Kapitel 2

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9 Jahre später...

Am einem Morgen, kurz nach Sonnenaufgang, stand Peter auf.
Er nahm sich einen Korb und ein paar Münzen von der Komode und machte sich auf den Weg zum Markt.
Das Haus, in dem er wohnte, lag abgelegen am Rande des Waldes, um den Markt zu erreichen, musste er eine Stunde durch den Wald laufen.
Sein Vater und er hatten nicht genug Geld, um ausreichend Essen zu kaufen. Deshalb musste Peter das abgelaufene, meist schon verschimmelte Essen für wenig Geld kaufen.
Doch oft bekam er von den Gemüse- und Obsthändlern einen Apfel oder eine Möhre zugesteckt.
Obwohl auch die Händler ihren Unterhalt verdienen mussten und es viele arme Kinder wie Peter gab, waren sie jedoch jedesmal sehr großzügig und freundlich.
Als er an diesem Morgen auf den Platz kam, wo sich die Händler mit ihrer jeweiligen Ware aufstellten, waren jedoch wenige Menschen unterwegs.
Das war ungewöhnlich.
In diesen Zeiten war der Markt der einzige Ort, wo sie etwas halbwegs essbares erwerben konnten und die Händler kamen nur einmal im Monat.
Peter ließ sich jedoch nicht beirren und begann seine Runde um die Stände, um die schlechten Lebensmittel zu einem guten Preis zu erwerben.
Auch dieses Mal bekam er mehrere Möhren, Äpfel und sogar einen Bund Radieschen geschenkt.
»Es sind wirklich gutherzige Menschen.«, dachte Peter, »Warum kann ich nicht bei einem dieser Menschen leben? Warum muss ich mit meinem Vater leben, welcher sich nie um mich kümmert und all unser Geld in der Taverne verschwendet? Habe ich keine gute Familie verdient
Traurig und nachdenklich gestimmt trottete er in Richtung Wald zurück, wo er den Markt verlassen und nach Hause zurück gehen konnte.
„Hey, Kleiner! Warte mal!", hörte Peter plötzlich eine Stimme. Er drehte sich um und sah einen jungen Mann, welcher gebräunte, vom Wetter gegerbte Haut und ein freches Grinsen im Gesicht besaß.
„Du hast das hier verloren.", sagte der geheimnisvolle Mann.
„ Danke", antwortete Peter und blickte auf das, was der Mann ihm gegeben hatte.
Es war ein Gegenstand, welcher in ein Leinentuch gewickelt war. Er hatte diesen vorher weder gesehen, noch verloren, da war er sich ganz sicher.
Als er nachsehen wollte, was sich darin befand, legte der Mann seine Hände auf Peters und zischte: „Nein! Nicht hier!"
Fragend schaute Peter zu ihm hoch:„Warum denn nicht?"
„Das wirst du verstehen, wenn du es gesehen und seine Funktion herausgefunden hast.", antwortete der Mann.
„Woher weiß ich, dass ich euch trauen kann? Vielleicht wollt ihr mich auch nur ablenken und dann ausrauben."
„Glaub mir, Kleiner, wenn ich das gewollt hätte, hätte ich es längst getan! Aber ich erkenne deinen Blick. Auch ich besaß diesen vor vielen Jahren.
Und ich möchte dir helfen, aus deiner scheinbar auswegslosen Situation herauszukommen."
Peter packte den Mann am Arm und zischte ihm ins Ohr: „Was wisst ihr schon von meinem Leben?"
„Mehr, als du erahnen kannst, Bürschchen!", zischte der Mann zurück, „Weißt du, ich war auch einmal junge... Wie viele Jahre waren es noch?", begann er.
Eine knappe Zahl war seine Antwort.
„Schon 16! Genau das Richtige Alter für einen Jungen, um Abendteuer zu erleben und die Welt zu erkunden!"
„Und wie soll das bitte möglich sein?"
„Mit einem Schiff natürlich", grinste ihn der Mann an, „ In meiner Mannschaft ist gerade ein Platz frei geworden und ich könnte dich gut gebrauchen! Überleg es dir. Triff mich in 2 Tagen in der Taverne. Erscheinst du, brechen wir sofort auf, wenn nicht, segeln wir ohne dich los!"
Damit wandte sich der Mann zum gehen.
„Warte!", rief Peter ihm hinterher, „ Bei welchem Namen darf ich euch nennen?"
„ Nennt mich Hook.", grinste der Mann, „Captain Hook!"
Mit diesen Worten verschwand er im Wald und ließ Peter alleine und verwirrt auf dem Marktplatz zurück.
Nach einigen Minuten konnte er endlich wieder einen klaren Gedanken fassen. Schnell steckte er den umhüllten Gegenstand in seine Tasche und machte sie zurück auf den Weg nach Hause.
Doch die ganze Zeit schwirrte nur ein Gedanke in seinem wirren Geist herum:
»Hook

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 14, 2015 ⏰

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