Legolas ihre Hand. „Ich will mir gar nicht vorstellen, was passiert währe wenn das Mittel nicht gewirkt hätte." liebevoll sah er ihr in die Augen. Sie lächelte nur schwach „Ich währe immer zu dir zurückgekehrt. Versprochen." sie sah zu ihm hoch. Das war nötig, denn er war einen guten Kopf größer als sie. Dann kuschelte sie sich an ihn und fühlte sich zum ersten Mal, seit sie entführt wurde wieder sicher und geborgen. Naira konnte spüren, wie sich seine Brust langsam hob und senkte und hörte, wie sein Herz schlug. So blieb sie noch einige Minuten liegen und dachte nach. Ein paar Tage waren ihr noch gegeben. Danach wurde es ernst und sie musste los. Der Dolch wurde in Thranduils Hallen geschmuggelt. Von dort aus musste sie den Verwendungszweck herausfinden. Und dann... Ja was war dann? Keiner wusste es, nichtmal Kartokh. Aber sie würde es herausfinden, da war sie sich sicher. 

„Naira?" Legolas Stimme holte sie in die Gegenwart zurück. Sie sah zu ihm hoch und musterte ihn mit einem fragenden Blick. „Ja, was denn?" „Wie gehts dir?" er schon seine Hände unter ihren Rücken und zog sie in eine sitzende Position. Sie konnte ein Stöhnen nicht unterdrücken, ihre Seite tat zu dolle weh. Trotzdem zwang sie sich zu einem schwachen Lächeln „Den Umständen entsprechend gut. Meine Seite tut etwas weh, aber es geht." sie sah ihm in die Augen, die nichts außer pure Liebe wiederspiegelten. Sie empfand für ihn das selbe, keine Frage. Aber so, wie Mittelerde jetzt aufgebaut ist, kann es nicht bleiben. Kartokh wird es zu dem machen, was Sauron mit der Welt vorhatte. Es wird eine bessere Welt geben. Eine Welt, in der sich Mordor über ganz Mittelerde ziehen kann. Eine Welt, in der die Lebewesen im Schatten frei leben können, ganz ohne Regeln. Und sie wird eines dieser Lebewesen werden. Der Dolch wird ihr Kräfte verleihen, die sie mächtig machen. Kartokh versprach ihr Land, auf dem sie herrschen würde. Er hatte mit ihr diesen Bund eingegangen und wenn er ihn brach, würde er sterben. Ihre Zukunft war gesichert...

Sie dachte noch einige Zeit über das kommende Glück nach. Doch irgendwann kuschelte sie sich zurück an ihren Freund und ihre Augenlieder wurden schwer, bis sie sich ganz schlossen. 

Da stand sie wieder. In dem schwarzen Nichts, nur, dass sie diesmal keine Angst verspürte. Nein, es war Freude. „Kartokh? Wo bist du?" die Beiden waren schon beim Duzen angekommen. „Keine Angst. Ich bin immer da, wo du bist. Schon vergessen?" seine Stimme erklang auf ihrer rechten Seite und sie wendete sich nach da. Ihr Blick wurde fragend. „Warum bin ich hier? was soll ich tun?"  ihre Augen folgten Kartokh, der auf und ab ging. 

„Schön, dass du immer zum Punkt kommst. Nun, ja. Ich wollte dir nur etwas mitteilen."

„Was ist los? Wie kann ich behilflich sein?"

„Morgen Abend wirst du an die Westkante kommen. Ich habe dir eine Nachricht geschickt. Es sollte ein Rabe sein, ein eher unauffälliges Geschöpf. In dem kleinen Brief an seinem Bein stehen die genauen Informationen. Ich würde sie dir gerne hier sagen, aber du musst wieder aufwachen und die Alte sein. Die Alte, die wir nicht mehr gebrauchen können."

„Ja, ich werde kommen!"

„Gut so. Dann los! Lass dir einfallen, wie du keinen Verdacht schöpfst."

„Das wird schon nicht passieren. Legolas vertraut mir, aber das ist mein Problem. Wie kann ich den Elb, der mich am besten kennt, anlügen? das tut weh und ist sehr schwer. Legolas kennt mich zu gut. Er wir spätestens am morgigen Tag merken, dass etwas anders ist. Das wird sich nicht verhindern lassen!"

„Dann reise noch Morgen ab. Egal, unter welchen umständen. Du kannst dich benehmen wie du willst, aner wir müssen verhindern, dass er den Plan kennt."

„Ist gut. Ich werde daran denken."

„Richtig so. Tschüss, streng dich an!"

„Tschüss, mach ich!"

Naira blinzelte. Sie war anscheinend wieder wach. Und sie war immer noch im Bett. Und wo war Legolas? Sie setzte sich auf und drehte den Kopf nach links. Ja, da saß er und las. „Was liest du da?" ihre Stimme war noch rau und sie versuchte, interessiert zu wirken, auch wenn sie es nicht war. Er drehte den Kopf und zuckte mit den Schultern. „Och, nichts Besonderes. Gut geschlafen?" er legte das Buch zur Seite und rückte wieder näher zu ihr hin. „Ganz gut. Nicht gerade ereignisreich, aber was kann beim Schlafen auch schon so spannendes passieren?" sie lachte leise. Als sie in Legolas Gesicht sah, sah sie ein fettes Grinsen. „Gut, hast du Hunger? Es gibt jetzt Abendessen, ich kann dir was mitbringen." er stand auf und ging in Richtung Tür. Sie nickte, ihr fiel dann aber auf, dass er es ja nicht sehen konnte. „Öhm, ja. Aber ich möchte mit runter gehen!" sie war sich da sehr siegessiecher, denn sie wusste genau, dass sie die kommende Diskussion gewinnen würde. „Aber du bist noch zu schwach. Du bleibst hier." Legolas drehte sich um und kam wieder zurück zum Bett. „Legolas, ich bin erwachsen. ich kann meine eigenen Entscheidungen treffen und es darf keiner, auch du nicht, darüber bestimmen!" sie verschränkte die Arme. Er sah sie einige Sekunden an, nickte dann zögerlich. Ihre Augen verfolgten ihn, bis er bei ihr stand und ihr die Hand hin hielt. Sie schlug die Bettdecke zurück und zog sich an Legolas hoch. Erfreut stellte sie fest, dass das Stehen kein Problem darstellte und sie ging langsam los. Legolas ging dicht hinter ihr, als ob er befürchtete, dass sie gleich umkippen würde. 

Legolas hatte ihr noch einen Umhang gegeben und die beiden tauchten nur wenige Minuten später vor der großen Tür zum Speisesaal auf. Legolas öffnete die Türen und ging vor. Dies war nicht überraschend für diejenigen, die im Raum saßen. Doch die Elbe danach kam überraschend. Alle sahen ungläubig zu, wie sie hinter Legolas durch die Tür schlüpfte und diese schloss. Dann breitete sich ein Grinsen auf allen Gesichter aus und El stürmte auf sie zu. Noch bevor irgendwer handeln konnte, hatte sie sich Naira um den Hal geworfen. „Meine Güte, gehts dir gut? Komm, sag was!" sie strahlte wie eine Sonne. Naira hustete und El lies sie los. Naira sah sie missmutig an „Wie soll ich etwas sagen, wenn mir die Kehle zugeschnürt wird?" doch dann lachte sie. „Du bist einfach unverbesserlich! Aber mir gehts gut." mit den Worten trat sie wieder an Legolas Seite und lies sich von ihm zum Tisch geleiten. 

Kaum saß sie, stürzte sie sich aufs Essen. Alles, was es gab landete auf ihrem Teller und sie kommentierte das Lachen der Andren nur mit einem Schulterzucken.


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Jaaaaa, ich bin auch noch da. Sry, dass es so lange gedauert hat, aber ich hatte eine kleine Schreibblockade. Aber jetzt bin ich wieder da, mit einem neuen Kapitel.

Also, habt noch eine schöne Lebenszeit und bis zum nächsten Kapi!

❤️Blossi❤️


Der Dolch Saurons - Legolas FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt